PR Action 21 Die Puppe Tanisha
eine zutiefst philosophische Frage, die an die Grundfesten des Daseins rührte. Rhodan wünschte, er hätte ihr eine haltbare Antwort geben können, doch dazu sah er sich außerstande.
Ein imaginärer Kloß steckte in seiner Kehle. Er musste schlucken, um ihn los-
zuwerden. »Würde es dich stören, wenn es so wäre?«
»Nein. Warum sollte es das? Mir gefällt die Vorstellung, dass alle Lebewesen im Weltall gleich sind.« Tanisha gesellte sich zurück zu der Gruppe.
Der Ekhonide sah ihr erwartungsvoll entgegen. »Zünde die Keime!«, forderte er sie auf.
Plötzlich brach die Anspannung aus Tanisha heraus. Trotz des Schutzanzugs war zu sehen, dass sie am ganzen Körper zitterte. »Ich weiß nicht, wie«, entfuhr ihr ein panischer Aufschrei. »Ich kann es nicht!«
5. - Wish You Were Here
Seine Provokationen brachten nicht den erhofften Erfolg. Der Gladiatorsklave ließ sich nicht zur Zentrale locken, sondern drohte mit dem, wovon Lok-Aurazin ihn hatte abhalten wollen.
Mit der Zerstörung des Gleiters - oder der technischen Einrichtung, was auf dasselbe hinauslief. Rettkal setzte ihn unter Zugzwang, doch wenn der Maga-done ehrlich zu sich selbst war, hatte er damit gerechnet.
Die Nahbereichsortung meldete starke Energieentfaltungen im Raum. Ihr Ursprung war schnell gefunden. Drei Kreuzer der Systemverteidigung griffen einen Opulu an. Was für Lok-Aurazin Anlass zur Freude war, verwirrte ihn gleichzeitig.
Wieso hielt sich der Rest der Flotte zurück? Setzte der Kommandeur die drei Schiffe als Vorhut ein, um auszuloten, wie die Monde auf den nächsten Angriff reagierten?
Sie taten es wie erwartet, nämlich indem sie ihre Torpedos abfeuerten. Um das herauszufinden, brauchte man keine einzelnen Schiffe ins Feuer zu schicken.
Wenn Angriff, dann richtig - so aber ergab der Vorstoß keinen Sinn. Etwas anderes steckte hinter diesem Alleingang.
Die Solare Flotte verhielt sich weiterhin abwartend. Vermutlich sah so Perry Rhodans Strategie aus: erst eingreifen, wenn die Ekhoniden in der Klemme steckten, und sich anschließend für die Rettung als Held feiern lassen.
Es wird keine Rettung geben.
Doch auch die Opulu warteten ab, statt sich endlich auf Ekhas zu stürzen. Ihre Denkweise war so fremdartig, dass Lok-Aurazin ihr zögerliches Taktieren nicht zu analysieren vermochte.
Wahrscheinlich hing es mit ihrem Erlöschen zusammen. Sie glühten nicht mehr, seit seine eigenen Hellquarze ihre Kraft verloren hatten. Das minderte ihre Kampfkraft, wenn überhaupt, nur in gewissem Rahmen. Ihre Wehrhaftigkeit hatten sie mit dem Einsatz der Torpedos bewiesen.
Lok-Aurazin programmierte einen Kurs, erhob sich und prüfte seine Waffen. Die Ladestandsanzeigen signalisierten volle Energiemagazine. Er verließ die Zentrale und sicherte sie mit einem Impulsgeber, um seinem Feind das Eindringen unmöglich zu machen. Ein Bluff Rettkals ließ sich nicht ausschließen.
*
»Du hast es gehört«, fuhr Betty Toufry das gläserne Kind an. »Du verlangst zu viel von Tanisha. Hast du inzwischen genug Kraft gesammelt, um zu telepor-tieren?«
»Ja.«
»Dann bring uns fort von hier!«
»Nein.«
»Du willst es anscheinend nicht anders. Wenn es sein muss, zwinge ich dich.«
Von einer unsichtbaren Kraft gepackt, wich der Ekhonide zurück. Er wedelte mit den Armen und stemmte sich gegen Tbufrys Mutantenfähigkeit. Das Leuchten des Hellquarzes in seiner Stirn verstärkte sich.
»Es reicht, Betty«, schritt Rhodan ein, obwohl er den Antrieb der Mutantin nachvollziehen konnte. Ihr ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein in Kombination mit ihren Gefühlen für das Mädchen ließ sie über das Ziel hinausschießen.
Der Terraner fürchtete, dass das gläserne Kind mit Psi-Kräften zurückschlug. Er ging neben Tanisha in die Hocke und ergriff ihre Hand. Ihr Zittern ließ merklich nach.
»Du kennst deine eigenen Kräfte nicht«, wandte der Ekhonide sich an das Mädchen. »Du bist das Muster. Dein Geist ist mit unserem kompatibel. Vertrau mir, die Opulu sind vorausschauend. Vertrau ihnen, die dich besser kennen als du dich selbst. Wärst du nicht in der Lage, ihnen zu helfen, hätten sie dich nicht ausgewählt. Wir fühlen deine Kraft. Du kannst dich deiner Verantwortung nicht entziehen.«
»Welcher Verantwortung?« Tanisha schluchzte.
»Deiner Verantwortung den Babys gegenüber.«
Tränen rannen über ihre Wangen. »Es ist gemein, Perry. Ich möchte den Babys so gerne helfen, aber ich weiß nicht, wie.«
Rhodan zuckte die Achseln. Er war
Weitere Kostenlose Bücher