PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
kurze Unterredung als beendet? Ich bedauere, dass ich keinen kooperativen Partner gefunden habe. Aber nicht meine Heimat wird von den Kastuns bedroht. Noch nicht. Und nun lass mich bitte zu meinem Schiff zurückbringen.«
Der Kommandant von Kepekin blickte den Terraner durchdringend an. »Mit Ungeduld gewinnt man keine Schlachten, Terraner«, sagte er. »Das Volk der Maahks wird sich nicht unterwerfen. Wir wissen, dass der Gegner stark ist.« Er nahm einige Schaltungen vor, in deren Folge rundum Bildschirmgalerien aufflammten.
Die JOURNEE wurde sichtbar. Sie stand nach wie vor scheinbar unbeachtet auf dem Landefeld, schier erdrückt von der Masse der schwarzen Walzenraumer. Die Perspektiven zeigten deutlich, wie gering die Stärke der Terraner vor Ort einzuschätzen war. Die JOURNEE war nicht mehr als ein Beiboot, gemessen an den zwei Kilometer langen Schlachtschiffen. Mittlerweile wimmelte es dort von Lastengleitern, Antigravkränen und uniformierten Maahks, die Verladearbeiten liefen auf Hochtouren.
»Du hast mich noch nicht überzeugt, Terraner«, sagte der Maahk, »gleichwohl sehe ich die Notwendigkeit, alle Kräfte zu bündeln. Ich bin entschlossen, deine Aktionen mit den zweieinhalbtausend Schlachtschiffen von Kepekin zu unterstützen, sollte es dafür eine logische Begründung geben. Aber nun geh! Dein Schiff ist unmittelbar neben meinem Flaggschiff gelandet.«
Perry Rhodan zeigte sich keineswegs überrascht. »Ich hatte so etwas angenommen«, sagte er.
Er wartete auf neue Informationen. Von der JOURNEE gestartete Sonden lieferten von allen Raumhäfen ähnliche Bilder: Lastenkonvois ohne Ende, die ihre brisante Fracht in den unersättlichen Leibern der Schlachtschiffe ablieferten. Auf vielen Walzen waren inzwischen die Beladevorgänge abgeschlossen, sie wirkten im Schein der hoch stehenden Sonne wieder unberührt.
An Bord des Spürkreuzers brannte die Nachtbeleuchtung. Zumindest nach Bordzeit hatte vor drei Stunden der 23. März begonnen. In der Zentrale tat nur eine Mindestbesatzung Dienst, mit Zwischenfällen war nicht zu rechnen.
Zur Einsichtnahme für alle hatte Perry Rhodan einen kurzen Bericht auf Bordbuch gespeichert und sich anschließend in die Wissenschaftliche Abteilung auf Deck 15 begeben.
Bi Natham Sariocc und Tess Qumisha arbeiteten unter Hochdruck an dem Material, das sie über die Zeitbarriere gewonnen hatten. Außer ihnen waren nur noch drei Physiker in den weitläufigen Labors.
Tess wirkte übernächtigt und war es auch. Wiederholt fuhr sie sich mit beiden Händen durch das ohnehin struppi ge Haar. Ihr Eyeliner- Make-up war längst verwischt. Das Weiße in ihren Augen erschien übermäßig gerötet, die geplatzten Adern waren schwer zu übersehen. Perry Rhodan schätzte, dass Tess seit mehr als 26 Stunden nicht geschlafen hatte.
»Wir haben die anderen in die Betten geschickt«, berichtete sie schwach. »Den meisten fielen während der Analysen die Augen zu.«
»Das gleich wollte ich euch gerade vorschlagen«, sagte Rhodan.
Tess stieß ein kurzes Lachen aus. Ein Hauch von Ärger schwang darin mit. »Mä nner«, seufzte sie schwach. »Benjameen wollte mich auch schon ins Bett bekommen. Ich weiß nicht, was plötzlich in ihn gefahren ist, er …«
»Ja?«, fragte Perry Rhodan, als die Hyperphysikerin wieder schwieg.
Tess rieb sich die Augen und wandte sich wieder den vom Syntron projizierten endlosen Formelkolonnen zu. »Benjameen soll allein schlafen«, ächzte sie und schnappte nach Luft. »Wie stellt er sich das eigentlich vor?« Ein gequältes Seufzen folgte, dann löschte Tess hastig eine der Formelkolonnen.
Zwischen den beiden herrscht dicke Luft, signalisierte Sarioccs Blick.
»Gibt es Fortschritte?«, wandte sich Rhodan an den drahtigen, nur 1,62 Meter großen Mann.
Auch Bi Natham Sariocc trieb Raubbau mit seiner Gesundheit. Tiefe Schatten hatten sich in sein ohnehin hageres Gesicht eingegraben. Er blinzelte, als er von seinen Notizen aufsah, und hatte Mühe, sich auf Rhodan zu konzentrieren. Ausgiebig begann er, die Augenwinkel zu massieren.
»Fortschritte?«, wiederholte er, als versuche er zu verstehen, was der Expeditionsleiter von ihm wollte. »Neue Messdaten fehlen«, fügte er nach fast einer Minute beklemmenden Schweigens hinzu.
»Die optischen Effekte treten erst unmittelbar an der Barriere auf. Bis sie von Kepekin aus zu beobachten sein werden, vergehen Jahrtausende. Wir sollten nicht so lange warten.«
Ein Seitenblick galt Tess. Sie war inzwischen
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