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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus den beiden Türen, ohne einander anzusehen. Der Verweser zeigte darauf. »Hier, Großadministrator. Haben Sie sich nicht gefragt, wieso jedes der Beinhäuser zwei Türen besitzt?«
    »Schon. Was ist der Grund?«
    »Jedes Beinhaus beherbergt die Toten beider Seiten. Sie werden gleichermaßen geehrt, egal, für wen oder was sie zu
    Lebzeiten standen, ob sie Mörder oder Opfer waren. Es ist zutiefst ungerecht, eine Verhöhnung der Opfer eigentlich.«
    »Wieso lassen Sie es dann zu, Verweser?« »Weil es die einzige Möglichkeit für uns Davongekommenen ist, zu leben, ohne einander beim geringsten Anlass an die Kehlen zu gehen.«
    Der alte Tarka wischte mit dem Taschentuch die Tränen aus den Augen. Er wandte den Kopf ab, sah nach draußen und gab sich seinen Gedanken hin. Rhodan schwieg.
    *
    Die Kolonne erreichte die Wolken. Rhodan erhaschte einen letzten Blick über Tarkal und das sich nach Süden hin zusehends verbreiternde Himmelstal, das schließlich in die weite Ebene überging. Wie Gebirge ragten die Kugeln der terranischen Frachter aus ihr heraus.
    Am Rand des Landefelds, zwischen ausgeglühten Wracks, stand eine kleinere Kugel, ein besseres Spielzeug: die UGANDA, der Kreuzer Deringhouses. Carl Deringhouse hatte sich seit Rhodans Abfuhr am Vortag nicht mehr gemeldet. Rhodan fragte sich, was in ihm in diesem Augenblick    vorgehen    mochte.
    Wahrscheinlich würde er in der Zentrale der UGANDA auf und ab gehen und seinen Offizieren und den Kommandanten der Wachkreuzer auf die Nerven fallen.
    Die Wolken blieben unter ihnen zurück. Strahlende Helligkeit verscheuchte den geisterhaften Nebel. Hoch ragten die Gipfel des Zentralgebirges aus dem Meer der Wolken. Ihre Flanken waren grün, sie glänzten in dem Frisch des allgegenwärtigen Mooses, das auf Tarkalon bis in die höchsten Höhen wuchs. Die Sonne Tarkalons stand beinahe im Zenit. Hielt Rhodan die Hand schützend vor die Augen, machte er in nächster Nähe die Monde Tarkalons aus. Sie waren bleich wie der irdische Mond, aber sie waren nicht rund, ihre Form erinnerte an Tropfen. Die Tränen des Nert. Bald würde die Sonne in ihnen ertrinken - so hatte es
    Mechter Rhodan gegenüber formuliert, in einer blumigen Sprache, die er von dem trockenen Tarka niemals erwartet hätte. Zwei Stunden später erreichte die Kolonne endlich den Gipfel des Barrat. Sie war hinter dem Zeitplan zurückgeblieben, weil sich der Wurm der Tarkas immer weiter verlangsamt hatte. Die Höhenluft, die Sonne, die unerbittliche Steigung hatten ihren Tribut gefordert. Immer wieder waren Tarkas ausgeschert und hatten sich an den Wegesrand gesetzt, manche waren zusammengebrochen. Sie blieben nicht liegen. Andere Tarkas hatten den Gefallenen aufgeholfen und sie gestützt. Kamen sie nicht mehr zur Besinnung, wurden sie schweigend weitergeschleppt. Die Kolonne, die aus Gleitern bestand, hätte mühelos in die Höhe steigen und innerhalb von Augenblicken den Gipfel erreichen können. Aber Mechter wehrte ab, als Rhodan es anregte. Es wäre nicht mit seinem Amt als Verweser zu vereinbaren gewesen. Die Tarkas wollten nicht, dass ihr Interimsherrscher sich über sie erhob. Schließlich glitt die Sänfte über den Rand der Caldera. Der Gipfel des Barrat erinnerte an einen Vulkan, dessen Spitze in einer furchtbaren Explosion in Stücke zersprungen war, um anschließend in sich zusammenzustürzen und einen Krater zu bilden. Der Eindruck täuschte und traf dennoch zu: Es hatte eine furchtbare Explosion auf dem Gipfel gegeben, doch war sie nicht dem Druck aufgestauter Gase zu verdanken gewesen, sondern dem konzentrierten Feuer der Rebellen, die den Palast des Nert zerstört hatten.
    Die Caldera, wusste Rhodan aus den Berichten Mechters und den Aufklärungsbildern seines Verbands, war für gewöhnlich ein seichter, einsamer See am oberen Rand der für Menschen oder Tarkas geeigneten Biosphäre.
    Jetzt war der See verschwunden. Millionen von Tarkas waren in die Caldera geströmt, standen dicht an dicht. Der See war in Schlamm aufgegangen, als die Füße der Tarkas seinen Grund zertrampelt und ihre Kleider sein Wasser aufgesogen hatten. Die Masse bildete eine neue Oberfläche, eine unruhige, die wie Wellen eines Meers hin- und herwogte, während immer neue Tarkas an den Wänden der Caldera abstiegen und sich ihr anschlossen.
    Die menschlichen Wellen teilten sich, als die Kolonne der Mitte der Caldera entgegen glitt. Dort war ein freier Platz verblieben, ein unregelmäßiger Kreis mit einem Durchmesser

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