PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
beeinflusst werden …
Sie versuchten es tatsächlich. Rhodan registrierte einen ungeheuren Druck unter der Schädeldecke.
Schatten überlagerten seine Wahrnehmungen, er glaubte, vertraute Gesichter zu sehen, Menschen aus seinem täglichen Umfeld, die Waffen auf ihn richteten. Aber die Bilder stabilisierten sich nicht.
Zweifellos ein Reaktionstest. Die schemenhafte Szenerie sollte sein Aggressionspotential ausloten – ein vergeblicher Versuch. Den Terraner interessierte nicht, was die Sequenzen darstellten, er sträubte sich dagegen und bemühte sich, in Gedanken das Abbild eines Kastun-Kriegsschiffs darzustellen. Es gelang ihm nicht. Stattdessen wirbelten Sterne vor seinem inneren Augen, bildeten eine rotierende Spirale, einen Nebel, schräg von der Seite her gesehen, mit zwei vorgelagerten Kleingalaxien: Andro- Alpha und Andro-Beta. Das war das Bild, das sich in der heimatlichen Milchstraße bot. Im nächsten Moment zuckten im Zentrumskern Flammen auf, ein verzehrendes Feuer, als würde Papier verbrennen. Asche wirbelte auf, zerstäubte. Nur noch einige wenige Sterne, dann löschte Schwärze alles aus.
Die belebenden Impulse des Aktivatorchips pochten bis weit in Rhodans Nacken hinauf. Obwohl sich die Sonden zurückgezogen hatten, kam er nicht frei.
Perry wartete einige Augenblicke. »Moo!«, rief er dann. »Schalte die Energiefesseln ab!«
Er dachte an Grek-665½ und die JOURNEE, an die undurchdringliche Zeitbarriere, deren schwer vorstellbarer Aufwand allein schon ahnen ließ, mit welchem Kaliber von Gegner man zu tun hatte. Er dachte an die unzähligen Toten und Verletzten, an die tefrodische Ärztin Raye Corona und Zim November. Auch das gab es: Die beiden mochten sich vom ersten Augenblick an. Mit seinen 19 Jahren war Zim jung, vor allem ein Talent wie kaum ein anderer. Rhodan konnte sich vorstellen, dass Zim eines Tages sein Flaggschiff durch das Universum flog. Aber Raye? Ihr Abbild verwischte, verwandelte sich in das einer anderen begehrenswerten Frau …
Unwillig schüttelte der Terraner den Kopf, versuchte sich von der verlockenden Vision Kiriaades zu befreien, und in diesem Augenblick erloschen die Fesselfelder.
Er schwang sich aus dem Sessel und streifte den Raumanzug über. Danke, Moo!
»Du blutest an den Schläfen«, bemerkte der Roboter. Rhodans Hände zuckten hoch, die Finger wischten über die Stellen, an denen er die Sonden gespürt hatte. Tatsächlich, da war verkrustetes Blut. Also waren ihm sogar Gewebeproben entnommen worden.
Welche Sicherheit brauchten die Maahks eigentlich noch?
Ein optisches Diffusorfeld, das bislang Teile des Labors vor ihm verborgen hatte, löste sich auf. Dort stand ein aktivierter Personentransmitter.
Perry Rhodan folgte der Einladung und durchschritt das Entstofflichungsfeld.
Kapitel 11
Hinter ihm erlosch der Transmitter. Was blieb, waren zwei konische Säulen, eingegliedert in eine höchst technische Umgebung. Trotz der Stille wusste Perry Rhodan sofort, dass er an Bord eines Raumschiffs materialisiert war.
Die Nische mit dem Transmitter öffnete sich in einen großen Raum, fast schon eine Halle. Die Einrichtung erinnerte an die Zentrale eines Maahk-Schlachtschiffes, doch der Raum war viel größer und verfügte über zwei umlaufende Galerien. Gruppenförmig angeordnete Pulte ließen strategische Zuordnungen erkennen. Zwei Holokugeln schwebten zwischen den Plätzen, bildeten aber nur graue Schlieren ab.
Auf den Galerien hantierten einige wenige Maahks. Begleitet von einem prasselnden Stakkato spannte sich ein Lichtbogen zwischen den Ebenen. Eine grelle, durchdringende Helligkeit überschüttete die Halle, dann trat erneut Stille ein.
»Perry Rhodan«, erklang eine befehlsgewohnte Stimme. Ihren Ursprung konnte der Terraner nicht erkennen.
»Position feststellen!«, forderte er den Pikosyn seines Raumanzugs auf.
»Uns war nicht bekannt, dass ein terranisches Schiff mit hochrangigen Personen in Andromeda weilt«, fuhr die Stimme fort. »Dein Raumer ist unbefugt in geschütztes Territorium eingedrungen …« Rhodan lachte leise. »Wenn die Maahks sich verbergen, mach keinem Terraner den Vorwurf, widerrechtlich in ein unbewohntes System eingeflogen zu sein. Sollten wirklich unsere Kontaktbemühungen überhört worden sein? Ich bin überzeugt, dass Maahks sich keinen solchen Fehler erlauben.«
Auf der Helminnenseite wurde eine Markierung sichtbar. Die Systeme des Galornenanzugs hatten den Ausgangspunkt der Schallwellen ebenso angemessen wie
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