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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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»Deiner Ausstrahlung kann man sich nur schwer entziehen, Perry. Ich verstehe allmählich, was die Terraner immer wieder vorwärts treibt. Ich erinnere mich an ein Bild, das mich in der Jugend über Jahre hinweg fasziniert hat. Es zeigte nur zwei Hände, die eines Tefroders und die schuppige Greifklaue eines Maahks. Erst später erfuhr ich, dass die menschliche Hand einem Terraner gehörte. Sie hielten sich gegenseitig fest, und von den Armen hingen die jeweiligen Sternenbanner herab. Du weißt, was ich meine?«
    »Der Friedensschluss von Tatrun«, antwortete Rhodan. »Im Juni des Jahres 2405. Den Maahks wurde ihr Lebensraum in Andromeda vertraglich zugesichert, den Terranern in der Milchstraße. Fast möchte ich sagen, es war die gute alte Zeit, in der Auseinandersetzungen noch nicht die heutigen Dimensionen hatten.«
     
     
    Der Planet Ka-Tygo drehte sich wie ein großer, schmutzigbrauner Ball unter den beiden Raumschiffen. Ausgedehnte Steppen- und Wüstenregionen prägten das Bild der riesigen Landflächen. Es gab nur einen einzigen Ozean, aber etliche große Binnenseen und dementsprechend wenig Wolkenfläche. Hohe Durchschnittstemperaturen und geringe Niederschläge bestimmten das Klima.
    Aus dem Weltraum waren schon deutlich mehrere Städte zu erkennen, die wie mit Krakenarmen ins Umland griffen.
    Zwei atmosphärelose Monde umkreisten den Planeten. Die mittlere Umlaufbahn des äußeren, der mit einem Durchmesser von dem des Merkur eigentlich schon ein eigener Planet war, lag bei 500000 Kilometern; der kleinere, unregelmäßig geformte innere Mond umkreiste seine Mutterwelt auf einer stark elliptischen Bahn mit einer schwankenden Distanz, die im Schnitt 100000 Kilometer betrug. Entsprechend stark waren die auf Ka-Tygo einwirkenden Gezeitenkräfte, die gewaltige Wanderdünen hervorbrachten. Die hohen Sandberge waren aus dem Orbit als rotbraune, sichelförmige Formationen zu erkennen. In regelmäßigen Abständen schienen sie die Städte der Tefroder heimzusuchen.
    Perry Rhodan war an Bord der JOURNEE zurückgekehrt, nachdem er Hadur Meyhet zur Geburt der Tochter gratuliert hatte. Dass Meyhet ein geschichtsträchtiger Name war, schien der frisch gebackene Vater nicht zu wissen. Rhodan hatte auf eine entsprechende Bemerkung verzichtet.
    Im planetennahen Raum wartete eine Vielzahl von Raumschiffen. Stetig patrouillierten etwa 40 schwer bewaffnete Raumer mit mehr als halber Lichtgeschwindigkeit. Sie konnten sofort in den Hyperraum gehen und innerhalb von Sekunden jeden Sektor des Sonnensystems erreichen. Die Crew der JOURNEE war sich einig darin, dass ihre geringe Zahl Kastun-Kriegsschiffe nicht abschrecken würde. Die militärische Präsenz diente wohl eher dazu, die eintreffenden Flüchtlinge zu beruhigen.
    »Ka-Tygo ist nicht mehr, aber auch nicht weniger von den Invasionen bedroht, als es Cyrdan war«, hatte Perry Rhodan festgestellt.
    Den hochempfindlichen Sensoren des Spürkreuzers entging nicht, dass die äußeren Planeten mit größten Anstrengungen zu Festungen ausgebaut wurden. Auch das waren wohl eher Maßnahmen, die eher zur eigenen Beruhigung als zur Abschreckung beitragen sollten. Niemand konnte die Invasoren daran hindern, senkrecht zur Ekliptik auf ihr Ziel vorzustoßen.
    Der Ausfall der Speicherbank während der ersten Kopplung beeinträchtigte die Manövrierfähigkeit der ILKIN. Ein Versuch des 600-Meter-Frachters, aus eigener Kraft zu landen, barg entsprechende Risiken. Gleiches galt jedoch auch für den Weiterflug im Verbund.
    Der Funkverkehr mit der planetaren Überwachung erfolgte auf normal lichtschneller Frequenz; nach wie vor verließ kein Hyperfunkspruch Ka-Tygo. »Einigeln«, sagte die Kommandantin des Spürkreuzers dazu. Ob das Verstec kspiel angesichts des steten Zustroms von in Kampfhandlungen mehr oder weniger stark beschädigter Raumschiffe Erfolg haben würde, blieb dahingestellt.
    Die ILKIN und die JOURNEE erhielten Landeerlaubnis für einen der weniger frequentierten Raumhäfen abseits der großen Metropolen. Ihre Trennung vollzog sich unkompliziert. Ein kaum merkliches Abbremsen des Spürkreuzers bewirkte, dass sie rasch auseinander trieben. Andere, zum Teil schwer havarierte Raumer blieben im Orbit zurück.
    Langsam sank die ILKIN tiefer. Die Bremstriebwerke im Ringwulst zündeten nur unvollständig. Einen Moment lang schien der Frachter ins Trudeln zu geraten.
    Funkkontakt mit dem Zielhafen. Die ILKIN wurde schneller, und ein fahles Leuchten zeichnete sich unter dem Rumpf ab.

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