Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
den Nachmittag einstellen mussten. Sie war daraufhin mit ihrem Gleiter nach Tarkal geflogen und hatte am Markt frische Tomaten gekauft. Frische Tomaten! Auf Terra gediehen sie in den riesigen schwimmenden Grünfabriken auf den Ozeanen und waren spottbillig. Auf Tarkalon kosteten sie ein kleines Vermögen.
    Tanisha hatte ihre Tante angestrahlt, als hätte diese ihr einen Spielzeugroboter geschenkt, als sie ihr die Nudeln mit Tomatensoße hingestellt hatte. Und nun saß sie mit verschränkten Armen vor dem Teller mit den aufgewärmten Teigwaren und verweigerte ihr Essen.
    Silmi sah, wie Tanishas rechtes Auge hinter den Haarsträhnen glänzte. Sie beobachtete die purpurn schillernde Pirrda, die über Nudeln lief und mal hier, mal da von der Tomatensoße naschte.
    Ein trauriger Seufzer entfuhr Silmi. Das Kind war nicht schlecht oder böse. Einfach nur stur, wie es viele Kinder eben waren. Es lag wohl mehr an ihrer Mutter, dass die Kleine mit vielem nicht zurechtkam.
    Ich mache mir so viele Sorgen um mich und mein Leben, dass meine Tochter ihres nicht genießen kann.
    Der Gedanke tauchte plötzlich auf und ließ sich nicht mehr verscheuchen.
    Nicht meine Tochter macht mir das Leben schwer, sondern ich das ihrige!
    Übergangslos stieg Traurigkeit in Silmi auf. Sie griff zur Puzdah-Flasche und verscheuchte damit die Pirrda, die mit einem unwirschen Brummen zur
    Küchenuhr flog, die immer noch die Zeit in Kalkutta anzeigte, wo ihre Eltern lebten. Silmi nahm einen Schluck und hoffte, die Traurigkeit damit abzutöten. Alkohol konnte vieles töten. Traurigkeit, Hoffnungen, Träume. Menschen.
    Sie sah, wie Tanisha ihre Lippen so stark aufeinanderpresste, dass sie zu dünnen dunklen Strichen wurden. In diesem Moment tat ihr Tanisha unendlich leid. Ihre Tochter war genauso allein wie Silmi oder der Baum vor dem Fenster.
    Silmi hatte wenigstens ihre Arbeit, auch wenn sie schwierig war. Die vielen Verletzten, die die schwere Arbeit der Minenhunde forderte. Dazu kamen die immer häufiger werdenden nächtlichen Notfälle , bei denen sie einen bei den Untergrundkämpfen verletzten Nertisten wieder zusammenflicken musste. Wenn sie schon eine schlechte Mutter war, so konnte sie ihrem Leben doch einen zumindest geringen Sinn verleihen, indem sie Tarkas eine Hand, ein Bein oder gar ihr Leben zurückgab.
    Doch Tanisha? Sie hatte außer ihrer Mutter und den gelegentlichen Besuchen von Runa und ihrem Partner Kel niemanden.
    Silmi beschloss, daran etwas zu ändern. Tanisha sollte einen Bruder erhalten!
    Nicht, dass Silmi nochmals hätte schwanger werden wollen. Von wem denn? Bisher war noch kein Tarka aufgetaucht, der ihr auch nur annähernd gefallen hätte. Aber in den zahlreichen Waisenhäusern Tarkalons fand sich bestimmt ein Bruder für Tanisha. Am besten sollte er ein paar Jahre älter sein als sie, damit sie zu ihm aufschauen und von ihm lernen konnte.
    Silmi nickte nachdenklich. Genauso würde sie vorgehen. Weshalb war sie vorher nicht auf diesen naheliegenden Gedanken gekommen?
    Die Pirrda verspürte offenbar Hunger und flog erneut den Nudelteller an. Doch in dem Moment, als sie ihren Säugrüssel entrollte und in die Tomatensoße tauchte, geschah es: Wie von einem plötzlichen Lufthauch erfasst, fiel die Pirrda von den Nudeln und landete auf der Tischplatte. Wütend summend drehte sie, auf dem Rücken liegend, zwei Kreise, bevor sie sich wenden und wegfliegen konnte.
    Verblüfft starrte Silmi zuerst auf die Nudeln, dann auf die Tischplatte und schließlich auf ihre Tbchter, die nach wie vor mit verschränkten Armen und bewegungslos auf ihrem Stuhl saß.
    »Was ... was war das?«, fragte Silmi. Sie hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Die Eindrücke verschwammen in ihrem Kopf. Irgendwelche Stimmen sprachen auf sie ein. Der Puzdah setzte nun seine Wirkung frei. Die psychedelische Wirkung der Kaktusfrucht breitete sich in ihr aus.
    »Warst... warst ... du das?«, hauchte sie ihrer Tochter zu. Doch gleich darauf schalte sie sich eine Idiotin, so etwas anzunehmen.
    Es war ihr Problem. Sie trank, nicht ihre Tbchter. Sie hielt es nicht mehr aus. Silmi musste weg. Sie musste raus aus ihrem Haus. Zum Baum. Ihre Großmutter hatte ihr einmal erzählt, dass man einen Baum umarmen sollte, wenn man sich einsam fühlte. Genau das würde sie nun tun: rausgehen und den Baum umarmen! Doch vorher ...
    »Tanisha!«, sagte sie schwerfällig. »Du isst jetzt die verdammten Nudeln mit der verfluchten Tomatensoße, oder ich drücke sie dir

Weitere Kostenlose Bücher