PR Action 20 Die Splitter Des Feindes
Fähigkeiten, doch das schien selbst diese zu übersteigen. Andererseits hatte sie gerade über eine Distanz von mehreren Millionen Kilometern hinweg Kontakt zu Betty aufgenommen, und auch dazu war sie bislang nicht in der Lage gewesen - zumindest nicht ohne die »Hilfe« des Hellquarzes in ihrer Stirn.
Was, wenn das eine Falle war, deren Sinn und Zweck sich ihrem Verständnis entzogen?
Die Mutantin schien genau zu wissen, was ihm durch den Kopf ging; andererseits musste man nicht in der Lage sein, Gedanken zu lesen, um seine besorgte Miene zu deuten. »Ich werde vorsichtig sein«, versprach sie.
Rhodan schwieg. Die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht, aber was hatten sie schon für eine andere Wahl?
*
Als Rhenkon kurz darauf auf die Brücke zurückkehrte, empfing Rhodan ihn mit den Worten: »Wäre es Ihnen möglich, meiner Begleiterin einen Gleiter zur Verfügung zu stellen, der sie nach Ekhas bringt? Sie macht sich Sorgen wegen Tanisha Khabir, die dort in der Medoabteilung des Regierungssitzes behandelt wird - ich gehe davon aus, dass Sie über die Wichtigkeit dieses Mädchens unterrichtet sind?«
Der Geheimagent nickte. »Tanisha Khabir ist bei unseren Medikern in guten Händen«, sagte er. »Unsere besten Ärzte kümmern sich um sie.«
Einen Moment lang fürchtete Rhodan, Rhenkon wolle sein Ansinnen mit dieser Bemerkung zurückweisen, doch zu seiner Überraschung fügte er nahtlos hinzu: »Allerdings kann eine psionisch veranlagte Persönlichkeit wie Sie ... « Hierbei fiel sein unnatürlicher Blick erstmals seit ihrer Ankunft an Bord der BREHEB III direkt auf Betty. »... unsere Mediker womöglich in Bereichen unterstützen, die sich den Grenzen unserer Wissenschaft entziehen. Ich lasse sofort eine LEKA-Disk startklar machen.«
Ohne auf eine Reaktion zu warten, aktivierte er sein Kom-Armband und gab dem Offizier am anderen Ende der »Leitung« den Befehl, umgehend ein Beiboot zum Ausschleusen bereit zu machen.
Rhodan nutzte die Gelegenheit, um den Geheimagenten argwöhnisch zu mustern.
Irgendwie stieß ihm der Umstand, dass Rhenkon ihrem Ansinnen so leichtfertig, ja beinahe zuvorkommend nachkam, sauer auf.
Gewiss, womöglich sorgte seine Antipathie für den Ekhoniden dafür, dass er ihm gegenüber misstrauischer war, als angebracht war, aber er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie dem Geheimagenten mit Bettys Bitte in die Hände spielten Als hätte er ohnehin gewollt, dass Betty nach Ekhas zurückkehrte, und unwillkürlich fragte Rho-dan sich, was der Grund dafür sein mochte.
Davon freilich ließ er sich nichts anmerken, als er Betty zusammen mit Rettkal in den Hangar begleitete, wo eine der beiden LEKA-Disken bereits mit heruntergelassener Einstiegsrampe wartete.
Rhenkon indes war auf der Brücke des Schiffs zurückgeblieben, und Perry Rhodan konnte nicht behaupten, dass er böse darüber war. So hatten sie zumindest Gelegenheit, sich ungestört voneinander zu verabschieden.
Am Fuß der Rampe blieben sie stehen. Betty gab Rettkal zum Abschied die Hand - eine typisch terranische Geste, die dem Gladiatorsklaven fremd gewesen war, bevor sie einander kennenge-lemt hatten. Jetzt jedoch schlug er ein und nickte der Mutantin mit einem kleinen, aufmuntemden Lächeln zu.
»Passen Sie gut auf sich auf, Betty«, sagte der Terraner und schüttelte ihr ebenfalls die Hand. »Und auf Tanisha.«
Die Mutantin lächelte matt »Sie auch auf sich, Sir. Ich melde mich, sobald ich von Tanisha Näheres über Lok-Aurazin erfahre.«
»Wir sind in Bereitschaft«, sagte Rhodan. »Sobald wir wissen, wo der Magadone steckt, brechen wir auf.«
Betty nickte. Einen Moment lang bewölkte sich ihr Blick wieder, als hätte sie eine neuerliche Vision. Dann aber sagte sie nur: »Wir müssen Lok-Aurazin endlich aufhalten, Sir. Dieses ganze Grauen muss endlich ein Ende haben.«
Ohne eine Antwort ihres Vorgesetzten abzuwarten, machte sie auf dem Absatz kehrt und betrat die Disk, ohne sich noch einmal umzublicken. Sekunden später glitt die Rampe mit einem leisen, elektronischen Summen in die Höhe.
Kurz darauf startete das kleine Schiff.
Rettkal seufzte. »Hoffen wir, dass
Betty recht hat und Tanisha wirklich weiß, wo Lok-Aurazin ist.«
Rhodan warf dem Ekhoniden einen Seitenblick zu. »Keine Sorge«, sagte er. »Wir finden sie.«
Es war nicht nötig, näher darauf einzugehen, wen er mit sie meinte.
Rettkal schwieg einen Moment lang. Dann sagte er leise: »Sie bedeutet mir mehr, als ich sagen kann.«
Rhodan
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