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PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schien sein Plan nur im Sand zu verlaufen ...
    Vielleicht musste er ihn eben ändern. Vielleicht sollte er die Macht herzeigen, die er in der Hinterhand hatte und mittels derer er seine Ziele durchsetzen wollte. Und konnte. Wenn man ihn nur ließ, wenn man ihm den Weg frei machte.
    Mit seinen Fähigkeiten, die allein ihn allen anderen Ferronen überlegen machten, plus der Macht des Wanderer-Backups war ihm doch alles möglich!
    Nur hielt er Letztere eben noch nicht in seinen Händen, noch nicht ganz, noch hatte er sie nicht völlig erforscht, noch gehorchte sie ihm nicht.
    Aber was wäre, wenn er eine oder nötigenfalls auch mehrere Personen, die Schlüsselpositionen besetzten, einweihen würde in sein »kleines« Geheimnis? Wenn er ihm oder ihnen die Augen öffnete für die Zukunft, die vor ihnen liegen könnte - wenn sie diese Zukunft nur wollten und bereit waren, dafür einzutreten und gegebenenfalls auch Opfer zu bringen?
    Saquola wollte sich die Uniformjacke gerade von den Schultern streifen, hielt dann aber mitten in der Bewegung inne. Er blickte seinem Spiegelbild in die Augen, als habe er einen anderen Ferronen vor sich. Und er hatte den eigentlich unmöglichen Eindruck, dass die Augen seines Spiegelbilds aufleuchteten, bevor es seine eigenen taten.
    An diesem Moment, diesem buchstäblichen Augenblick war etwas Besonderes; das spürte Saquola, und er ...
    »Diplomat Saquola?«
    Eine zweite Gestalt trat im Spiegel neben ihn. Sie war untersetzt, hielt sich ein wenig vornübergebeugt, wie ein terrani-scher Geier beinahe, der Schädel fast kahl, nur an den Seiten von bleichem
    Haar umflort, das Gesicht ausdrucksstark, charaktervoll.
    Saquola fuhr erschrocken herum, und es gelang ihm nicht ganz, dieses Erschrecken zu verhehlen. Zu unerwartet war das Auftauchen dieses Mannes hier, bei ihm.
    »Hochedler Thort! Sie ...? Ich ...«
    Er hatte ihn nicht hereinkommen hören.
    Tsamal II., der Thort von Ferrol, lächelte leise, musterte ihn. Ganz anders als vorhin noch im Saal der Beschlüsse
    - wohlwollend, sacht nickend. Verflogen war auch die Aura der Blasiertheit, die Saquola vor, während und nach seiner Rede an ihm wahrgenommen hatte. Von Tsamal II. ging auf einmal etwas Offenes aus; als stünde Saquola vor einer Tür, die einladend geöffnet war - hinter der jedoch noch kein Licht brannte.
    »Auf ein Wort - wenn es Ihnen recht ist?«, sagte der Thort dann, schloss die Tür zu Saquolas Unterkunft hinter sich und kam ihm entgegen.
     
    *
     
    Damals, im Dezember 2163, außerhalb des Roten Palasts und Thortas
    »Ich weiß nicht, wie lange es her ist, seit ich den Roten Palast zuletzt verlassen habe.«
    Tsamal II., seines Zeichens Thort von Ferrol, drehte sich einmal um seine eigene Achse, den Blick nach oben gerichtet, wo die Bäume kein Ende zu nehmen schienen, ehe ihre Kronen sich zu einem türkisfarbenen Himmel verwoben, durch den gefiltert das Licht der blauen Sonne Wega wie farbiger, warmer Regen auf sie herabfiel.
    »Ich meine«, fuhr Tsamal fort, bevor Saquola etwas sagen konnte, »seit ich den Palast oder gar Thorta so verlassen habe. So weit, dass beides nicht mehr zu sehen ist, dass zu beidem keine Verbindung mehr besteht.«
    Das stimmte freilich nicht ganz. Als Thort von Ferrol musste er stets erreichbar sein, und er war es auch jetzt, über die Rote Garde, die ihm und Saquola bei ihrem Ausflug in den Wald eine Abordnung zur Seite gestellt hatte; die Gardisten konnten jederzeit alarmiert werden und ihrerseits Tsamal verständigen und mit dem Gleiter in die 100-Millionen-Stadt Thorta zurückbringen.
    Aber die Roten Gardisten hielten sich erfreulich unauffällig im Hintergrund, und Tsamal und Saquola blieben ungestört, als herrsche hier draußen eine Heiligkeit, die das ganze Universum respektierte.
    »Umso geehrter fühle ich mich, dass Sie meiner Einladung zu diesem Spaziergang folgten«, sagte Saquola, der neben ihm stand und nun langsam weiterging, noch ein Stück fort von dem Gleiter, der hinter ihnen auf einer Lichtung parkte.
    »Ich bin froh, es getan zu haben«, bestätigte Tsamal. »Ich wusste schon gar nicht mehr, wie gut es tut, alles einmal hinter sich zu lassen und nur für sich zu sein, allein mit seinen Gedanken, die nichts mit Politik und dem Wohl des Volkes zu tun haben - und in Gesellschaft eines Freundes.«
    Laub raschelte unter ihren Fußen, darunter federte der weiche Waldboden, als höbe er sich ihren Schritten entgegen, und unter jedem ihrer Schritte schien er den Geruch von Erdreich und

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