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PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Silmi stellte das leere Dorrek-Glas in den Spülstein und warf den Zigarettenstummel in einen ungewaschenen, halb mit Wasser gefüllten Topf. Dann nahm sie ihren Kopf in beide Hände und massierte sich die Schläfen.
    »Weshalb kannst du nicht einfach ein liebes Mädchen sein und das machen, was Mama will?«, fragte sie das dreijährige Mädchen, das mit verschränkten Armen am Tisch vor einem Tfeller mit erkalteten Nudeln saß.
    Tanisha antwortete nicht; sie würdigte ihre Mutter keines Blickes.
    Oh ja - wenn ihre Tbchter etwas konnte, dann schmollen. Wenn etwas nicht in ihren sturen Schädel wollte, besaß die Kleine ein unvergleichliches Talent, eine Sache einfach auszusitzen. Stundenlang. Silmi war überzeugt, dass Tanisha dies auch mehrere Tage hätte durchziehen können, wenn nicht unterdessen sie, Silmi, weich oder des Spiels überdrüssig geworden wäre.
    Diesmal nicht. Das hatte sie sich fest vorgenommen. Diesmal würde ihre Tochter die verfluchten Nudeln essen. Egal, ob die kalten Dinger noch schmeckten oder nicht.
    Seit sie am gestrigen Tag mit eigenen Augen gesehen hatte, dass Tanisha bei ihrer Schwester Runa ohne jede Zankerei ausgegessen und abends geradewegs ins Bett gegangen und dort geblieben war, hatte sie beschlossen, dem kleinen Stur köpf nicht mehr nachzugeben.
    Wenn sich Runa gegen sie durchzusetzen vermochte, konnte sie das auch. Ganz bestimmt.
    Silmi öffnete den Vorratsschrank und nahm eine Flasche süßen Puzdah heraus. Wenn sie sich schon auf Tanishas Spiel einließ, wollte sie die verschwendete Zeit wenigstens genießen.
    Sie setzte sich Tanisha gegenüber und verschränkte nach dem Vorbild ihrer Tochter die Arme. Tanisha tat so, als würde sie ihre Mutter nicht bemerken.
    Sie schwiegen sich eine Weile an, dann nahm Silmi die Flasche, entkorkte sie und füllte sich den Mund mit Puzdah. Anschließend stellte sie die Flasche wieder hin und verschränkte erneut die Arme. Genussvoll ließ sie den Puzdah in ihrem Mund zirkulieren und genoss die schwere Süße des Getränks, das aus vergorenen Kaktusblüten gekeltert wurde.
    Silmi wusste, dass es Tanisha nicht mochte, wenn sie trank, auch wenn die Kleine nicht genau begriff, was vor sich
    ging.
    Zwei, drei Minuten lang ließ Silmi den Puzdah in ihrem Mund zirkulieren, bis sie ihn hinunter schluckte.
    »Wenn du die Nudeln jetzt isst, hast du noch den ganzen Nachmittag Zeit, um draußen zu spielen«, sagte Silmi, obwohl sie genau wusste, dass Argumente bei Tanisha nichts brachten.
    Die Zunge war schon wieder etwas schwer geworden, dafür verschwanden
    die Kopfschmerzen. Ein wunderbares Gefühl. Wie eine Blüte, die sich langsam wieder öffnete und der Sonne zuwandte.
    Silmi sah ihre Tochter an.
    Tanisha hatte den Kopf gesenkt. Die langen glatten Haare fielen wie ein schwarz glänzender Wasserfall über ihr Gesicht. Sie wollte ihre Mutter nicht ansehen.
    Weshalb?, fragte sich Silmi wahrscheinlich zum tausendsten Mal. Weshalb habe ich mich überhaupt auf diesen Irrsinn eingelassen? Wenn sie auch nur eine Minute länger über jenen verrückten Plan nachgedacht hätte ... Es wäre so klar und eindeutig gewesen.
    Runa war schon immer die Erfolgreichere, Gradlinigere gewesen. Wenn Runa Terra den Rücken zuwandte und auf dem traurigsten aller Planeten abstieg, so stellte sich die Frage nicht, ob sie es denn konnte, sondern was sie daraus machte.
    Und ich?, fragte sich Silmi bitter. Ich stolpere ihr nach, weil Sarder mich betrogen und verlassen hat. Einfach so. Ohne darüber nachzudenken, ob ich es denn schaffen werde. Wenn Runa es hinbekommt, dann sollte es für ihre große Schwester doch ein Kinderspiel sein, oder?
    Silmi unterdrückte ein Schluchzen. Sie wollte nicht, dass ihre Tochter sie schon wieder weinen sah. Sie wollte ihr gegenüber so stark erscheinen wie Tante Runa.
    Weil ihre Lippen leicht zitterten, setzte sie die Puzdah-Flasche erneut an und nahm einen großen Schluck. Die Einheimischen tranken Puzdah nur am Abend des vierten Tages der Woche. Er sollte ihnen Trost spenden und die Hoffnung auf ein besseres Leben nähren.
    Nun - Silmi benötigte ebenfalls Trost und Hoffnung, doch nicht nur an einem Tag der Woche.
    Die Pirrda war von ihren sinnlosen
    Anflugversuchen gegen das Plexiglasfenster abgekommen und umflog eine Weile brummend Silmis und Tanishas Köpfe, bevor sie auf dem Teller mit den Nudeln landete.
    Runa war am Vortag überraschend bei ihnen aufgetaucht, weil die Minenhunde wegen eines Defekts an einer Maschine die Arbeiten für

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