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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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in ihrem Sessel nach vorn gesunken, hatte die Arme auf die Arbeitsplatte gelegt und den Kopf darin vergraben. Ihre gleichmäßigen Atemzüge verrieten, dass sie eingeschlafen war.
    »Tess ruht in Buddhas Armen.« Bi Natham Sariocc flüsterte nur noch. »Ich glaube, sie träumt von Anfang und Ende des Kosmos'.«
    Rhodan fragte nicht, woher der Hyperphysiker diese etwas sonderbare Kenntnis bezog. Nichts lag ihm ferner als eine Diskussion über Wiedergeburt. Sariocc war überzeugter Buddhist und hatte mehrfach behauptet, die Aktivatorträger stünden ihrer eigenen geistiges Weiterentwicklung im Weg. Ohne Tod keine Wiedergeburt, kein Heranreifen in immer neuen Schicksalen auf dem Weg zum Nirwana.
    Eine möglicherweise in kosmischen Maßstäben zu messende Macht hatte Andromeda abgeriegelt und in einen beschleunigten Zeitablauf versetzt. Während innerhalb der Barriere Tage vergingen, waren es jenseits nur Stunden. Mit unerschütterlicher Ruhe hatte Sariocc diese Feststellung getroffen und sie weitgehend belegt. Seitdem bewegte ihn die Frage, wie dem Phänomen beizukommen sei.
    Auch Forschungsschiffe der Tefroder hatten die Natur der Zeitbarriere zu erkunden versucht. Viele Schiffe waren Angriffen der Kastuns zum Opfer gefallen, deren Besatzungen solche Aktivitäten überhaupt nicht schätzten.
    »Wie wäre es, wenn wir unser Material an die Maahks weitergeben?«, fragte der Hyperphysiker unvermittelt.
    »Genau das wollte ich mit dir und …« – Rhodan bedachte die Schlafende mit einem Seitenblick – »… Tess besprechen.«
    »Ich ahnte, dass du deswegen hier bist.« Sariocc murmelte ein knappes Kommando, woraufhin ein nur wenige Zentimeter messender, irisierender Memowürfel aus seiner Konsole empor schwebte. »Alle Daten sind darauf gespeichert. Die Wissenschaftler der Maahks werden sie lesen können. Ich denke, damit ist alles gesagt.« Mit einer knappen Geste reduzierte er die Beleuchtung in diesem Bereich des Labors auf ein Minimum. Tess wachte auch jetzt nicht auf.
    »Sie hat eine Ruhepause verdient«, raunte Sariocc.
    Im Aufstehen nahm er zwei Räucherstäbchen aus einem kleinen Behälter, legte die Handflächen vor der Brust zusammen und verneigte sich in Richtung des aufleuchtenden Hologramms des stehenden Buddha, der ihm Schutz gewährend die erhobene rechte Hand entgegen streckte.
    Leise murmelte Bi Natham Sariocc: »Freundschaft mit allen Kreaturen, Ergötzung an den Fähigkeiten der Gerechten, Mitleid mit Leidbefallenen, Gleichmut gegenüber jenen, die mir nicht wohl gesonnen sind. Möge meine Seele diese Normen für alle Zeit in sich bewahren!«
     
     
    Perry Rhodan verließ die JOURNEE noch einmal, um Grek-1 aufzusuchen, wurde aber mit dem Hinweis abgewiesen, dass der Kommandant von Kepekin vor kurzem das Flaggschiff verlassen hatte, um die Werften zu inspizieren.
    Den Memowürfel händigte er dennoch der Schleusenwache aus, mit dem Auftrag, ihn umgehend an Grek-1 weiterzuleiten.
    Er fühlte sich nicht brüskiert, dazu war er inzwischen zu müde. Obwohl Stunden vergangen waren, stand der blauweiße, verwaschene Fleck der Sonne dem Zenit noch näher als dem Horizont. In der Ferne war die Wolkendecke einen Spalt weit aufgerissen und ließ Sonnenstrahlen zur Oberfläche durchdringen. Zum ersten Mal bekam Rhodan die Ahnung einer Tierwelt auf Kepekin- II; Dutzende irisierender Schemen zogen unter dem brodelnden Dunst weite Kreise. Sie schienen riesig zu sein, tropfenförmige Wesen, die begierig das Sonnenlicht aufsogen.
    Noch während der Terraner, halb unter dem Rumpf der JOURNEE stehend, das Schauspiel verfolgte, erloschen die Sonnenstrahlen. Die eben gleißende Helligkeit – in der dichten Atmosphäre hatte sie ein deutliches Flirren erzeugt – wich von einer Sekunde zur nächsten dem gewohnt trüben Schimmer.
    Die Korridore des Kreuzers lagen verlassen da. Die nur 75 Personen zählende Besatzung verlor sich in den Weiten der 100-Meter-Kugel. Wer nicht gerade den Zentralebereich, den Wissenschaftlichen Trakt oder die Maschinenräume aufsuchte, konnte sich wie Robinson auf seiner Insel fühlen.
    Es war kurz nach fünf Uhr morgens Bordzeit, als Perry Rhodan endlich seine Kabine auf dem Kommandodeck betrat, um sich zwei oder drei Stunden Schlaf zu gönnen. Obwohl er den blauen Galornenanzug ebenso wie einen terranischen SERUN problemlos wochenlang tragen konnte, weil auf größtmöglichen Komfort geachtet worden war, fiel ein kurzer Schlaf ohne das schützende Drumherum mitunter erholsamer

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