PR Action 24 Kristallschmerz

war, dass nichts so sehr den Ohren schmeichelte wie skeptische Bemerkungen über eine höhere Macht - und seien sie noch so widersinnig.
    Ein wenig Zweifel an dem, was der Opulu tatsächlich gesagt hatte ... eine düstere Prognose über die Absichten des verehrten Schöpfergottes ... und schon hatte sich das beschauliche Leben der Golems binnen weniger Wochen in heilloses Chaos verwandelt.
    Nun jedoch gab es Wichtigeres. Es galt, sich um die Gegenwart und die Zukunft zu kümmern und nicht in der Vergangenheit zu verharren.
    Frisch gestärkt, suchte der Magadone nach weiteren Golems in der Nähe und entdeckte mit seinen tastenden Psi-Sin-nen weniger als einen Kilometer entfernt fünf dieser Kreaturen. Ein Gedanke genügte, und er befand sich bei ihnen.
    Sofort griffen sie ihn an.
    Lok-Aurazin lachte nur, streckte in einer triumphierenden Geste die Hände aus und schickte ihnen eine telekine-tische Kraftwelle entgegen, die vier Golems in der Luft zerfetzte.
    Den fünften packte er und zog ihn wie an einem unsichtbaren Seil zu sich heran.
    »Was weißt du über den Opulu in der Nähe dieses Asteroiden? Wann ist er angekommen? Ist er allein? Werden weitere folgen? Waren sie womöglich bereits hier?«
    Der Golem schrammte mit seinen halb steinernen Füßen über den Felsengrund. »Er ist unser Feind! Wir müssen ihn bekämpfen. Er will unsere Kinder rauben!«
    »Du sprichst meine Worte«, sagte Lok-Aurazin gelassen.
    »Bist du wirklich der, für den ich dich halte?«
    »Ja«, sagte Lok-Aurazin. »Ich bin.«
    Der Golem schickte ihm ehrfurchtsvolle Gedanken. »Lehre mich, Meister.«
    »Das bittest du, obwohl ich deine Freunde tötete?«
    »Ein Krieg fordert Opfer.«
    »Doch diese Opfer standen auf deiner Seite. Kennst du keine Ehre? Ein Soldat steht für die Seinen ein! So war es stets bei den Magadonen, deswegen wurden wir eine große Macht über Jahrtausende. Nur aufgrund unserer Soldatenehre ...« Lok-Aurazin brach ab.
    Am Ende starben wir alle, dachte er.
    »Was weißt du über einen anderen Fremden, der vor Kurzem auf dem Asteroiden landete?«
    »Ein Wesen ist mit ihm angekommen.«
    »Perry Rhodan?«, fragte der Magadone. »Nennt sich dieses Wesen Perry Rhodan?«
    »Es ähnelt uns. Halb biologisch ist es, halb steinern. Wir Neu-Magadonen griffen es bereits an, doch es ist ... «
    »Schweig!« Halb biologisch, halb steinern? Den Golems ähnlich? Das konnte nie und nimmer der verhasste Terraner sein.
    Nur ein Lebewesen kam ihm in den Sinn, auf den diese Beschreibung zutraf, wenn auch in völlig anderer Ausprägung als bei den Golems.
    A
     
    Eine junge Terraner in trug die Überreste eines Hellquarzes in ihrem Leib. Um keine weitere Zeit zu verlieren, drang Lok-Aurazin in den Geist der schwachen Kreatur ein und suchte dort nach einem Bild des Wesens.
    Bald wurde er fündig. Seine Vermutung entsprach der Wahrheit. Tanisha Khabir hielt sich auf diesem Asteroiden auf. Zweifellos war sie mit Rhodan gekommen! Auch das Gör würde sterben, denn es hatte seine Pläne mehr als einmal empfindlich gestört.
    Er wühlte im Bewusstsein des Golems, ging rücksichtslos vor, löschte ganze Teile des Geistes seines Opfers, um schneller an die gewünschte Information zu gelangen und sich nicht in unnützen Empfindungen zu verlieren.
    Da!
    Ein anderes Bild, etwas, was dieser Golem nicht persönlich gesehen hatte, von dem er aber wusste, weil sein Geist mit dem der anderen Neu-Magadonen für kurze Zeit verbunden gewesen war.
    Tanisha Khabir war demnach nicht die einzige Terra nerin, die auf dem Asteroiden weilte. Betty Toufry begleitete sie, die starke Mutantin, außerdem weitere Menschen, die Lok-Aurazin nicht kannte. Er entdeckte auch eine Erinnerung an das Ekhoniden-Weib Liarr, das er bereits in seiner Gewalt gehabt hatte, und an ihren Liebhaber Rettkal, noch kürzlich sein Gefangener.
    Und dann ... Rhodan!
    Ohne ein weiteres Wort überwältigte der Magadone den letzten, kaum wahrnehmbaren Widerstand des Golems. Fortan würde diese jämmerliche Kreatur nur noch das tun, was er ihr befahl.
    Vom Geist seines Opfers aus griff Lok-Aurazin weiter. Es hatte ihn auf eine Idee gebracht, dass sich die Golems zu einem Informationsaustausch auf geistiger Ebene geistig verbunden hatten. Er würde einen neuen Parablock bilden aus Dutzenden oder Hunderten der Golems.
    Nur ihm würden sie gehorchen, Rhodan ausfindig machen und ihn bekämpfen. Notfalls würde Lok-Aurazin die Macht über jeden einzelnen Golem auf dem gesamten Asteroiden übernehmen und