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PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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teilzuhaben.
    »Dann erkannte ich, dass es nicht mehr mein Vater war, der mich auf seinen Schoß genommen hatte. Das Wesen, dessen Gedanken ich empfing, wollte mit fürchterlichen Bomben alles Leben in meinem Land zerstören. Ich war damals erst sechs Jahre alt, niemand hätte mir geglaubt, wenn ich diese Geschichte erzählt hätte. Also habe ich das Einzige getan, was in diesem Moment möglich war.«
    »Du hast ihn gebeten, seinen Plan nicht auszuführen?«, flüsterte Tanisha.
    »Ich habe ihn mit seiner Dienstwaffe erschossen«, sagte Betty. Sie wunderte sich über die Kälte, die in diesem Moment in ihrer Stimme mitschwang.
    Tanishas Mund klappte auf. Sprachlos starrte sie Betty an. »Du hast deinen Vater erschossen?«
    »Er war nicht mehr mein Vater.«
    Tanisha blickte sie hilflos an. Betty widerstand dem Drang, wieder in Ta-nishas Gedanken einzudringen. Es war auch ohne Telepathie offensichtlich, dass das Mädchen eine ganz andere Geschichte erwartet hatte und nun nicht sicher war, wie es reagieren sollte.
    Tanisha streckte ihr etwas unsicher ihre rechte Hand entgegen und legte sie dann tröstend auf Bettys Unterarm.
    Die Mutantin lächelte und ergriff Ta-nishas Hand. »Wie gesagt, es ist lange her.«
    »Aber es ist doch traurig, wenn man seine Eltern verliert«, murmelte Tanis-ha.
    »Die Ärzte haben damals auch gemeint, dass ich zeitlebens völlig durcheinander sein würde. Ich habe mich aber schnell erholt und dann dieses böse Erlebnis beiseitelegen können. Das haben die Psychologen in ihren Tests herausgefunden.«
    »Du hast vergessen, dass du deinen Vater getötet hast?«, zweifelte Tanisha.
    »Nicht vergessen«, sagte Betty. »Sondern verarbeitet. Die Ärzte haben dafür sogar einen neuen Fachbegriff gefunden, weil ich einer der ersten bekannten Fälle war: Resilienz. Eigentlich ist das ein Wort der Physiker: Sie nennen so elastische Stoffe, die unter äußerem Druck nicht zerbrechen und nach der Deformierung wieder ihre alte Form annehmen.«
    Betty lachte kurz. »Ich bin also ein Hartgummi.«
    Tanisha sah sie unsicher an. »Weshalb erzählst du mir das?« Sie zog ihre Hand zurück.
    »Weil ich in dir auch so eine mächtige Kraft gespürt habe, Tanisha«, sagte Betty ernst. »Du hast einen starken Geist, der sich wehren kann. Ich bin sicher, dass du nur jemanden brauchst, der dir hilft, deine Kräfte zu beherrschen. Mit dem Rest wirst du dann allein fertig. Und dann, irgendwann, wirst du sehen - es ist eine Gabe, mit der du viel Böses verhindern kannst.«
    Tanisha blickte wieder auf ihre Hände. Zwei Minuten vergingen, ohne dass jemand etwas sagte.
    »Ich weiß nicht, ob ich auch dieses ... dieses Resilenz in mir habe«, sagte sie dann langsam. »Ich denke ständig an Grishen und Mutter und die Minenhunde. Ker und Tante Nur. Besonders Tante Nur vermisse ich schon so lange.«
    »Nun, die Resilienz bewahrt dich nicht vor der Trauer um den Verlust von geliebten Menschen. Aber sie schützt dich davor, dich mit Schuldgefühlen zu quälen, die nicht berechtigt sind. Die Resilienz gibt dir die Kraft, das Leben zu akzeptieren, wie es ist -und das Beste daraus zu machen.«
    Die Zweifel in Tanishas Blick verschwanden nicht.
    »Schau, du musst mir darauf nicht antworten, Tanisha. Ich weiß, dass dies alles sehr verwirrend ist. Aber wenn du mal darüber reden willst, weißt du nun, dass ich immer für dich da bin.«
    »Danke«, sagte Tanisha schlicht. Sie öffnete ihren Mund, als wolle sie noch etwas sagen, zögerte jedoch.
    »Sprich nur«, ermunterte Betty sie.
    »Du ... du liest immer in meinen Gedanken?«, fragte Tanisha schließlich.
    »Nein«, antwortete Betty. »Es gibt einen Ehrenkodex unter uns Telepathen. Er besagt, dass wir unsere Kräfte nur dann einsetzen dürfen, wenn es zum Wohle anderer geschieht. Wenn wir im Einsatz sind.«
    »Aber vorhin hast du auch meine Gedanken gelesen.«
    »Weil es eine außergewöhnliche Situation ist, in der wir stecken. Da hilft es mir, dass ich weiß, wie die Menschen um mich herum denken. Doch dann ist mir bewusst geworden, wie stark dein Geist bereits ist. Deshalb habe ich beschlossen, die Telepathie bei dir nicht mehr einzusetzen.«
    Tanisha überlegte. »Aber von diesem Mann hast du die Gedanken immer gelesen?«
    Betty nickte. »Auch wenn sie nicht so schön waren, ja.«
    Tanisha blickte sich um, als suche sie nach den richtigen Worten.
    »Willst du wissen, weshalb der Kerl deine Mutter gekannt hat?«, fragte Betty sanft.
    Tanisha sah sie an und nickte langsam.
    »Ich

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