PR Action 18 Tod über Ekhas
er überzeugt. Er kam sich vor wie jemand, der sich rechtfertigen musste, wie ein ... armer Irrer.
Er straffte sich innerlich. Er war kein Sklave, mit dem Liarr nach Belieben umspringen konnte, und ebenso wenig zog es ihn zu ihr hin, wie es immer noch bei Rettkal der Fall war.
»Sie emittieren eine Strahlung«, antwortete er. »In Ermangelung eines besseren Wortes sprechen wir bislang von einer Todesstrahlung.«
»Das hört sich in der Tat gefährlich an.«
Rhodan musste seine ganze Beherrschungskunst aufbieten, um wenigstens den Anschein äußerer Gelassenheit zu wahren.
»Wir haben die Wirkung dieser Strahlung bereits am eigenen Leib erfahren müssen«, schaltete sich nun auch Betty Toufry in das Gespräch ein. Das war untypisch für sie, die sie nie gern im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Hätte Liarr die Mutantin gekannt, hätte ihr spätestens diese Wortmeldung gezeigt, wie prekär die Lage wirklich war.
»Und glaubt mir, Ultima«, fuhr Betty fort, »es gibt keine treffendere Bezeichnung dafür.«
»Nun gut«, meinte die Ekhonidin, »aber wie ich schon sagte, es handelt sich um die Monde Damarakhs. Angenommen, es stimmt, was Ihr behauptet
- und ich bin noch nicht überzeugt! -, wie sollte dann dem gesamten System Gefahr von ihnen drohen?«
Der haarlose Ekhonide trat lautlos wie ein Geist an den Tisch. »Verzeiht, Ultima«, sagte er mit einer Devotheit, wie man sie auf den besten Butlerschulen der Erde nicht besser gelehrt haben konnte, »eine dringende Nachricht.«
Er stellte einen silbernen Würfel mit einer Kantenlänge von höchstens fünfzehn Zentimetern vor Liarr auf den Tisch. Auf der ihr zugewandten Seite befand sich ein Display, und als der Diener den Kubus vor seiner Herrin abgestellt hatte, war Rhodan ein Gesicht auf dem kleinen Monitor aufgefallen. Dieses Gesicht konnte jetzt nur die Ultima sehen; aber sie alle hörten, was die dazugehörige Stimme sagte.
»Ultima, die Monde über Dama-rakh ... «
Rhodan war sofort alarmiert, ebenso wie Betty neben ihm. Rettkals Gesicht zeigte nervöses Interesse, und Liarrs dünne Augenbrauen schienen ein kleines Stück die Stirn hinaufzuwandern.
»Ja, was ist damit? Rede!«
»Sie ... sie glühen.«
»Das wissen wir bereits.«
»Nein, Ultima ... die Monde glühen jetzt alle - alle acht Monde.« Der Mann sprach, als sei es seine Schuld.
Das war fraglos beunruhigend, aber auch halbwegs zu erwarten gewesen, wie Rhodan fand. Zwar hatte er nach wie vor keine Ahnung, was dieses Aufglühen in den Farben der Hellquarze zu bedeuten hatte - aber es hatten immerhin schon drei der lebenden Monde dieses Phänomen gezeigt, als sie Damarakh den Rücken kehrten.
Also mussten alle anderen, die davon wussten oder es mit eigenen Augen sahen, ebenso mit einer Ausweitung dieses Prozesses auf die anderen Opulu gerechnet haben. Und genau das war es, was Rhodans Unruhe noch weiter schürte: Der Tonfall der Funkstimme ließ erkennen, dass die eigentliche Hiobsbotschaft noch gar nicht ausgesprochen war.
Liarr schien ähnlich zu denken. »Und?«, fragte sie knapp.
»Und«, sagte der Mann und schluckte so vernehmlich, dass es selbst über Funk zu hören war, »einer der Monde, Ysde-kil, hat sich in Bewegung gesetzt.«
»In Bewegung gesetzt?«, echote Liarr. »Was meinst du damit?«
»Dieser Mond hat den Orbit verlassen.«
Sichtlich mühsam verhinderte Liarr, auch diese Worte wie blöde zu wiederholen. »Wie ging das vor sich?«, wollte sie stattdessen wissen.
»Das lässt sich nicht sagen«, antwortete der Mann von Damarakh. »Außer diesem dreifarbigen Glühen war nichts weiter zu erkennen. Ysdekil setzte sich aus eigener Kraft in Bewegung und verließ seine Umlaufbahn. Aber das ist noch nicht alles ...«
»Ich höre.« Liarr starrte jetzt auf den Funk Würfel.
»Ysdekil hat einen Kurs eingeschlagen.«
»Einen Kurs wohin?«
Rhodan glaubte die Antwort bereits zu kennen. Sie schien förmlich in der Luft zu liegen.
»Der Mond fliegt Ekhas an«, bestätigte der Mann per Funk.
»Glaubt Ihr uns jetzt?«, warf Rhodan ein.
Die Ultima antwortete nicht direkt auf seine Frage. Sie sagte: »Ihr könnt mir etwas glauben, Großadministra-tor.«
Er tat ihr den Gefallen zu fragen: »Und das wäre?«
»Ich weiß meine Heimat und mein Volk zu schützen.«
Rhodan lief ein Schauer über den Rücken. Die Kälte in Liarrs Stimme schien fast spürbar.
»Dieser ... Opulu«, sie sprach das Wort voller Verachtung aus, »wird Ekhas ganz sicher nicht erreichen.«
»Was habt Ihr
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