Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Merkmal, durch das man ihn von Abermilliarden anderen
    Ferronen seines Alters und seiner Statur unterscheiden konnte. Wohin war das Charisma verschwunden, mit dem er das Volk - auch Saquola, ja, das gab er bereitwillig zu - über so lange Jahre beeindruckt und in seinen Bann gezogen hatte?
    »Dann waren wir es also nie? Freunde, meine ich. « Ein Husten erschütterte Tsa-mals untersetzten Leib, als hätte er sich gerade an seinem Speichel verschluckt.
    Erneut mied Saquola die direkte Antwort. »Freundschaft wird, wenn Sie mich fragen, allgemein überbewertet. Was wirklich zählt, sind verlässliche Bündnisse. Und das hätte ich Ihnen gewährt, das hätte ich Ihnen garantiert, alter Mann, mein Wort darauf. Sie hätten nur nie mit Perry Rhodan paktieren dürfen. So wurde ich gezwungen, meine sorgsam austarierten Pläne noch einmal zu ändern. Und das verzeihe ich niemandem. Auch Ihnen nicht.
    Die Enttäuschung überwiegt in diesem Fall den Nutzen, den Sie mir hätten bieten können. Vorgesehen war, dass Sie als Strohmann auf Ihrem Thron verbleiben; immerhin wurden die Grundlagen Ihres Amtes bereits zu meiner vollsten Zufriedenheit optimiert. Ich selbst hätte unbemerkt aus dem Hintergrund herrschen und meine Fäden ziehen können. Und Perry Rhodan ... Perry Rhodan hätte - als meine zweite Marionette - den Vertrag unterzeichnet, der dem WegaSystem die absolute Freiheit fern der wirtschaftlichen Fesseln der Terraner gewährt hätte. Nichts mehr mit Wega und Sol - Partner fürs Leben.«
    Er trat einen Schritt auf das Bett und Tsamal zu, und obwohl er nichts Drohendes damit beabsichtigte, zuckte der Thort merklich zusammen. Stilles Behagen beschlich Saquola, als er es sah. Allerletzte Zweifel, dass er seine künftige Rolle als Führer und Oberhaupt der Ferronen wirklich genießen würde, schwanden.
    »Nun«, fuhr er fort, »den Vertrag, den ich ansprach, wird es trotzdem geben. Nur das Amt des Thort wird eben ersatzlos gestrichen. Es gibt so viele Titel, die besser zu mir passen - ich muss mich nur noch für einen entscheiden.«
    Er lächelte kalt, zögerte aber. Fast hatte er Skrupel auszusprechen, was ihm insgeheim vorschwebte. Es hatte als etwas wie ein Scherz in seinen Gedanken begonnen, ihm dann aber immer besser gefallen. Und letztlich konnte er der Versuchung, den Thort jetzt damit zu treffen, nicht widerstehen.
    Er beugte sich zu Tsamal hinab, sodass seine Lippen ganz nah über dem rechten Ohr des ehemaligen Herrschers hingen.
    »Vielleicht sollte ich mich schlicht Gott nennen lassen«, sagte er leise. »Kein Titel käme der Allmacht näher, über die ich bald verfügen werde. Ich gebiete nicht nur über das Physiotron, mit dem ich treue Untertanen nach Belieben mit längerer Lebenserwartung belohnen kann - eine unübertreffliche Form der Motivation, nicht wahr? Nein, eines nicht mehr fernen Tages werde ich über die gesamten technologischen Möglichkeiten des Schatzes gebieten, den ich gehoben habe. Damit werde ich allem und jedem, was es sonst noch in unserer Galaxis gibt, überlegen sein.«
    Es klang größenwahnsinnig. Selbst in Saquolas Ohren.
    Und er mochte es.
     
    *
     
    Wie durch Glas leuchtete das Gesicht des Unterdrückers zu Tsamal herab. Durch eine Art von Glas, die nichts verhüllte, nichts beschönigte, sondern im Gegenteil eine Schärfe über alles legte, die jede noch so kleine, jede fürchterliche Nuance ins Bewusstsein des Betrachters brannte.
    Tsamal II. hatte das Gefühl, sich aufzubäumen. So heftig und brutal aufzu-bäumen, dass sich sein Innerstes nach außen stülpte.
    Wenn es nur toirklich so wäre!, wünschte er sich. Würde die Quelle seines Martyriums doch hervorgeschält und, besser noch, ausgespien, hinauskatapultiert aus seinem geschundenen Leib!
    Er fühlte sich auf seltsame Weise tot. Als würde ihn nur noch der Symbiont, der in ihm fraß, nach außen hin lebendig erscheinen lassen. Anfangs hatte er dieses Beinahe-Tbtsein kaum ertragen. Aber je länger er es hinnehmen musste, desto gleichgültiger wurde es ihm.
    Er wünschte nur, er hätte, bevor er sterben musste, sterben durfte, wenigstens noch einen kurzen Moment gehabt, in dem seine normale Wahrnehmung, seine ureigenen, unverfälschten Empfindungen zurückkehrten.
    Nur einen winzigen Moment...
    Aber er glaubte nicht, dass sein Peiniger ihm dieses Geschenk machen würde
    - obwohl es ihn vermutlich nur geringe Anstrengung gekostet hätte, die Zügel zu lockern oder ganz fallen zu lassen.
    Was trieb diesen Mann nur an? Tsamal

Weitere Kostenlose Bücher