PR Action 16 Tarkalons Abgrund
Terkosh unverwandt hingehalten hatte.
Rhodan war eine Zehntelsekunde lang irritiert. Wie macht er das bloß?, fragte er sich unwillkürlich. Aber egal! Er kontrollierte kurz den Strahler und richtete ihn dann auf die Tür.
Plopp!, machte es, als Tanisha erneut vor ihm auftauchte. Sie orientierte sich kurz, rannte auf den narkotisierten Solmon zu und verschwand mit ihm.
»Peny!«, sagte Terkosh eindringlich, während er über die Visiervorrichtung des Strahlers die Tür im Blick behielt. »Ich halte es für keine gute Idee, mich zuerst...«
»Halten Sie die Klappe!«, sagte Betty barsch.
Terkosh holte schon Luft für eine Entgegnung, als das charakteristische Plopp! wieder erklang.
Tanisha erschien neben Betty. Sie streckte blitzschnell die Hand aus und bekam Terkoshs Utensilien-Gürtel zu fassen. Sein »Hai...« brach mitten im Wort ab. Tanisha war bereits gesprungen.
Betty drehte sich um die eigene Ach-
se, fixierte einen Nertisten, der sich einer am Boden liegenden Waffe genähert hatte, und wischte ihn telekinetisch von den Füßen.
»Sie sind gerade auf die Idee gekommen, sich durch die Tür zu schweißen«, sagte sie zu Rhodan.
Wie zur Bestätigung erklang ein leises Zischen, und die Metalltür verfärbte sich in der linken oberen Ecke langsam rot, dann gelb.
Tanisha erschien wieder. Sie streckte den Arm schon nach Betty aus, als sie sich plötzlich umwandte und Rhodans Arm ergriff.
»Tanisha!«, sagte er scharf.
Im nächsten Moment stand Rhodan auf Tarkalons Oberfläche. Über seinem Kopf spannte sich eine weiße Plane. Vor ihm lag der Provisorische Verweser auf einer Pritsche; er wurde von einer Tarka medizinisch versorgt. Etwa zwanzig weitere Liegen mit Verletzten reihten sich dahinter auf. Dussan und Solmon lagen wie achtlos hingeworfen am Boden. Terkosh stand über den jüngeren Tarka gebeugt und band ihm mit einem Verbandsstoff die Hände auf dem Rücken zusammen.
Tanisha war mit ihm in eine Art Notlazarett gesprungen! Der Himmel mochte wissen, wie die Kleine die richtige Boje gefunden hatte.
Rhodan erblickte in etwa hundert Metern Entfernung die rauchenden und Staub treibenden Trümmer eines Dorfes. Die Luft hatte nicht mehr diesen ekelhaft fauligen Geschmack wie in Tarkalons Abgrund, dafür roch sie nach Rauch und verschmortem Industrieschrott.
Tanishas Gesicht wirkte schon wieder ausgezehrt und müde. Hatte sie sich doch überschätzt mit dem Springen?
»Du solltest mich zuletzt holen!«, sagte der Großadministrator.
Trotz der Müdigkeit brachte Tanisha ein Grinsen zustande. »Betty kann sich besser verteidigen als du.« Sie blinzelte ihm zu und sprang.
Zwei Sekunden später ploppte es erneut, und die beiden Mutantinnen standen vor ihm.
Betty ließ den erhobenen Strahler sinken, blickte sich kurz um und sah dann Rhodan schmunzelnd an. »Die Kleine hat Schneid«, sagte sie. »Nimmt sie einfach den Chef mit anstatt die schwache Frau, wie ihr aufgetragen war!«
Der Unsterbliche runzelte die Stirn. Eine scharfe Entgegnung lag ihm auf der Zunge, doch als er sah, wie die beiden wie auf Kommando frech grinsten, schluckte er sie hinunter. »Gut gemacht, Tanisha. Du hast agiert wie ein abgebrühter Profi!«
Tanishas Lächeln verstärkte sich um eine weitere Nuance.
»Sir!«
Rhodan blickte auf und sah einen massigen Riesen in der Uniform eines Flottenkommandanten auf sich zukommen. Auf dem kahlen, schweißbedeckten Schädel spiegelte sich die helle Plane des Zeltdaches. Der silberne Streifen an seinem Kragen wies ihn als Major aus.
Zwei Meter vor dem Großadministrator blieb er stehen und salutierte.
»Major Thebedia Hornung, vormals Kommandant des Schweren Kreuzers HONGKONG«, stellte er sich vor.
Der notgelandete Kreuzer, dachte Perry Rhodan. Er nickte Hornung grüßend zu. »Ihr Schiff wurde zerstört?«
»Leider!«, antwortete Hornung. »Der Fragmentraumer hat ganze Arbeit geleistet und die HONGKONG voll getroffen. Wir konnten von Glück sagen, dass wir die Besatzung sofort evakuieren ließen. Mit der Hilfe von plötzlich aufgetauchten Tarkas und einiger Bodenfahrzeuge gelang es den meisten sogar, sich aus dem Wirkungsbereich des aufschlagenden Raumers zu entfernen, doch ...« Er brach ab, musste schlucken.
Rhodan sah dem Major an, dass dieser mit seinen Gefühlen zu kämpfen hatte. »Schon in Ordnung, Major«, beruhigte er ihn.
»Sir, ich ...« Hornungs Stimme zitterte.
»Sie haben alles getan, was in Ihrer Macht stand, Major Hornung«, sagte Rhodan sanft. »Ich kann Ihre
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