Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
war. Und während Saquola den Schließmechanismus der Tür betätigte - keine Sekunde zu früh, denn die erste der roboterartigen Kreaturen wollte just über die Schwelle huschen, wurde aber vom zugleitenden Schott aufgehalten -, unterbrach Ulivawe Mnerosarch den Fer-ronen zwitschernd:
    »Nein! Ich kenne sie nicht. Weiß nicht, woher sie kommen, was sie wollen. Aber Gutes wollen sie nicht, nichts Gutes. Den armen Merla-Merqa in Angst und Schrecken versetzen sie ...«
    Es war nicht ungewöhnlich, dass er von sich selbst in der dritten Person sprach. Saquola achtete auch weniger darauf. Ihn interessierte, was jenseits der Tür ... nein, mit der Tür geschah.
    Ihr metallisches Silber begann urplötzlich wie ein bleierner Himmel zu glosen. Und schon im nächsten Augenblick sah es so aus, als würden ... Wolken über diesen Himmel ziehen. Seltsame, plastische Strukturen bildeten sich erhaben auf der Schottoberfläche aus, die doch eigentlich glatt und hart, unnachgiebig war.
    Saquola zuckte zurück. Die wolkenartigen Gebilde gewannen an Kontur, und sofort erinnerten sie den Ferronen an die unterarmlangen robotischen Gebilde, auf die er einen Blick erhascht hatte, bevor er das Schott geschlossen hatte. Es sah aus, als würden die gefürchteten Laq-Larven, die er auf Rigel IV kennengelernt hatte, einen Menschen befallen und sich klar sichtbar unter der Haut des Betroffenen entlangschieben. Auf diese Weise trugen sie die Unterfettschicht ab, verleibten sie sich ein und erzeugten mit ihren Ausscheidungen schwerste Infektionsherde.
    Obwohl er bezüglich des maschinellen Ursprungs fast sicher war, streckte
    Saquola unwillkürlich seine telepathischen Fühler nach den »Wesen« aus, deren Stimmen in diesem Moment erneut zu raunen begannen; nicht durch die Tür hindurch, sondern aus der Tür heraus.
    »Darfst nicht sein.«
    »Bist schon bald nicht mehr.«
    »Suchten dich.«
    »Fanden dich.«
    »Kriegen dich.«
    »Sühnen den Frevel.«
    Wie erwartet stieß Saquolas telepathischer Sinn ins Leere - zumindest, was die kleinen Roboter anging. Dafür empfing er jedoch etwas anderes, glaubte zumindest, es zu espern: eine Art geistiges Hintergrundrauschen. Etwas war da. Nicht nur jenseits der Tür oder auf einen bestimmten Ort des Backups begrenzt, nein, es schien allgegenwärtig.
    Ein Schauder rieselte ihm wie Eiskristalle zwischen den Schulterblättern hindurch und über den Rücken. Schon beim ersten Betreten der Hinterlassenschaft des Geisteswesens von Wanderer hatte er sich damals von versteckten Augen sondiert, beinahe seziert gefühlt. Und einer seiner ersten Gedanken war gewesen: Ist dieser Ort beseelt?
    Später waren die Überlegungen präziser geworden. Er hatte darüber gegrü-belt, ob jene Macht - ES -, die das Wanderer-Backup angelegt hatte, nicht möglicherweise noch viel weiter gegangen sein könnte. Was, wenn das Geisteswesen, diese unbegreifliche Entität, nicht nur von der Technologie, über die es gebot, ein Backup erzeugt hätte, sondern ...
    Ein zweiter Schauder rann über Sa-quolas Haut.
    ... sondern auch von sich selbst?
    »Wir müssen von hier verschwinden«, keuchte er. »Mag sein, dass sie harmlos sind. Die Terraner sagen, Hunde, die bellen, beißen nicht. Aber darauf möchte ich es nicht ankommen lassen.«
    Er gab dem Merla-Merqa mit einer Geste zu verstehen, was er von ihm erwartete: zu ihm zu treten, ganz nah, damit er mit ihm in Sicherheit teleportieren konnte.
    »Und der Thort?«, zwitscherte Ulivawe Mnerosarch. »Soll er hierbleiben? Er könnte uns noch so vieles verraten, so viel steckt in ihm.«
    Saquola war sicher, dass das Wortspiel nicht beabsichtigt war. So etwas wie Humor kannten die Merla-Merqa seiner Erfahrung nach nicht.
    »Sollen wir ihn den Häschern überlassen?«, fuhr Mnerosarch fort. Seine Kugelaugen blickten fast flehend zu Saquola auf. Die bemsteindurchsetzten Lider senkten und hoben sich einmal.
    Häscher nannte er die wispernden Gebilde, die weiter unbeirrbar im Türmetall entlangliefen. Saquola stutzte. Wusste sein Partner doch mehr über diese Maschinchen, als er zugab? Spürte er vielleicht etwas, das ihm, Saquola, entging? Vielleicht weil er sich keine Zelldusche genehmigt hatte?
    Es war egal. Im Moment jedenfalls. Saquola gestand sich ein, dass er Tsamal im Zuge der Ereignisse völlig vergessen hatte.
    Er wollte etwas erwidern, aber bevor er das konnte, übernahmen die Maschinenwesen die Initiative in einer Weise, die keinen Platz mehr für Diskussionen ließ.
    Der bleierne Himmel

Weitere Kostenlose Bücher