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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Kollisionskurs lag an.
    Beide Kastun-Kriegsschiffe konnten ihre überschwere Bug-Intervallkanone nicht einsetzen, sie hatten erst Augenblicke zuvor den Maahk-Raumer vernichtet. Das Abwehrfeuer aus den Heckauslegern absorbierte die Schirmfeldstaffel der JOURNEE, ohne in den Warnbereich zu geraten.
    Sekunden bedeuteten im mittleren Geschwindigkeitsbereich einige 100000 Kilometer. Vor allem würde der erste Intervall-Treffer aus dieser geringen Distanz das Ende des Spürkreuzers besiegeln. Die durchschlagende Wirkung war den Terranern schon einmal bitter demonstriert worden und hatte zum Absturz über Cyrdan und zum Tod mehrerer Besatzungsmitglieder geführt.
    Die ersten Raumtorpedos detonierten im Schirmfeld des Kastuns, Nadelstiche nur, doch für mehr als ein Ablenkungsmanöver waren sie ohnehin nicht gedacht. Die Geschwindigkeit der JOURNEE sank weiter. Jetzt eröffnete sie das Wirkungsfeuer, würde offenbar knapp an dem Kriegsschiff vorbeischrammen. Der zweite »Fisch« drehte, schob sich auf Abfangkurs, um den Kugelraumer vor der Mündung der Intervallkanone zu halten. In spätestens fünf bis sechs Sekunden musste das schwere Geschütz wieder feuerbereit sein.
    Das Kriegsschiff füllte alle Schirme aus – und huschte zum Greifen nah vorbei, ein Manöver, das nur einem Emotionauten möglich war.
    Bis die Crew aufatmete, raste die JOURNEE schon einige 100000 Kilometer entfernt auf den Planeten zu. Hinter ihr versuchte das auf Abfangkurs einschwenkende Kriegsschiff noch vergeblich, eine neuerliche Korrektur herbeizuführen. Überdeutlich ließen die Ortungen erkennen, dass der Bug des Schiffes sich in die Flanke des anderen bohrte, ihre Schirmfelder überlappten in einem wahren Feuerwerk, und dann löste die Intervallkanone aus und zerfetzte das gerammte Schiff bis dicht vor die Ausleger.
    Explosionen griffen auch auf den zweiten Kastun über, dessen Bugregion bereits von einem gewaltigen Feuerball eingehüllt wurde, und pflanzten sich in einer Kettenreaktion über die gesamte Rumpflänge fort. Zuletzt reagierten in einer unvorstellbar heftigen Entladung die Speicherbänke der Geschützversorgung.
    Das war der Augenblick, in dem die JOURNEE zum wiederholten Mal in den Hyperraum übertrat.
    Niemand mochte es noch zählen.
    »Oft möchte ich das nicht wiederholen müssen.« Zim Novembers Erregung war seiner Stimme anzuhören. »Ich brauche einige Minuten Ruhe, um mich zu erholen.«
    Der Zweite Pilot übernahm. Diesmal beendete der Kreuzer den Überlichtflug erst einige Lichtminuten entfernt.
     
     
    »Das war Wahnsinn!« Musik hallte plötzlich durch die Zentrale, und fast alle Blicke vereinten sich auf Grek-665½, aus dessen Richtung die getragenen, ab er nichtsdestotrotz technisch klingenden Töne kamen. Der Klang vibrierte und rüttelte auf, aber noch einprägsamer wirkten die Pausen zwischen den Tönen.
    »Lasky Baty«, sagte Grek betont. »Seine ›Ode an die Sterne und die Zeit‹.«
    »Schluss mit dem Unsinn!«, befahl die Kommandantin schroff. »Das hat Zeit für später.«
    »Schon wieder«, murmelte der Maahk, aber er widersprach nicht. Allerdings wandte er sich im gleichen Atemzug an Rhodan: »Ich bin begeistert von diesem Sound und der Ausdrucksstärke. Erinnerst du dich an das Grundthema, diese getragene, lineare …«
    Ein Anruf aus der Wissenschaftlichen Abteilung unterbrach den für einen Maahk völlig untypischen Begeisterungsschwall. Rhodan atmete sichtbar auf. »Mozart, die kleine Nachtmusik«, sagte er wie beiläufig, bevor er sich dem Interkom zuwandte. Sariocc war der Anrufer. »Halt dich fest, Perry!«
    »Wenn es nicht schlimmer kommt als eben …«
    Bi Natham Sariocc lächelte wissend. Er deutete eine knappe Verneigung an. »Tess und ich haben es geschafft.«
    Im ersten Moment verstand Rhodan nicht, was der Hyperphysiker meinte, zu sehr hatte er sich von Grek-665½ ablenken lassen, dann bedachte er Sariocc mit einem auffordernden Blick.
    »Wir sind fündig geworden und hoffentlich einen großen Schritt weiter«, meinte der Wissenschaftler.
    »Tess hat unsere gesamte Sensorik ausgewertet – nein, nicht das, was der Rechner ohnehin erledigt.
    Sie hat vielmehr ihren Spürsinn gezeigt.«
    »Spann uns nicht auf die Folter!«
    Im Hintergrund lachte eine Frauenstimme. Trotz ihrer 39 Jahre hatte Tess Qumisha die mädchenhafte Unbekümmertheit nicht verloren.
    »Was habt ihr herausgefunden?«
    »Einen merkwürdigen Oszillationseffekt«, sagte Sariocc. »Dabei ist es unerheblich, ob der Kastun-Schirm

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