Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sie zu lange in der Sonne geblieben. »Tanisha, was ist los mit dir?« Ihr Bruder riss sie an sich, barg sie in seinen Armen. »Was ist mit dir passiert?«
    »Nichts«, brachte sie hervor. Grishen durfte nicht erfahren, was geschehen war, sonst hätte er sie nie wieder springen lassen. »Nur ein Sonnenbrand. Hab nicht aufgepasst.«
    Ihr Stiefbruder drang nicht weiter auf sie ein. Tanisha schloss, die Augen, rief sich ins Gedächtnis, was sie unmittelbar vor ihrem Sprung gesehen hatte. Da war ein Mann gewesen. In Uniform, mit einem Strahler im Holster. Er hatte sie gesehen -und hatte reagiert, ohne Verzögerung, ohne überrascht zu erscheinen. Er hatte den Strahler gezogen und abgedrückt.
    Was für ein Mann war das gewesen? Da war ein Abzeichen an seiner Uniform gewesen, Tarkalon mit den drei Monden ... das Abzeichen der Provisorischen Regierung. Ein Soldat, der nicht zögerte. In einem Zelt. Tanisha verstand. Sie war in das Zeltlager des Verwesers gesprungen. Der Soldat war ein Leibwächter des Verwesers gewesen, deshalb die schnelle Reaktion. Er erwartete das Unerwartete.
    *
    Tanisha brauchte drei Tage, bis ihre verbrannte Haut so weit verheilt war, dass sie wieder schlafen konnte, und einen weiteren, bis sie genug Mut zusammengekratzt hatte, wieder in das Lager des Verwesers zu springen. Diesmal brachte sie dort einige Minuten zu, bevor man sie entdeckte. Von diesem Sprung an ging es aufwärts. Tanisha vermochte es, weitere Personen zu berühren, ohne noch einmal die Glut eines Strahlers zu spüren. Jeder Tag brachte neue Bojen für ihre Sprünge, und jede Boje bedeutete neue Möglichkeiten. Tanisha wurde verwegener. Sie begnügte sich nicht mehr damit, einfach nur in das Lager zu springen, sie wurde zur Diebin.
    Tanisha stahl das, was sie am besten kannte: Waffen.
    Sie holte sie aus Depots, nahm sie schlafenden Soldaten ab oder zog sie ihnen an Tagen, an denen sie sich unverletzlich fühlte, aus dem Holster. Sie kratzte an den Waffen herum, beschmutzte sie und legte sie heimlich in den Werkstätten des Minenhund-Lagers ab. Ihre Mutter würde von den Schrottsammlern gutes. Geld für die Waffen bekommen. Geld, mit denen sie Essen und Ausrüstung für die Minenhunde kaufen konnte. Geld, mit denen Tanisha vielleicht wettmachen konnte, was sie mit ihrer versuchten Flucht von Tarkalon angerichtet hatte.
    Dachte Tanisha an die dicke Springerfrau, der sie das Geld der Minenhunde überlassen hatte, lief sie knallrot an. Was war sie damals nur für ein dummes Kind gewesen!
    Doch das war vorbei. Immer öfter blieb Tanisha für Stunden im Zeltlager des Verwesers. Sie versteckte sich und lauschte den vielen Sitzungen, die der Verweser und seine Minister und die vielen Leute, die für ihn arbeiteten, hatten. Der Verweser horchte und fasste schließlich einen Beschluss, der Tanisha unweigerlich verblüffte. Tanisha lernte, dass auch ihre Tante Run sich irren konnte. Run hatte immer gesagt, die Regierung kümmere sich einen Dreck um die Leute, für die sie eigentlich da sei. Aber das stimmte nicht. Der Verweser und seine Leute taten nichts anderes, als zu überlegen, wie sie den einfachen Leuten von Tarkalon helfen konnten. -Tanisha konnte den Sitzungen endlos lauschen. Zugegeben, vieles verstand sie nicht, aber das machte nichts. Sie verstand, worauf es ankam: Der Verweser dachte nicht nur daran, wie die Leute den nächsten oder übernächsten Tag überstanden, wie es die Minensucher taten. Nein, er dachte darüber nach, wie man- aus Tarkalon einen besseren Ort machen konnte.
    Und eines Tages erfuhr Tanisha etwas, was sie sofort zurück nach Hause springen ließ. Grishen musste es erfahren! Und Keil! Und ihre Mutter! Ihre Mutter würde vor Freude tanzen. Und nicht nur sie, alle Minensucher.
    »Grishen!«, rief sie, als ihr Sprung sie in das Zimmer ihres Bruders führte: »Du glaubst nicht, was ...«
    Sie brach ab. Ihr Bruder sah betreten drein. Er war nicht allein. Keil war bei ihm. »Grishen, bist du so gut?«, sagte Keil. »Ich will mich mit deiner Schwester unterhalten.«
    Grishen stand auf und verließ das Zimmer. Im Vorbeigehen warf er Tanisha einen um Verzeihung heischenden Blick zu. Nicht meine Schuld!
    »Setz dich.« Keil zeigte auf das Bett ihres Bruders. Tanisha tat es. Keil war jemand, den nichts aus der Ruhe brachte. Aber sein Zorn, einmal angeschürt, war furchtbar. Und Keil war zornig.
    »Was bildest du dir eigentlich ein?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Du weißt es ganz genau. Dein Kommen

Weitere Kostenlose Bücher