PR Action 28 Das Venusgehirn
her.
Das Sirren der Schüsse vermischte sich mit den Schreien der Soldaten, die sich zu verständigen versuchten. Befehle wurden gerufen und beantwortet. Schon heizte sich die Luft auf.
Vier Roboter fielen aus, kaum dass sie den Schacht verließen, dann zwei weitere. Entweder funktionierten ihre Schutzschirme gar nicht, oder sie flackerten; das machte den Einsatz für die Männer einfacher. Von den Thermo-strahlen zerfetzt, bildeten die Roboter ein wirres Knäuel, in dem es düster glomm. Die nachrückenden benutzten die Wracks als Deckung, um sich zu den Seiten hin zu orientieren. Trotz erbitterter Gegenwehr der Terraner gelang ihnen der Durchbruch.
»Wie viele Blechkameraden kommen da noch?«, schrie McDuff gegen das Chaos an.
Kroush presste die Lippen aufeinander. Es gab zahlreiche Lager in der Festung, in denen eingemottete Maschinen seit Jahrtausenden auf ihre Einsatzbefehle warteten. Offenbar war es Saquola gelungen, einen Teil davon in Betrieb zu nehmen. Er musste die entladenen Energiezellen aufgefüllt und eine Neuprogrammierung vorgenommen haben.
Der Leutnant bekam einen Angreifer ins Visier und betätigte den Auslöser. Ohne auf den Erfolg seiner Attacke zu achten, zog er eine Granate aus seiner Ausrüstung. Er aktivierte sie und schleuderte sie zu den Wracks hinüber.
»Achtung, Sprengung!«, schrie er. »Köpfe einziehen!«
Keine Sekunde zu früh. Beim Schachteingang blitzte es auf. Trümmerstücke zischten durch die Gegend und belegten das Pult, hinter dem Kroush kauerte, mit einem Schrapnellhagel. Vom Donner der Explosion wurde er für einen Moment taub. Nur wenige Meter von ihm entfernt stieg eine Rauchwolke auf. Es roch nach verschmortem Metallplastik.
Kniend visierte Kroush die Roboter an, die aus dem Rauch vorrückten. Bei einem fehlte der rechte Arm, der Torso eines anderen war eingedrückt. Der Leutnant gab seinen Leuten ein Zeichen, huschte aus der Deckung, zielte und schoss mit beeindruckender Präzision. Eine Salve nach der anderen fand ihr Ziel. Die Thermostrahlen fällten zwei Roboter. Einer barst und explodierte. Sein Metallkörper wurde auseinandergerissen. Eine grelle Stichflamme trat aus seiner Brust und zuckte der Hallendecke entgegen.
Der Schacht spuckte weniger Roboter aus. Der Nachschub geriet ins Stocken.
»Lasst sie nicht rauskommen!«
Der erste Ansturm war vorbei, und die Soldaten hatten sich auf die Vorgehensweise ihrer stählernen Gegner eingestellt. Es waren stupide Maschinen, die nur einen Weg kannten: geradeaus und vorwärts. Daran hatte Saquolas Programmierung nichts geändert. Kroush schleuderte eine weitere Granate an den Rand des Schachtes. Sie explodierte, und die Terraner setzten nach.
»Koulman ist verletzt!«, schrie jemand.
»Bringt ihn aus dem Gefechtsbereich!«, gab Kroush zurück.
Gemeinsam mit drei Soldaten erreichte er den Schacht. Unten stapelten sich Trümmer, von oben schwebten drei Roboter herab. Die Männer zerstörten sie mit Punktbeschuss. Die Wracks krachten in die Tiefe.
»Durchgang ist frei.« Das konnte sich schnell wieder ändern. »Antigravs einschalten. Wir fliegen nach oben.«
Kroush aktivierte das Aggregat auf seinem Rücken, schwang sich in den Schacht und stieg in die Höhe, darauf gefasst, dass durch einen der Zugänge auf den nächsten Ebenen weitere Roboter eindrangen. Es kamen keine. Er ließ sich von seinem Antigrav bis auf halbe
Höhe der Festung tragen, stieg aus und sicherte den Zubringer.
Wie an einer Perlenschnur aufgezogen schwebten seine Männer zu ihm herauf.
7.
Captain Shonar Peterson sprengte ein verschlossenes Schott auf. Es wurde halb aus dem Rahmen gerissen und blieb verkeilt hängen. Die Spezialisten sprangen durch den Zugang und sicherten den angrenzenden Korridor. Diesmal ließ Rhodan ihnen den Vortritt.
»Wir sind auf dem richtigen Weg. Saquola ist in der Nähe. Kendrich Heysal und weitere Mutanten sind bei ihm.« Borram schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. »Sie halten sich vor uns auf, ein paar hundert Meter. Ich kann es nicht genau bestimmen.«
»Naalone?«
»Er auch, aber er ist nicht bei den anderen.«
»Soll ich nachsehen?«, bot Kakuta an.
»Nein, Tako«, hielt Rhodan ihn zurück. »Allein ist das zu gefährlich. Können Sie ihre Gedanken lesen, Borram?«
Der Ferrone schüttelte den Kopf. »Ihre Mentalblöcke sind bis auf den Naa-lones nicht besonders stark, doch für mich reichen sie. Ein erfahrener Telepath wie Fellmer Lloyd würde sie wahrscheinlich leicht durchdringen,
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