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PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Solmon. Seine Stimme zitterte leicht. »An Ihren Händen klebt genauso viel Blut wie an den meinen. Oder haben Sie die Nacht von Haga schon vergessen? Ich war dabei. Sagen Sie mir nicht, dass Sie das nicht mehr wissen!«
    Haga!
    Mechter hatte gewusst, dass Solmon früher oder später dieses Thema anschneiden musste. Es war ihre gemeinsame Vergangenheit und eines der schwärzesten Kapitel während der Herrschaft des Nerts. Die furchtbaren Erinnerungen breiteten sich in Mechter unbarmherzig aus, umschlossen sein Herz mit eiskalten Fingern.
    Seite an Seite hatten sie gestanden, die beiden hoffnungsvollsten Anwärter zur Beförderung zum Orbton, und gewartet, bis die Separatisten aus ihren brennenden Häusern gerannt kamen. Direkt vor ihre Strahler. Es war mitten in der Nacht gewesen, die Tarkas orien-tierungslos, die meisten bereits von Rauchvergiftungen gezeichnet. Sie hatten keine Chance gehabt.
    Mechter keuchte: »Nie werde ich Haga vergessen! Es war der schlimmste Tag meines Lebens.«
    »Unsinn!«, sagte Solmon. »Ich habe es damals in Ihren Augen gesehen, Mechter. Sie gierten nach Blut. Und sie haben auf alles geschossen, was sich bewegt hat. Frauen, Männer, Kinder - Sie haben nicht unterschieden!«
    »Schweigen Sie!« Übergangslos brannte sich eine alles verzehrende Wut durch Mechters Geist. »Ja«, schrie er, »ich habe alles niedergemäht, was mir vor den Strahler kam! Ich habe es getan, weil es mir so befohlen war. Weil ich gewusst habe, dass ich und der kümmerliche Rest meiner Familie eine Befehlsverweigerung nicht überleben würden! Ich wollte einfach nur leben!«
    Mechter brach ab. Aus seinen Augen rann Tränensekret, er zitterte vor Zorn und Verzweiflung. »Ich wollte nur überleben«, fügte er leise hinzu. »Doch das Leben war nach der Nacht von Haga nicht mehr lebenswert. Ich wollte entweder sterben ...«
    »Oder diejenigen verraten, an deren Seite Sie getötet hatten!«, fuhr Solmon dazwischen.
    »... oder mein Leben Tarkalon widmen und das System stürzen, das mich zum Monster werden ließ«, beendete Mechter den angefangenen Satz.
    »Ihre Taten bleiben die gleichen, egal auf welcher Seite Sie stehen, Mechter.«
    »Da irren Sie sich, Solmon. Haga hat mich für immer verändert. Ich hasse das nertistische System dafür, was es mir angetan hat. Doch eines zweiten Haga würde ich mich nicht mehr schuldig machen. Nicht einmal gegen Nertisten.«
    »Ach ja, stimmt!«, sagte Solmon höhnisch. »Sie würden nicht mehr selbst
    Hand anlegen. Nun lassen Sie einfach töten!«
    Schlagartig wurde er wieder ernst. »Sie lassen die Straßen Tarkalons von allem säubern, was nicht auf den ersten Blick wie ein braver regierungstreuer Bürger aussieht.«
    »Die nächtliche Ausgangssperre war zur Sicherheit aller Bürger Tarkalons«, führte der Provisorische Verweser aus. Er ahnte, worauf der Nertist abzielte. Mechter hatte damals die Akte gelesen.
    »Ihre Soldaten haben meinem Sohn Rokwann in den Rücken geschossen, als er seine zukünftige Frau besuchen wollte. Nun erklären Sie mir mal, was das mit der Sicherheit der Bürger zu tun hat.«
    Mechter hatte sich wieder gefangen. Die Emotionalität der Situation war nun wieder zuungunsten des Nertisten gekippt. Dem Provisorischen Verweser entging nicht, dass die Erwähnung von Solmons Sohn auch bei Dussan etwas ausgelöst hatte. Sein Gesicht wirkte versteinert, doch die Brust hob und senkte sich infolge hastigen Atmens.
    Dass zwischen den beiden Nertisten eine Verbindung bestand, war Mechter schon länger klar. Nun fragte er sich aber, ob diese Verbindung nicht vielleicht enger war, als er zuerst angenommen hatte.
    Zumal Rokwann und Dussan die Namen eines Brüderpaares aus den tarka-lonischen Legenden waren. Rokwann, der strahlende Held mit dem Flammenschwert, und Dussan, der Schlächter mit dem Ackergerät des Bauern. Die Legende besagte, dass sie zu zweit eine ganze Garnison von Methanatmern niedergerungen hatten.
    »Die Ausgangssperre war keine Erfindung der Provisorischen Regierung, und Sie wissen das, Solmon«, sagte Mechter ruhig. »Es gab sie bereits zu den Zeiten Hermon da Tarkalons.«
    »Es ist keine Frage nach den Mitteln,
    sondern nach deren Einsatz!«, sagte der Nertist scharf.
    »Da sind wir ausnahmsweise derselben Meinung.«
    »Es freut mich, dass Sie das so sehen. Deshalb ist es nun an der Zeit, dass wir wieder die Geschicke dieser Welt leiten und alles für die Rückkehr des Nerts vorbereiten.«
    »Sie nennen diesen Ort hier Tarkalons Abgrund«, sagte

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