PR Action 14 Die Plasma Pendlerin
die Planeten der Milchstraße hergefallen waren und mehrere von ihnen komplett vernichtet hatten.
Wollen sie ihr Werk nach einem halben Jahrhundert Frieden nun vollenden?, fragte er sich bitter. Wieder fluchte er.
Wie lange würde er wohl ausharren müssen? Auf der Konsole wurden verschiedene Informationen angezeigt: Innendruck, Atemluft, Energiestand.
Der Druck in der Kabine lag bei einem Bar, die Luft war noch so gut wie unverbraucht, auch die Nadel der Energieanzeige wies auf volle Speicherbänke hin.
Also würde er mindestens fünf Wochen überleben können, da der Sauerstoff für fünf Mann eine Woche ausreichte. Die Klimaanlage filterte das ausgeatmete Kohlendioxid und ließ es ins All entweichen.
Fünf Wochen Luft , dachte Paulie.
Er öffnete die Klappe unterhalb der Konsole und betrachtete die beiden Schläuche, die zum Vorschein kamen. Durch sie würde er sich ernähren können. Aus dem blauen Schlauch konnte er trinken, aus dem gelben ein Nahrungskonzentrat saugen. Die Positronik der Kapsel würde ihm genau bemessene Rationen freigeben.
Er würde also weder ersticken noch verdursten oder verhungern.
»Fünf Wochen«, murmelte Paulie. In einem Anflug von Galgenhumor setzte er in Gedanken hinzu: Hoffentlich stellt mir der Kasten nicht die Zufuhr ab, wenn ich in zwei Wochen offiziell aus dem Dienst entlassen werde.
In dem Moment bemerkte er, wie sich etwas in ihm veränderte. Es war, als ob etwas Unsichtbares nach ihm griff, in seine Glieder eindrang, sie starr werden ließ. Als wenn er an einem Wintertag zu lange draußen gesessen hätte und Wind und Kälte seine alten Knochen vereisen würden.
Paulie blickte auf die Konsole, doch er suchte vergeblich nach einer Temperaturanzeige. Aber es war auch gar nicht Kälte , die sich in ihm ausbreitete, sondern etwas anderes. Etwas viel Bedrohlicheres.
Eine bleierne Müdigkeit erfasste Paulie. »Da soll mich doch ...«, keuchte er. Weiter kam der alte Raumfahrer nicht, denn nun schob sich etwas völlig Neues in sein Sichtfeld.
Das Ding war riesig. Es wies eine schrundige, graubraune Oberfläche auf, die mit Kratern übersät war.
»Ein Mond!«, stieß Paulie in grenzenlosem Erstaunen aus.
Doch ... das konnte kein normaler Mond sein, da sich dieses Exemplar selbstständig bewegte und - er hatte es genau gesehenl - die Richtung wechseln konnte.
Paulie stockte der Atem. Der unheilvolle Einfluss wurde stärker, die Schwäche nahm endgültig Besitz von ihm.
Nur unter größter Anstrengung brachte er es fertig, die rechte Hand so weit zu heben, dass er in seine Brusttasche greifen und die kleine Whiskyflasche herausziehen konnte. Doch schon versiegten seine Kräfte wieder, und die Hand samt Flasche fiel in seinen Schoß.
Der Mond schob sich immer näher und füllte schon bald sein gesamtes Sichtfeld aus.
Mit der linken Hand tastete sich Paulie zum Korken der Flasche. Er musste noch einen Schluck trinken, bevor ihn der unheimliche Einfluss dahinraffte.
»Komm schon, mein Kleiner!«, murmelte Paulie und leckte sich über die trockenen Lippen.
In dem Moment entglitt ihm die Flasche und schlug mit einem hässlichen Plockl auf dem Metallplastboden auf.
Paulie hielt erschrocken den Atem an und lauschte. Die Flasche hatte den Fall schadlos überstanden. Auch der Korken schien gehalten zu haben, jedenfalls hörte Paulie kein Geräusch, das nach austretender Flüssigkeit klang.
Dann erst wurde ihm bewusst, dass der Zustand der Flasche völlig irrelevant war. Wenn der furchtbare Einfluss nicht bald aufhörte, würde er ohnehin nie wieder Whisky trinken können.
Paulie stöhnte gequält und ergab sich seinem Schicksal.
3. Autopsie eines Posbis
Falls nur er es gefühlt hätte, wäre er von einem Schwächeanfall ausgegangen, obwohl er sich bis vor Kurzem noch in guter Verfassung gewähnt hatte. Auch die Energiereserven eines Zellaktivatorträgers waren einmal erschöpft. Kurz aufeinanderfolgende Momente hoher körperlicher und psychischer Belastung führten selbst bei einem Perry Rhodan zu _ Stresssymptomen.
Hätte, wäre, würde ... Tanisha hatte den eigenartigen Einfluss aber zuerst gespürt. Dieses dunkle Gefühl der Mattheit, der Müdigkeit. Ein leichtes Zittern der Knie. Anzeichen von Erschöpfung.
Rhodan schüttelte leicht den Kopf. Er durfte sich davon nicht allzu stark ablenken lassen, solange diese Mattheit keine direkte Gefahr für ihn und ihre Mission bedeutete.
Zum ersten Mal, seit er Tarkalon verlassen hatte, schob er seinen Helm in die
Weitere Kostenlose Bücher