PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
ihre Reflexion. Das Ergebnis war eine auf wenige Zentimeter genaue Position des Sprechers. Zudem bildete der Pikosyn eine detaillierte Struktur ab: ein Maahk, größer als der Durchschnitt, mit muskulösem Brustkorb. In der Rechten hielt er einen klobigen Strahler, möglicherweise eine Kombiwaffe. Die Mündung zeigte zu Boden.
Dass er sich im Schutz eines unsichtbar machenden Deflektorfeldes bewegte, half ihm in dem Fall wenig. Perry Rhodan wandte sich in die Richtung, die das Display signalisierte.
»Der Strahler ist überflüssig, Grek-1«, sagte er. »Verbündeten tritt man offen gegenüber. Ich selbst bin unbewaffnet, davon konntest du dich ausgiebig überzeugen.« Er nahm an, dass ihm der Kommandant von Kepekin- II gegenüberstand. Alles andere wäre inzwischen unlogisch gewesen.
Tatsächlich schaltete sein Gegenüber den Deflektor aus. Mit einer knappen Geste bedeutete er Rhodan, sich zu setzen, und ließ sich ebenfalls in einen der wuchtigen Sessel sinken.
»Du hast viel riskiert«, begann er übergangslos. »Wir hätten dein Schiff mühelos vernichten können.«
»Das Schweigen von Kepekin zwang mich dazu, das Risiko einzugehen«, antwortete Rhodan. »Die Maahks sind gute und faire Kämpfer. Sie töten niemanden, der sich nicht zur Wehr setzt.«
Grek-1 schaute ihn unverwandt an. Perry Rhodan gewann den Eindruck, dass der Kommandant nachdachte.
»Wir konnten dich eindeutig identifizieren, Terraner … deine Individualschwingungen, den Zellaktivator und auch den Raumanzug aus galornischer Fertigung. Wären nicht alle Zweifel ausgeräumt worden, hättest du die Untersuchungen nicht überlebt. Das gilt ebenso für dein Schiff und seine Besatzung.«
»Was ist mit Grek-665½? Ich hatte erwartet, ihn hier vorzufinden.«
Der Kommandant vollführte eine geringschätzige Handbewegung. »Grek-665 ist ein Verrückter. Wer versucht, den geraden Weg der Logik zu verlassen, um sich in den Niederungen von Gefühlen zu verirren, kann nur wahnsinnig sein. Ich hätte ihn töten sollen, als er aus dem Ei kroch.«
Perry Rhodan reagierte überrascht. Wenn er richtig verstanden hatte, waren Grek-1 und der CyberMaahk möglicherweise Geschwister. Damit hatte er allerdings nicht gerechnet.
»Sein Gelege bestand nur aus fünf Eiern«, erläuterte der Kommandant. »Grek-665 war der letzte, der die Schale durchstieß, mit langem zeitlichem Abstand. Ich wurde von denselben Eltern gezeugt, jedoch fünf Geburtsvorgänge eher. Grek-665 hat mir berichtet, was die Terraner bewegt. Du kannst uns nicht viel bieten, Perry Rhodan. Nur dein kleines Schiff, dem der Rückweg in die Milchstraße verwehrt ist. Berichtige mich, sofern ich falsch informiert wurde.«
Er hatte nicht erwartet, von den Methanatmern sofort mit einer Viertelmillion Kriegsschiffen unterstützt zu werden, diese Anmaßung lag ihm fern. Aber die unterschwellige Ablehnung, die ihm entgegenschlug, störte ihn.
»Andromeda erlebt eine Invasion, die nicht auf herkömmliche Weise abzuwehren sein wird«, sagte Rhodan ungewöhnlich scharf. »Sogar in Friedenszeiten haben die Maahks immer einen hohen Anteil ihrer industriellen Produktion in die Verteidigung gesteckt. Und das auf breiter Basis. Dieser Aufwand an Kapital und Ressourcen wäre emotional denkenden Völkern ohne eine konkrete Kriegsgefahr, wie sie sich jetzt abzeichnet, nie vermittelbar gewesen.«
Er räusperte sich. »Ich will gegen die Kastuns antreten, aber das kann ich nicht, wenn sich das Volk der Maahks gegen mich stellt oder mich gar als Eindringling ansieht. Ihr habt hoffentlich nicht vergessen, wem die Befreiung von der Unterdrückung der Meister der Insel zu verdanken ist.«
»Jeder Maahk kennt die Namen der Terraner, denen unser Volk die Freiheit verdankt. Ich akzeptiere deine Begründung bis zu einem gewissen Grad. Aber«, schränkte Grek-1 ein, »die Verdienste der Vergangenheit sind heute wertlos. Du hast deine Überlegenheit vor zweitausendfünfhundert Jahren deiner Zeitrechnung bewiesen. Das ist sehr lange her.«
»Dann gib mir Gelegenheit zu beweisen, dass die Erfahrung ein guter Feldherr ist. Grek-1, worauf warten die Maahks auf Kepekin? Weißt du, wie zahlreich die Kastun-Kriegsschiffe sind und welche unbekannte Macht hinter ihnen steht? Du musst handeln, willst du nicht am Ende von den Angreifern überrollt werden. Ich sage dir, die Invasoren werden Kepekin finden.«
Der Maahk schwieg minutenlang. Schließlich wurde es Perry Rhodan zu dumm. Er erhob sich. »Du betrachtest unsere ohnehin
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