PR Action 16 Tarkalons Abgrund
wieder verabschieden.«
»Gemeinsam?«, fragte Rhodan und strich über Tanishas Kopf.
»Tanisha hat mich ... unterstützt, Sir«, antwortete Betty.
Rhodan ließ eine Augenbraue in die Höhe steigen. Er verstand sowohl die unausgesprochene Botschaft seiner Mitarbeiterin als auch den besonderen Tonfall der Mitteilung.
Jetzt keine Details!
Der Terraner umfasste Tanishas Wangen und hob sanft ihren Kopf, damit er ihr ins Gesicht blicken konnte. »Das kann mich nicht mehr überraschen. Ich wusste bereits, dass du eine außergewöhnliche Person bist, Tanisha.«
Rhodan setzte sich zu Betty auf die Pritsche und nahm die Kleine zwischen sie. Er erzählte kurz, was er von den Nertisten erfahren hatte.
»Betty, können Sie feststellen, ob Solmon tatsächlich nicht weiß, wer hinter den Angriffen auf Tarkalon steht?«, fragte er anschließend.
Betty Tbufry schloss die Augen. »Geben Sie mir ein paar Minuten, Sir«, sagte sie, während sie nach der ange-nehms-ten Sitzhaltung suchte.
Ihre Atemzüge beruhigten sich. Fast wirkte es, als ob sie eingeschlafen wäre, bis sie nach fünf Minuten die Augen plötzlich wieder aufschlug.
»Er ist gespalten«, berichtete sie. »Auf der einen Seite sieht er die Hoffnung der letzten Jahrzehnte in Erfüllung gehen, auf der anderen Seite erfüllt ihn ebendies mit Angst. Er hat längst nicht mehr an eine Rückkehr des Nerts geglaubt, sondern sich an den Gedanken gewöhnt, selbst die Macht auf Tarkalon zu übernehmen. Falls der Nert tatsächÜch zurückkommen würde, sähe er nicht nur seine Machtposition, sondern auch sein Leben in Gefahr. Der alte Nert hatte im Zweifelsfall lieber einen starken Mann aus dem Weg geräumt, als dass er irgendein Risiko eingegangen war.«
»Danke, Betty«, sagte Rhodan nachdenklich. »Das bestätigt meine eigenen Eindrücke.«
»Warm gehen wir von hier weg?«, kam es von Tanisha. »Ich will nicht hierbleiben.«
»Wie stark fühlst du dich?«, fragte der Großadministrator zurück. »Kannst du schon wieder springen?«
»Ich glaube schon«, sagte Tanisha. Sie schien von ihrer Aussage aber nicht sonderlich überzeugt zu sein.
»Du musst insgesamt fünfmal sprin-
gen, um Mechter, Betty und mich zur Planetenoberfläche zu befördern. Sechsmal, wenn du zuerst noch zu Mechter springen musst. Schaffst du das?«
Tanisha zuckte in typisch terra-nischer Manier die Achseln.
»Wir wollen es noch nicht auf den Versuch ankommen lassen, meine Kleine. Es könnte sich verheerend auswirken, wenn du nur einen Teil der Sprünge schaffen würdest.«
Tanisha setzte zu einem Protest an, doch der Unsterbliche lächelte und sagte: »Ich weiß, ich weiß. Du bist stark und gerissen, würdest dich schon irgendwie durchschlagen können. Doch ich habe gelernt, in solchen Situationen auf Nummer sicher zu gehen und keine unnötigen Risiken einzugehen.«
»Ist gut«, sagte Tanisha und legte ihren Kopf an Rhodans Schulter.
Er lächelte. Noch vor kurzer Zeit hätten sie diese Situation ausgestritten. Nun war zwischen ihnen vieles anders geworden, und er fragte sich, wie ihre Geschichte wohl weitergehen würde.
»Versuch zu schlafen«, sagte er. »Je kräftiger du dich nach dem Aufwachen fühlst, desto mehr Möglichkeiten haben
9. - 7. Juni 2167 14:38:22
Mechter merkte sofort, dass sich in der Zwischenzeit etwas verändert hatte. Beide Nertisten wirkten nervös und fahrig, als ob sie mit den Gedanken anderenorts wären.
Sie hatten ihm eine neue Sitzgelegenheit gebracht, einen Sessel. An den Armlehnen waren Handschellen befestigt, die Mechter auf Geheiß der Nertis-ten hatte anlegen müssen.
»Wo waren wir stehen geblieben?«,
stellte Solmon die rhetorische Frage. »Ach ja: die Ansprache fürs Volk!«
Die typische tarkalonische Geste der Verneinung bestand aus dem Hochheben der Arme und gleichzeitigem Zeigen der Handflächen. Aufgrund seiner Handschellen vermochte Mechter nur seine Handflächen hochzuheben. »Sie können mich dazu nicht zwingen, Sol-mon. An den Händen der Nertisten klebt bereits das Blut mehrerer Generationen von Tarkas. Meine Unterstützung erhalten Sie nicht. Niemals!«
Solmon trat einen Schritt vor und verschränkte die Arme. Er hatte die Jacke des Kampfanzuges abgelegt. Das graue Kurzarmhemd spannte sich über seiner ausgeprägten Oberarmmuskulatur. Dussan blieb im Hintergrund. In seinem Gesicht arbeitete es. Mechter nahm an, dass ihm aufgetragen worden war, Solmon zu beobachten und von ihm zu lernen.
»Spielen Sie nicht den Heiligen, Mechter!«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher