PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
konnte, den Stützpunkt aufzuspüren. Mehr noch als bei Jyyros und Papis war diese Schlacht nicht allein verloren worden, sondern hatte eine derart vernichtende Niederlage beschert, dass der Gedanke an Verrat nahe lag.
Wenn es einen Verräter gab, dann in den Reihen der hochgestellten Maahks. Mit einem knappen Befehl löschte er das Hologramm.
Welches Motiv trieb einen Verräter dazu, das zu tun? Aber selbst ein Verräter konnte sich der Logik nicht entziehen, die sein Handeln bestimmte.
Entdeckte man die Logik hinter dem mutmaßlichen Verrat, fand man auch den Schuldigen – falls es wirklich einen Verräter gab …
BUCH 3
Schwere Verluste
Kapitel 15
Bordzeit Spürkreuzer JOURNEE,
26. März 1312 NGZ
»Ich weiß, dass die Terraner großen Wert darauf legen, solche Worte zu hören. Deshalb spreche ich meinen Dank aus, Perry Rhodan. Ich gestehe ein, dass mein Misstrauen falsch war, doch Zeiten wie diese erfordern besondere Vorsicht.«
Sie saßen sich in dem Gebäude gegenüber, das Rhodan seit der ersten Landung auf Kepekin- II kannte. Hier lag der Verwaltungssitz des Systems. Entsprechend großzügig ausgelegt waren die Räumlichkeiten, wenn auch ohne den Prunk, den andere Völker als repräsentativ umschrieben hätten. Rhodan nahm die Liga Freier Terraner von dieser zur Schau gestellten Verschwendungssucht nicht aus, doch in höchstem Maß zur Vollendung getrieben hatte Arkon den diplomatischen Prunk. Die Maahks sahen das weitaus nüchterner. Was nicht dem Zweck diente, war unnötig. »Zweckmäßig« beschrieb die Einrichtung demzufolge am treffendsten.
»Auf Verbündete sollte man sich verlassen können«, antwortete Rhodan. »Geheimnisse sind fehl am Platz, gerade in – wie sagtest du? – Zeiten wie diesen.«
Ob Grek-1 den im Tonfall mitschwingenden Vorwurf verstand, war seiner Reaktion nicht zu entnehmen. Tess Qumisha, die den Terraner begleitet hatte, lächelte indigniert. Ihr Blick ging in die Runde.
Seit wenigen Minuten saßen sie sich gegenüber: drei Terraner und drei Maahks.
Da war Grek-1, der Kommandant des Kepekin-Systems, der größte der Methanatmer. Zu seiner Linken, hoch aufgerichtet und pure Aufmerksamkeit versprühend, Grek-14, vorgestellt als Koordinator der Fabrikanlagen. Ganz rechts, also Tess Qumisha unmittelbar gegenüber, Grek-3.
Immer wieder musterte sie diesen Maahk und stellte fest, dass es Perry ähnlich erging. Grek-3 war alt, seine Schuppenhaut matt bräunlich verfärbt, doch ihm haftete eine Ausstrahlung an, die sich nur schwer beschreiben ließ. Vielleicht war es schlicht und einfach eine besondere Art von Erfahrung, die ihn auszeichnete. Ob Coa Sebastian, die an Rhodans anderer Seite Platz genommen hatte, ähnlich empfand, konnte sie nicht erkennen.
»Ich verstehe, was du andeutest, Perry Rhodan«, sagte Grek-1, und seine Tentakelarme umschlangen sich. »Du wirfst mir vor, dich über Verschiedenes im Unklaren gelassen zu haben.«
»So ist es«, antwortete Rhodan knapp. Mit einer flüchtigen Geste forderte er die Kommandantin auf, ihre Meinung zu sagen.
»Wir glauben nicht, dass wir unsere Loyalität dem Volk der Maahks gegenüber erst beweisen müssen«, bemerkte Coa Sebastian.
»Beweise?« Tess schüttelte bedauernd den Kopf. »Sind zweitausendeinhundert vor der Vernichtung gerettete Schlachtschiffe nicht Beweis genug?«
Der Blick, den sich Grek-1 und Grek-3 zuwarfen, war schwer zu deuten. Aber ihr Schweigen sagte mehr als Worte.
Rhodan erhob sich abrupt. »Es tut mir Leid«, sagte er, die Hände auf die schwebende Tischplatte aufgestützt, deren holografische Oberfläche immer neue Details der Fabrikanlagen offenbarte. »Unter diesen Umständen werden wir unsere Zeit nicht länger verschwenden.«
»Warte, Terraner!« Die Stimme von Grek-3 klang rau. »Reicht es nicht, dass Grek-1 unseren Dank ausgesprochen hat?«
»Ich verlange keine Floskeln, sondern Kooperation.«
»Der namenlose Planet, von dem wir evakuiert wurden, war die Forscherwelt Ban56-N«, gab Grek-3 überraschend bekannt. »Die Elite unserer Wissenschaftler hatte sich dort versammelt, war von anderen Welten geflohen, um in Sicherheit arbeiten zu können. Ein Erfolg der Kastuns hätte unser Volk sehr weit zurückgeworfen. Wir konnten alle Wissenschaftler aufnehmen und nach Kepekin bringen. Von hier aus werden sie an einen wirklich sicheren Ort weitergeleitet.«
»Was ist mit der Erforschung der Temporalen Barriere?«, fragte Tess.
»Bislang sind keine Ergebnisse zu
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