PR Action 29 Das Wanderer Backup
ebenfalls zu sehen.
Man hätte meinen können, er habe sich für eine Theateraufführung oder eine Parade herausgeputzt. Doch es schien, als liege dem Botschafter diese Art von zeremoniellem Prunk einfach.
»Haben Sie schon gefrühstückt?«
Der Groß administrator warf einen kurzen Blick zu Sam. »Ich wurde dazu genötigt, ja. Und da Sie eine Tendenz dazu haben, mir den Appetit zu verderben, war es vermutlich auch ganz gut so«, antwortete er, ohne sich zu erheben.
»Aber, aber, wer wird denn gleich so ablehnend sein. Ich wollte Ihnen heute Morgen etwas vor führen, was Sie bestimmt interessiert. Oder möchten Sie nicht wissen, wie weit meine Fähigkeiten inzwischen gediehen sind? Sollte die menschliche Neugier, die Dir Volk so weit gebracht hat, ausgerechnet bei Ihnen so gering ausgeprägt sein?«
Einen Moment starrte Rhodan den Botschafter an, während er versuchte, seiner kalten Wut Herr zu bleiben. Aber er hatte recht, er war neugierig. Und wer wusste schon, wann dieses Wissen noch wertvoll werden würde.
Mit einer langsamen Bewegung legte er die Folie beiseite und setzte sich auf. »Also?«
»Sie sind bereit? Gut. Ich bin es ebenfalls. Passen Sie auf! Naalone!«
Er winkte, und der ferronische Mutant wurde ebenfalls Teil der so un-
glaublich echt wirkenden Projektion. Er war neben Saquola getreten. Auf der anderen Seite wurde ein weiterer Mutant sichtbar - Tako Kakuta.
»Sie wissen ja bereits, dass meine Gabe es mir ermöglicht, die Mutantenfähigkeiten anderer zu übernehmen. Als ich sie entdeckte und mit ihr zu experimentieren begann, gab es ein paar bedauerliche Unfälle. Doch inzwischen beherrsche ich den Übergang so perfekt, dass ich die Gabe sogar an meinen eigenen Mitarbeitern anwende.«
Unvermittelt schloss Naalone die Augen und stöhnte leise.
»Ich habe mir sagen lassen, dass die Betroffenen das Fehlen der Fähigkeit, die ich übernommen habe, als eine unangenehme Leere empfinden. Aber inzwischen ist der Vorgang völlig schmerzfrei. Es besteht weder Gefahr für das Leben noch für den Verstand des Opfers.«
Rhodan dachte an die ersten Toten zurück, die Saquola in Terrania hinterlassen hatte. Zu Anfang hatte er offensichtlich seine Divestorgabe selbst noch nicht begriffen, denn seine ersten Opfer waren keine Mutanten gewesen. Dann war es ihm gelungen, Psi-Fähigkeiten zu entziehen, doch die Betroffenen, mehrere schwächer begabte Mitglieder des Mutantenkorps, waren an Hirnblutungen gestorben oder wahnsinnig geworden.
Erst als Gucky unter dem Verlust einer Fähigkeit gelitten hatte und eine leichte Hirnblutung bei ihm festgestellt worden war, war klar geworden, was der Grund für die Serie von derartigen Todesfällen war. Doch auch dann hatte es noch einiger Ermittlungsarbeit bedurft, ehe Saquola als der Verursacher feststand.
»Im Moment habe ich Naalones Gabe der Telekinese übernommen. Schauen Sie, das ist faszinierend!« Saquola zog eine Münze aus der Tasche und warf sie in die Luft, wo sie schnell um die eigene Achse rotierend hängen blieb und Blitze reflektierten Lichtes versandte. »Ich könnte so etwas stundenlang machen. All die verschiedenen Gaben - denen, die damit geboren wurden, erscheinen sie so selbstverständlich, aber für mich ist jede etwas faszinierend Neues, sozusagen eine Erweiterung meines Selbst.«
Der Ferrone ließ die Münze tanzen, springen und kleine Kreise ziehen, um sie dann plötzlich in Rhodans Richtung schießen zu lassen. Unwillkürlich duckte sich der Großadministrator ein wenig, obwohl ihm klar war, dass es nur eine Projektion war.
Die Münze verschwand und fiel dann plötzlich wieder von oben in Saquolas Hand. Er drehte sie zwischen seinen Fingern und meinte: »Es ist wie eine Art Magie, nicht wahr? Und ich kann jede Art der Magie ausüben, für die mir eine Quelle zur Verfügung steht. Und das Beste ist: Ich kann sie sogar teilen! Ich kann Naalone seine Gabe nicht nur nehmen, sondern sie ihm auch wieder zurückgeben, ohne sie selbst zu verlieren.«
Einen Moment wurde sein Blick konzentriert, dann schleuderte er die Münze auf den Mutanten. Millimeter vor der Stirn des Ferronen verharrte die Scheibe.
»Hab sie«, sagte Naalone, grinste und schleuderte sie zurück, wenn auch mit weniger Vehemenz. Saquola fing sie mit der Hand.
»Und wissen Sie, was ich herausgefunden habe, als ich das das erste Mal getan habe? Es gibt einen ganz und gar erstaunlichen und nützlichen Nebeneffekt dieses Rückgewährens der Gabe. Naalone - sag uns doch, wie du zu
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