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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Weise, die sie niemals würden erraten können hätte er Hunderte von Gelegenheiten gehabt.
    Aber Grishen hatte es nicht getan. Er hielt zu ihr, wie es seinem eigentlichen Charakter entsprach: Er deckte sie, ohne ein Wort darüber zu verlieren, erfand Erklärungen für ihr plötzliches Verschwinden wie für ihr plötzliches Auftauchen, hob ihr Essen auf, verteidigte sie, Wenn das Gespräch der Minenhunde auf das Thema der kleinen Tanisha kam, die so seltsam geworden war.
    Grishen trat auf wie ein Großmaul. Er liebte es, sich mit Waffen zu behängen, als habe er aus dem Tod von Tante Run den Schluss gezogen, dass das Unglück nicht geschehen wäre, hätte er nur eine bessere Bewaffnung mit sich geführt. Er tat, als wäre es Zeitverschwendung, über Dinge nachzudenken, anstatt sie einfach anzupacken. .
    Tanisha kannte ihren Stiefbruder besser. Sie wusste, dass hinter der lautstarken Maske ein stiller, nachdenklicher Mensch existierte, auf den sie sich ohne Wenn und Aber verlassen konnte.
    Nur: Grishen war eben nur ein Mensch. Er lebte unter den Minenhunden und stieß mit ihnen inzwischen in ungeräumte Abschnitte von Die Stunden jeden Tages, in denen Grishen allein und unbeobachtet war, reichten bald nicht mehr aus, um Tanishas Drang, umherzu springen, abzudecken.
    Tanisha brauchte also eine zweite Möglichkeit, sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Sie fand sie schließlich in sich selbst: in ihrer großen Klappe, die sie brauchte, um unter den rauen Minenhunden zu bestehen. Ein genervtes »Was glotzt du so?« oder »Kannst du nicht aufpassen?« gegenüber einer verblüfften Boje verfehlte selten seine Wirkung.
    Damit war Tanisha frei. Sie verbrachte ihre Tage damit, von Boje zu Boje zu springen und das Gefühl auszukosten, dass nichts und niemand ihr etwas vorschreiben konnte.
    Doch irgendwann wurde Tanisha das zu wenig. Sie konnte den Erwachsenen auf der Nase herumtanzen, schön und gut, aber ihr fehlten zwei andere Dinge: Anerkennung und Nervenkitzel.
    Tanisha half beidem auf ihre Weise ab: Anstatt    stundenlang    wahllos
    herumzuspringen, zog sie sich in die Werkstätten des Lagers zurück. Dort wurde das Kriegsgerät gesichtet, das die Minenhunde von ihren Vorstößen jenseits der Grenze mitbrachten. Waffen, die noch zu gebrauchen waren, wurden überprüft, gereinigt und an die Provisorische Regierung verkauft. Metallischer Schrott ging an die Sammler, die ihn nach Tarkal schafften. Was dann noch blieb, wurde gesammelt und bei Gelegenheit vergraben oder bei der Zündung von Blindgängern vernichtet.
    Tanisha bediente sich bei den Resten und schusterte sich aus Überbleibseln von Kampfanzügen einen Anzug, mit dem sie auf dem großen Geysir in Tarkal reiten konnte. Tanisha war einigermaßen stolz auf ihr Werk: Der Anzug war luftdicht und besaß einen Kapuzenhelm, und wenn sie wollte, konnte sie auch noch einen Luftvorrat anschließen. Für den Fall, dass sie einen Geysir fand, der sie weit jenseits der Wolken in den Himmel trug, sagte sie sich; mit dem Ding konnte sie garantiert auch im Leerraum überleben, wenngleich nicht ewig.
    Benton und den anderen Wolkenreitern passte Tanisha nicht, aber sie trauten sich nicht, ihr den Zugang zu dem Geysir mit Gewalt zu versperren. Tanisha brachte ihren eigenen Anzug, sie hatte dasselbe Recht wie sie, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Und die Wolkenreiter mussten zugeben, dass sie gut war, verdammt gut. Keiner ritt den Geysir so geschickt wie das Kind, das aussah wie eine Terranerin und doch keine war und sich niemals etwas vorschreiben ließ. Keiner ritt so hoch hinaus wie das Leichtgewicht, keiner stieß so oft in die Wolken vor wie sie.
    Und kein anderer Wolkenreiter verschwand kurz vor dem Aufprall im Trümmermeer Tarkals mit einem leisen Plopp!
    Tanisha konnte sich nicht erklären, wieso sie sprang. Wieso ließ sie sich nicht einfach von dem Antigravfeld auffangen wie alle Übrigen?
    Vielleicht, weil sie nicht wie alle Übrigen war?
    Vielleicht, weil sie sich nach Hause sehnte?
    Den Nervenkitzel fand Tanisha woanders. Ein Zufall half ihr dabei. Als sie eines Tages eine Boje anpeilte, eine Frau, die einmal Obst an die Minenhunde verkauft hatte, fand sie sich in einem Zelt wieder -und blickte beinahe im selben Augenblick in die flimmernde Mündung eines Strahlers. Weg hier! Sie sah noch eine Wand aus grellem Licht auf sich zukommen, dann sackte sie neben ihrem Stiefbruder zusammen, zitternd, die Haut ihres Gesichts und ihrer Arme gerötet, als wäre

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