PR Action 28 Das Venusgehirn
verstehen, nicht sofort zu schießen. »Sehen Sie sich das an.«
Er hatte sich schwer getäuscht, wie Orvin Kroush auf einmal erkannte. Sa-quola hatte die Raumsoldaten bis zu diesem Punkt vordringen lassen, um sein Potenzial auszuspielen. Aus den sich öffnenden Schotten quollen arkonidische Kampfroboter in unübersehbarer Anzahl. Sie stiegen aus bis eben verborgenen Bodenluken und bildeten Kordons um die Schirmkuppeln. Die Galerien waren voll von ihnen.
PERRY RHODAN ist auch als E-Book erhältlich:
www.readcrsplanet.de und www.libri.de
Es gab keinen Ausweg. Kroush begriff, dass er seine Leute auf direktem Weg in eine Todesfalle geführt hatte.
*
Perry Rhodan entdeckte den Mörder aus Atlan Village, kaum dass er aus der Teleportation kam. Saquola durchmaß den Raum mit weiten Schritten. Er trug eine weiß-goldene, mit Orden und Epau-letten besetzte Uniform, und sein Haar glänzte schwarz im schattenlosen Licht. Er drehte den Kopf in Richtung seiner Verfolger. Spott zeichnete sich in seinem Gesicht ab, ein Anflug von Überlegenheit und gar Triumph.
Nur eins zeigte er nicht, nämlich Überraschung.
Er hat nicht nur mit unserem Erscheinen gerechnet, er hat es erwartet, dachte Rhodan.
»Naalone.« Borram ließ Kakuta los. »Bruder, es wird alles gut. Wir sind gekommen, um dich zu holen.«
Der Telekinet brach in schallendes Gelächter aus. Es klang kalt und unheimlich und jagte Rhodan einen Schau-er über den Rücken. Nein, Naalone würde keinen Schritt zurückgehen.
»Willst du wirklich, dass ich dich in diese langweilige Schule begleite, Bruder?«
»Du kommst mit, ob du willst oder nicht.«
»Dafür wirst du mich töten müssen.«
Dieser Satz war keine Floskel, erkannte Rhodan. Naalone empfand nichts mehr für seinen Bruder. Entsprechend wenig Rücksicht würde er nehmen, Zwillinge hin oder her. Rhodan durfte nicht länger zögern. Saquola spazierte wie schon zuvor durch die Wand, um sich seinem Zugriff zu entziehen.
»Kommen Sie schon, Borram. Um Naalone können wir uns später kümmern.«
»Nein!«
Rhodan blieb keine Wahl. »Springen Sie, Tako«, entschied er. »Saquola darf uns nicht entkommen.«
Kakuta teleportierte, und abermals veränderte sich die Umgebung. Sie standen in einem kleinen, halbwegs behaglich eingerichteten Raum.
Rhodan ließ Kakutas Hand los, zog seinen Strahler und stellte ihn mit einem geübten Handgriff auf Paralysemodus. Er richtete die Mündung auf Saquola, der in einem Sessel saß und den Großadministrator musterte. Der Divestor hatte keine Waffe und zeigte keine Anzeichen von Gegenwehr.
»Sie ergeben sich? Einfach so?«, wunderte sich Rhodan. »Das passt nicht zu Ihnen, wie Ihr Amoklauf durch Terrania bewiesen hat.« Saquolas Verhalten ergab keinen Sinn, und damit reihte es sich in eine Aufeinanderfolge von Merkwürdigkeiten bis hin zu den schwachen Kampfrobotem draußen vor der Halle.
Der Divestor verschränkte die Arme vor der Brust und setzte ein mildes Lächeln auf. Mehr noch als im vorigen Raum gab er sich einen Anschein von
Überlegenheit. Rhodan konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er etwas übersah, einen vermeintlichen Vorteil, in dem Saquola sich wähnte.
»Hat es Dinen die Sprache verschlagen, Botschafter? Glauben Sie mir, ich bekäme keine Gewissenbisse, müsste ich Sie paralysieren. Wenn Sie also bitte die Güte hätten, sich zu erheben. Sie sind verhaftet, wir nehmen Sie mit.«
Saquola dachte nicht daran, der Aufforderung nachzukommen. Rhodan war nahe daran, den Abzug seiner Waffe zu betätigen. Stattdessen trat er zwei Schritte vor und packte Saquola am Arm, um ihn aus seinem Sessel in die Höhe zu zerren. Beim Zufassen stieß er auf keinen Widerstand. Das, was der Divestor zu sein schien, wurde durchscheinend, immateriell und verschwand.
Ein Phantom, dachte Rhodan. Wie bei der Verfolgungsjagd durch Atlan Vil-läge.
Es war ein Spuk, der ihn beschäftigt hatte, ein mithilfe fremder Technik willentlich erzeugtes Trugbild. Rhodan wirbelte mit dem XII-63 in der Hand herum, denn der wahre Saquola, davon war er überzeugt, hielt sich in unmittelbarer Nähe auf.
*
Die drei jungen Mutanten wichen zurück. Captain Shonar Peterson las die Angst in ihren Gesichtem. Kein Wunder, immerhin standen acht grimmig dreinblickende Soldaten vor ihnen und hielten ihnen Strahlengewehre entgegen.
Peterson beging nicht den Fehler, Rücksicht zu zeigen. Die unscheinbar aussehenden Milchgesichter waren keine gewöhnlichen Menschen, sondern
Weitere Kostenlose Bücher