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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und zusammen verdeckten die beiden Monde einen ansehnlichen Teil ihrer Scheibe. Dämmerlicht senkte sich über die Caldera.
    Dann erreichte der letzte und größte Mond die Sonne. Es war Dharan, benannt nach der einzigen Tochter des Nert, über deren Verlust er niemals hinweggekommen war. Dharan war riesig und verschluckte die Sonne samt der beiden kleineren Monde. Dunkelheit setzte ein.
    Auf Rhodans Netzhäuten tanzten trotz des Schutzes durch die geschwärzten Plastikstreifen grelle Lichter.
    Die Dreimondnacht war angebrochen - und sie würde genau 35 Minuten und 21 Sekunden terranischer Zeit dauern.
    Rhodan wartete.
    Mechter wartete.
    Millionen Tarkas warteten.
    Die Sekunden, die Minuten verstrichen. Nichts geschah. Weder stieg Nert Hermon mit seinen letzten Getreuen aus dem Untergrund auf, noch fiel Hermon mit neuen Getreuen aus dem Himmel über sie her, noch hatte sich Hermon jahrelang als gewöhnlicher Tarka ausgegeben, um sich in diesem Moment zu erkennen zu geben, seine Getreuen zu sich zu rufen und die treulosen Rebellen zu vernichten.
    Still verstrich die Dreimondnacht.
    12 Minuten und 57 Sekunden waren vergangen, als Rhodans Kom-Armband piepste.
    Das Piepsen rollte wie ein Donnern über die Caldera, brach sich an den Felswänden, rollte zurück und verlor sich in Echos. Millionen von Köpfen ruckten hoch, Millionen von Augen richteten sich auf Rhodan. Der Verweser sah Rhodan an, und in seinen Augen glitzerte ein Zorn so unbändig, als wolle er den Terraner mit seiner Krücke erschlagen wie ein tollwütiges Tier.
    Der Terraner verfluchte sich lautlos für seine Unachtsamkeit. Wie hatte er nur vergessen können...? Er hob den linken Arm, um das Korn-Armband auszuschalten
    - und verharrte in der Bewegung.
    Rhodan hatte es ausgeschaltet. Aber das Armband pulsierte rot. Vorrangschaltung. Ein Anrufer hatte die Sperre außer Kraft gesetzt.
    Sofort schaltete Rhodan auf Empfang. Der Köpf eines Mannes erschien. Er hatte blonde Haare, und er blinzelte nervös. »Deringhouse!«, zischte Rhodan. »Sie haben besser einen verflucht guten Grund für diesen Anruf. Sonst, schwöre ich, sonst ...«
    »Sir!«, unterbrach ihn Deringhouse. Rhodan begriff noch im selben Augenblick, dass der Junge eben zum ersten Mal den Mut aufgebracht hatte, ihm das Wort abzuschneiden. »Sir, Sie müssen Tarkalon auf der Stelle verlassen!«
    8.
    Frühjahr 2167
    Tanisha rannte nicht mehr weg, sie sprang. Es war einfach, ungefähr so, wie man auf einem engen Gebirgspfad einen Fuß vor den anderen setzt. Man sah genau hin, wohin man trat, und machte den Schritt. Beim Springen schloss Tanisha die Augen, stellte sich eine Person vor, die sie irgendwo einmal gesehen und berührt hatte
    - schon hörte sie ein leises »Plopp!« und fand sich neben dieser Person wieder.
    Und damit begann der Ärger, denn Tanisha sprang buchstäblich blind. Sie hatte ein Bild der Person, der »Boje«, wie sie sie bald nennen sollte, im Kopf, aber das war auch schon alles. Das Bild war eine Erinnerung. Es zeigte die Person in der Umgebung, in der das Mädchen sie einmal gesehen hatte. Darüber, wo sich diese Person im Augenblick ihres Sprungs aufhielt, verriet es nichts.
    Tanisha fand sich an Orten wieder, von deren Existenz sie nichts geahnt hatte.
    Sie kam in einer Höhle heraus, eine Handbreit neben dem ehemaligen Minenhund, dessen Gesicht sie sich eingeprägt hatte. Er lag zusammen mit einer Frau auf einer Decke und stöhnte mit ihr um die Wette.
    Sie landete auf der überfüllten Ladefläche eines Lastengleiters, eingequetscht zwischen nach Schweiß stinkenden Leibern, ohne dass sie zu sagen vermocht hätte, welche der elenden Gestalten sie an diesen Ort geführt hatte.
    Sie fand sich in Tarkal wieder, in einem Keller unter den Trümmern, in dem ein einsamer, ehemaliger Schrottsammler hauste, dem eine übersehene Thermomine den rechten Arm weggebrannt hatte. Tanisha überstand diese und andere Begegnungen dank der Überraschung der Bojen, ohne Schaden zu nehmen. Für die Menschen kam ihr Auftauchen unversehens. Sie dagegen ahnte wenigstens, auf was sie sich einließ. Ein Gedanke genügte, um sie an einen anderen Ort zu bringen, zu einer anderen Boje, deren Bild in ihrer Erinnerung aufflackerte oder zurück zu Grishen.
    Ihr Stiefbruder wurde zum Fixpunkt ihrer Streifzüge. Vor Grishen hatte sie nichts zu verbergen. Er wusste seit Tante Runs Tod von ihrer Gabe. Wollte Grishen den Minenhunden erzählen, dass Tanisha nicht nur eine Terranerin war, sondern anders -auf

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