PR Action 24 Kristallschmerz
ein gesamtes Volk gegen den Groß-administrator hetzen! Wenn es ihm an Kraft mangelte, um ein solch riesiges Kollektiv zu befehligen, würde er einfach die Lebensenergie einiger Sklaven fressen.
»Du wirst sehen, Bir-Lakula«, flüsterte er, während er die ersten neuen Opfer fand. »Ich werde siegen. Für dich. Für unsere Kinder.«
Das Parakollektiv wuchs beständig unter seinem Befehl. Dutzende gehörten ihm bereits an, bald würden es Hunderte sein.
»Diesmal werde ich siegen, meine Geliebte ... Was sagst du? ... Ja, ich werde bis zuletzt bleiben, bis ich mit eigenen Augen sehe, dass Rhodan stirbt. Du hast recht, Bir-Lakula.«
Wenn er die Augen schloss, konnte er seine Frau sehen. Wie lieblich sie war, wie reizend jede einzelne ihrer Bewegungen.
»Am Ende werde ich der Gott sein, den die Golems immer suchten.« Je mehr Golems dem Kollektiv angehörten, umso leichter war es, es noch weiter wachsen zu lassen. »Ein Gott«, sagte Lok-Aurazin. »Für dich, meine Geliebte.«
Vermittelt im Geist:
Jetzt
Lok-Aurazin, denkt Tanisha Khabir, und im selben Moment sieht Perry Rhodan jeden einzelnen ihrer Gedanken. Er ist mit ihr noch immer verbunden, genau wie mit Betty Tbufry und einer gewaltigen Zahl von Bewohnern des Asteroiden.
Dem Magadonen ist es gelungen, un-
bemerkt zu landen. Nun rekrutiert er ein Heer von Sklaven, die er gegen ihn, Rhodan, hetzen wird.
Er verliert den Verstand.
Die zahllosen Bewusstseine des Parablocks erkennen, dass sich Lok-Aurazin ein eigenes geistiges Kollektiv erschafft, an dessen Spitze er als alleiniger Herrscher steht. Hunderte, Tausende gehorchen ihm bereits.
Wir müssen ihn bekämpfen!, befiehlt der Terraner. Erhebt euch gegen ihn!
Noch immer fließt gleichzeitig das Wissen um das Geschehen der letzten Tage in ihn. Er sieht, wie das Eintreffen der Todeswelle im Desert-System für eine Eskalation des Krieges sorgt.
Neu-Magadonen töten Balar-Ho-ramh, Balar-Horamh vernichten Neu-Magadonen. In hohen Wällen aus steinernen Leichen verdorren die biologischen Überreste.
Wir kämpfen, tönt die Entscheidung durch den Parablock. Lok-Aurazin muss sterben - und jeder unter seinem Befehl ebenfalls.
Zorn, Hass und Wut breiten sich aus. Perry Rhodans Geist wankt unter der Intensität dieser Emotionen. Er erlebt unmittelbar, wie eine seit Äonen bestehende Ordnung, ein ewiges friedliches Gleichgewicht, endgültig und unwiderruflich zerbricht.
Der Bürgerkrieg hebt sich auf eine apokalyptische Ebene.
Der alte Streit um die Frage, ob die Schöpfergötter die Kristallkinder schenkten oder sie rauben werden, scheint mit einem Mal bedeutungslos. Die angestaute Angst und mühsam unterdrückte Aggressionen finden ein neues Ventil, fokussieren sich in einem einzigen Namen: Lok-Aurazin.
Die Saat der Zwietracht geht auf.
Nun wirst du ernten, was du selbst gesät hast, Lok-Aurazin, denkt Rhodan. Fast breitet sich eine Art Zufriedenheit in ihm aus, doch zugleich ist er zutiefst entsetzt über den Krieg auf Psi-Ebene, dessen Opfer die unschuldigen Bewohner dieses Asteroiden sein werden.
Parablock erhebt sich gegen Parablock.
Lok-Aurazin findet nicht nur hilflose Opfer, sondern trifft auf einen Widerstand, den er wohl niemals vermutet hätte.
Und als wolle ein unerbittliches Schicksal die endgültige Katastrophe, materialisiert in diesem Moment das Heer der Opulu, das von Ekhas aus die Reise angetreten hat.
Einen Augenblick lang ist Rhodan auch mit ihnen verbunden, weil Tani-shas Geist ein Tor öffnet. In dieser Sekunde sieht er den langen Weg, die zahllosen Zwischenstopps des Reiseverbunds, den festen Willen, die kristallenen Kinder zu sich zu holen, weil nie wieder geschehen darf, was im Naral-System grausame Wirklichkeit wurde.
Dann durchläuft ein Schock ungeahnten Ausmaßes jeden einzelnen Golem, jedes einzelne Bewusstsein auf dem Planetoiden. Todesstrahlung in tausendfacher Ausführung durchrast den Leib der Terraner, Rhodan hört Betty ächzen, die beiden feindlichen Parablöcke erbeben unter der Ankunft der Opu-lu und ...
*
... Perry Rhodan fand sich in seinem eigenen Körper wieder.
Grausame Pein durchwühlte seine Gedärme, sein Kopf schien platzen zu wollen. Ein Meer aus Asteroiden und Monden bedeckte den Himmel.
Betty stand neben ihm, die Augen geweitet und verdreht. Nur das Weiße war in ihnen zu sehen. Die Spezialisten um Leutnant Anterso brachen zuckend zusammen und wälzten sich auf dem Boden.
Etwas packte Perry Rhodan.
Tanisha, dachte er noch, dann schleuderte ihn
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