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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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verliere ihn nicht wieder!
    Schmerzen. Düsternis um dich herum. Jenseits der gelben Nebelschwaden erkennst du drei fahle Monde am Himmel dieser Welt. Schlamm spritzt unter deinen Füßen auf, als du dich wieder in Bewegung setzt. Von fern hörst du die Schreie deiner Gegner, der Nebel verzerrt sie, verwischt Entfernungen und Schatten. Fest umklammerst du die Kampfaxt, reißt sie zum Schlag empor. Dein klagender Schrei hallt dumpf zurück, und dann brechen sie aus dem Sumpf hervor, massige, gehörnte Gestalten … Sie greifen an, ihre Schwerter und Keulen dreschen auf dich herab, wirbeln die Waffe aus deinen Händen, aber du packst erneut zu und versuchst, sie abzuwehren …
    Deine Hände verkrampfen sich um schweren Stahl, du bist eingeklemmt, kannst dich nicht befreien. Du wirst sterben, das spürst du, du taumelst längst auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod. Das Bild der Sumpfwelt, geboren aus der Sehnsucht deiner Erinnerung, weicht der kalten Realität. Du weißt nicht, was geschehen ist, aber die schwarzen Walzenschiffe haben den Sieg davongetragen.
    Sie werden kommen, die Wesen aus den Walzen, um herauszufinden, wer ihr Gegner ist, um zu lernen, wie sie ihn besiegen können. Sie sind verblendet in ihrem Wahn, wirklich bestehen zu können.
    Wenn sie kommen, sprengen wir das Schiff. Viele von uns haben überlebt. Sobald es sein muss, gehen wir für den Gelben Meister in den Tod, denn erst dann werden wir ihn in seiner wahren Größe erkennen.
    Aber wir versuchen durchzuhalten. Die Entsatztruppen des Gelben Meisters sind angekündigt – in einer Stunde werden wir die Schmach tilgen.
    Du stemmst dich wieder gegen den Stahl, doch deine Kräfte versagen. Die Verstrebungen haben deine Beine zerschmettert, du wirst sterben, bevor die Truppen eintreffen, wirs t den endgültigen Triumph nicht mehr erleben …
     
     
    Vergeblich hatte Benjameen versucht, sich gegen den fremden Geist zu behaupten und im Fiebertraum des Verwundeten als reale Gestalt zu erscheinen. Doch etwas hatte ihn abgelenkt und ihm die Kraft genommen, seine paranormale Fähigkeit besser einzusetzen. Er hatte nur Bruchstücke erkannt, hätte nicht einmal zu sagen vermocht, wie der andere aussah.
    Noch war alles um ihn herum in einem rasenden Wirbel gefangen. Er fühlte Übelkeit in sich aufsteigen, sein Atem ging hastiger.
    »Er kollabiert! Wo bleibt Mimo?«
    Stimmen hüllten ihn ein, überschlugen sich in seinen Ohren, und Schemen schwebten vor ihm, wuchsen ihm entgegen, starrten ihn aus riesigen Augen an.
    »Benjameen – mein Gott, was ist los mit ihm?«
    »Er findet nicht zurück.«
    »Doch … er will etwas sagen …«
    Ganz nah kam ihm einer der Schemen. Er riss die Augen auf, versuchte mehr zu erkennen, aber da griff etwas nach seinem Gesicht, umklammerte sein Kinn, zog ihn herum. »Ich brauch dich noch, Ben. Verdammt, mach keinen Unsinn – komm zurück! Komm zurück, Benjameen!«
    Etwas Weiches, Feuchtes presste sich auf seine Lippen, raubte ihm den Atem und weckte doch zugleich die Erinnerung.
    Komm zurück, Benjameen!, hallte es in ihm nach. Der Klang der Stimme erregte ihn, erinnerte ihn zugleich an schöne Stunden.
    Tess! Der Name tauchte plötzlich und ohne sein Zutun auf.
    Im nächsten Moment ein Druck am Hals, das Gefühl von Nässe; sein Puls raste, das Blut hämmerte in den Schläfen, wallte siedendheiß auf …
    »Tess, ich liebe dich.« Der Klang der eigenen Stimme erschien ihm fremd. Zurückgesunken lag er in einem Sessel, über sich Gesichter, die er endlich wieder erkannte: Perry Rhodan, Coa Sebastian, der Maahk … und Tess kniete neben ihm und hielt seine Hände fest in den ihren.
    »Sein Kreislauf stabilisiert sich zusehends«, sagte Mimo Serleach, der Bordarzt, in dem Moment.
    »Ich hatte Angst um dich«, flüsterte Tess. »Wo warst du in deinem Traum?« Stockend begann Benjameen da Jacinta zu erzählen.
    »Die Maahks haben noch knapp eine Stunde Zeit, um ihren namenlosen Planeten zu evakuieren. Danach wird es in diesem Sonnensystem von Kastun-Kriegsschiffen wimmeln.«
    »Woher willst du das wissen?«, stieß Grek-1 schroff hervor.
    »Ist es nicht logisch?«, antwortete Perry Rhodan mit einer Gegenfrage. »Ich weiß es, und das muss genügen.«
    »Du hast Mutanten an Bord? Es waren immer Mutanten, die den Terranern entscheidende Vorteile verschafften.« Der Kommandant der Maahk-Flotte von Kepekin vollführte eine zustimmende Geste.
    »Ich vertraue dir, Perry Rhodan, und ich glaube ebenfalls, dass die Entsatztruppen

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