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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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derselben mattgrauen Farbe wie die Außenhülle der Schiffe.
    Störungen durchzogen plötzlich das Bild, der Ton wurde zum unverständlichen Prasseln. In der Wiedergabe war vage zu erkennen, dass die Maahks mit Messgeräten hantierten.
    »Da ist einiges faul!«, stieß Perry Rhodan hervor. »Sie sollen das Wrack verlassen – schnell!« Doch im selben Moment brach die Übertragung ab.
    Sekunden später zeigten die Ortungen und die Außenbeobachtung, dass sich das Wrack aufzublähen begann. Risse erschienen in der Hülle, bizarr verästelt wie die Schollen einer Magmakruste, dann stachen Feuerlanzen daraus hervor, und das Kriegsschiff barst in einer gewaltigen Eruption.
    Die Beiboote der Maahks wurden von einer ungeheuer starken Druckwelle erfasst, ihre Schutzschirme waren schon im ersten Auflodern verweht. Der längsseits liegende Walzenraumer schaffte es nicht mehr, die Schirmfelder aufzubauen, schon in den ersten Sekundenbruchteilen durchschlugen glühende Wrackteile den Rumpf. In Gedankenschnelle wurde die schwarze Walze aufgerissen, brodelte sonnenhelle Glut in den ausgezackten Lecks. Sie besiegelte das Ende des Schlachtschiffs.
    Zwei weitere Kastun-Wracks wurden von unvorstellbaren Gewalten auseinander gerissen. Hunderte Maahks starben in diesen wenigen Augenblicken einen schnellen Tod. Es konnte kaum Zweifel daran geben, dass ihr Eindringen in die Wracks die Sprengungen ausgelöst hatte. Entweder hatten Überlebende der Kastun-Besatzungen diese letzte Vernichtungswelle ausgelöst, oder Selbstzerstörungssysteme waren aktiv geblieben und reagierten auf das Eindringen Unbefugter.
    Nur noch wenige Wracks der Invasorenflotte trieben durch den Raum. Vielleicht waren sie ebenso tödliche Fallen.
    Verbissen schaute Perry Rhodan auf die Bildwiedergabe. »Wir müssen in Kürze mit Entsatz für die Invasoren rechnen. Und diesmal kommen sie nicht mit wenigen hundert Schiffen, sondern mit einer weit größeren Übermacht. Es würde mich wundern, wenn die Kastuns keinen Notruf abgesetzt hätten.« Ein verhaltenes Ächzen schreckte ihn auf. Benjameen da Jacinta war soeben in seinem Sessel in sich zusammengesackt.
     
     
    Du spürst den Schrei, ein lautloses, mentales Aufbäumen in dem Sekundenbruchteil, in dem das Wrack im atomaren Feuer verglüht. Er schmerzt dir auf der Seele, treibt dir den Schweiß aus allen Poren und hinterlässt eine schreckliche Leere.
    Du zitterst und versuchst vergeblich, deine Reaktion unter Kontrolle zu bekommen. Schwärze wogt vor deinen Augen, während dein Schädel in einer unheimlichen Schwingung zu dröhnen beginnt.
    So etwas hast du nie vorher erlebt. Angst steigt in dir auf, eine unheimliche Furcht vor dem Fremden, das dich eben gestreift hat, das dich mitreißen wollte, hinaus in die Unendlichkeit, aus der es kein Zurück mehr geben kann.
    Du spürst, wie deine Sinne zu schwinden beginnen, wie alles um dich herum in einem rasenden Wirbel zu versinken droht. Dein Atem geht hastiger, du keuchst, versuchst die beginnende Ohnmacht zu verdrängen. Du krallst die Finger in die Sessellehnen, um den rasenden Wirbel zu stoppen, der dich erfasst. Deine Gedanken, Gefühle, alles wird von diesem unheimlichen Sog mitgerissen, gegen den du dich nicht wehren kannst.
    Tess! Dein mentaler Aufschrei verweht. Hilf mir, Tess! Sie hört dich nicht, ist dir nah, aber doch zugleich unendlich fern.
    Tess Qumisha – ich liebe dich! Lang ist es her, dass du ihr das gesagt hast.
    Und ich liebe dich, Benjameen da Jacinta!
    Das letzte Band zerreißt, das dich mit dieser Welt verbindet. Schwärze hüllt dich ein, eine undurchdringliche, zähe, lichtlose Schwärze. Du träumst!
    Das ist dein Zerotraum, Benjameen, verschließe dich nicht. Sonst wirst du verwehen wie das, was dich so unversehens aus deiner Umgebung herausgerissen hat.
    Träume deinen eigenen Traum, Benjameen! Du weißt, dass du es kannst, dass du stärker bist als alles, was von außen auf dich einströmt.
    Da ist ein Licht in der Schwärze, es wächst, nimmt Form an, unregelmäßig, ausgezackt, mit glühenden Rändern. Du stürzt darauf zu … Ein Raumschiff, ein Wrack, das eines Kastun-Kriegsschiffs. Du erkennst die schweren Schäden, die erst der oszillierende Schutzschirm gerissen hat, und danach die Waffeneinwirkung. Dieses Schiff hat seine Funktion verloren, es wird untergehen. Aber der Kampf ist noch nicht zu Ende.
    Da ist eine Berührung. Obwohl du sie erwartet hast, verkrampfst du dich jäh. Es gibt Überlebende an Bord – du hast den Kontakt,

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