PR Action 20 Die Splitter Des Feindes
erwies, denn Rhodan wusste, dass es auf dem Planeten einen Stützpunkt der USO gab, der United Stars Organisation, einer Art unabhängiger galaktischer Geheimpolizei, die von Rhodans gutem Freund Lordadmiral Atlan geleitet wurde. Die USO hatte dem Terraner schon mehr als einmal aus der Patsche geholfen und war so etwas wie die Feuerwehr des Vereinten Imperiums: immer da, wo es brannte.
USO-Spezialisten agierten in erster Linie gegen Gefahren »von außen«, und das zumeist perfekt getarnt. Viele USOMitarbeiter wurden undercover in Organisationen oder Einrichtungen eingeschleust, von denen laut internen Analysen eine Gefahr für die Sicherheit des Vereinten Imperiums ausgehen könnte. Das Naral-System als unabhängige Enklave innerhalb des Vereinten Imperiums drängte sich hier förmlich auf.
Zudem war Palliaton durch die enormen Finanzmittel, die hier gebündelt in den unterirdischen Tresoren und auf den kodierten Konten der Systembanken lagerten, ein lohnendes Ziel für Räuber und Terroristen, doch obwohl Lok-Aurazin zweifellos in letztere Kategorie fiel, bezweifelte Rhodan, dass es etwas so Profanes wie Geld war, was den Magadonen auf den zweiten Planeten führte.
Nein, Lok-Aurazin führte etwas anderes im Schilde.
Nur was?
*
Als die Tür des Krankenzimmers hinter ihr mit dem leisen Zischen beiseiteglitt, drehte Betty sich nicht um. Sie wusste auch so, dass es Dr. Hhandun war. Während hinter ihr leise Schritte näher kamen - Schritte, die von mehr als einer Person stammten -, betrachtete die Mutantin weiter Tanishas ausdruckslose Miene, eine Hand auf ihre Wange gelegt, die andere um das Gestänge des Krankenbetts gekrampft.
Der Mediker trat ans Ende von Tanishas Bett. Er war ein hagerer Mann in einem weißen, bodenlangen Kittel und von merklich kleinerem Wuchs als die meisten anderen Ekhoniden. Sein langes, schlohweißes Haar war zu drei Zöpfen geflochten, die ihm bis auf den Rücken reichten, und sein Kinnbart war für einen Ekhoniden der reinste Anachronismus. Er hielt ein Datenpad in der Hand und nickte Betty ernst zu, als sie schließlich aufblickte.
In seiner Begleitung waren eine
Ekhonidin von schlankem Wuchs, mit einem ernsten, verhärmt wirkenden Gesicht, bei dem man sich unwillkürlich fragte, ob die Ärztin überhaupt imstande war, zu lächeln , und ein Ara. Der Ara war gute zwei Meter groß, hager, mit einem schmalen, freundlichen Gesicht, das gütig gewirkt hätte, wären da nicht die großen, karmesinroten Augen in dem langen, konischen, vollkommen kahlen Schädel gewesen, die durch die kalkweiße Haut des Albinos noch betont wurden.
Gleichwohl, Betty wusste, dass die Aras als beste Mediker der Galaxis galten. Dr. Hhandun hatte nicht untertrieben, als er gesagt hatte, dass Tanisha die bestmögliche medizinische Versorgung erhalte.
Während der Ara wortlos daranging, verschiedene Daten auf dem Bildschirm aufzurufen, der an einem flexiblen Arm über dem Bett hing, hielt sich die Ekhonidin etwas im Hintergrund. Sie versuchte, ruhig und distanziert zu wirken, doch als Betty ihre geistigen Fühler nach der Frau ausstreckte, stieß sie auf Gefühle von Skepsis, Neugierde ... und mühsam unterdrückter Furcht.
Die Ekhonidin hatte Angst vor ihr, auch wenn sie sich alle Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen. Vermutlich war ihr nicht wohl in der Gegenwart einer Telepathin, die imstande war, in ihr zu lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch.
Betty war diese Art von Reaktion gewohnt; sie hatte gelernt, damit zu leben.
»Das sind Frau Dr. Hoon und Dr. Ma-tun, meine Assistenten«, stellte Dr. Hhandun ihr die beiden Mediker vor, als er den argwöhnischen Blick der Mutantin auffing. »Dr. Matun ist Spezialist für Biomedizin und Dr. Hoon unsere beste Kosmop sychologin.«
Ak , dachte Betty. Das erklärt einiges.
Doch sie sagte nichts, sondern nickte den beiden Medikem nur knapp zu, während Dr. Hhandun fortfuhr: »Bevor wir Sie über den medizinischen Zustand der Patientin ins Bild setzen, lassen Sie mich Ihnen zunächst sagen, dass wir froh sind, Sie hier bei uns zu wissen. Tanisha Khabir ist in jeder Hinsicht eine ganz besondere Patientin, und wir gehen davon aus, dass uns Ihre besonderen ... Talente eine große Hilfe sein werden.«
»Wobei?«, fragte Betty argwöhnisch.
»Dabei, herauszufinden, wie genau sich Tanishas >Vereinigung< mit den Opulu auf ihren Organismus und ihre Psyche ausgewirkt hat - und welche Folgen sie womöglich dadurch davongetragen hat, dass sie sich dem Einfluss der
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