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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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scheinbar filigranes, nachglühendes und an vielen Stellen dunkel verkrustetes Spinnennetz, in dem Lastenschweber, Antigravkräne und andere Maschinen wie gefangene Insekten festklebten. Robotgesteuerte Löschfahrzeuge glitten im Schritttempo durch die Hallen und hinterließen bizarre Schaumskulpturen. Eine schwarz verbackene Masse entstand vor dem Hintergrund glühender Höllenfeuer, eine Sinfonie abtropfender Vorhänge, gewaltiger Stalaktiten und kaum weniger imposanter aufwachsender Stalagmiten, in sich die letzte Glut erstickend.
    Unheimlich wirkte das Wrack eines Schlachtschiffs, eingedrückt und zerquetscht, die Deckstrukturen durch den Rumpf hindurch gestoßen und in der Folge von Explosionen der eigenen Energiespeicher verwüstet.
    Perry Rhodan fühlte sich an die Bilder von Schiffswracks erinnert, die Jahrhunderte lang auf dem Grund eines planetaren Ozeans gelegen und auf denen sich Korallen und Muschelkolonien angesiedelt hatten. Auch solche Schiffe gaben keine Toten mehr frei.
    Noch sprachen die Funksprüche von einem Unglücksfall, glaubten die Maahks von Hideaway-Station, dass die Katastrophe auf einem der im Dock liegenden Schlachtschiffe ihren Ausgang genommen hatte.
    »Wir bekommen Besuch!«, stellte Cita Aringa fest.
    Einer der tropfenförmigen Raumgleiter schwebte in den Hangar ein, in dem die JOURNEE nach wie vor als einziges Schiff stand. Die kleine Maschine fiel aus der Decke herab, in der sich für wenige Augenblicke ein Lamellenschott geöffnet hatte.
    »Ankömmling identifiziert sich als Grek-3. Er bittet, an Bord kommen zu dürfen.«
    »Erlaubnis erteilt«, sagte Rhodan.
    Der Tropfen schwebte ein und dockte neben der SPIRIT an. Kurz darauf betrat der Maahk die Zentrale. Noch unter dem Schott streifte sein Blick alle Anwesenden und blieb am längsten auf Grek-665½ hängen.
    Er machte eine Geste der Begrüßung. »Es gibt erneut Grund, den Terranern dieses Schiffes zu danken«, sagte er langsam. Der Translator gab die Worte so gefühllos wieder, wie sie ausgesprochen wurden. »Das Volk der Maahks steht tief in eurer Schuld.«
    »Mir wäre wohler, hätte es diese umfassende Zerstörung nicht gegeben«, antwortete Perry Rhodan.
    »Ich pflichte dir bei, Terraner. Aber ein großes Problem muss im großen Maßstab gelöst werden. Alles andere wäre ineffizient und gefährlich. Ich gehe davon aus, dass die Peilsignale dauerhaft erloschen sind.«
    »Grek-0 wurde davon unterrichtet«, wandte der CyberMaahk ein. Dass Perry Rhodan überrascht reagierte, ließ er sich nicht anmerken. Zweifellos war es der LemSim, der Grek-665½ dazu drängte, sich als Besatzungsmitglied der JOURNEE zu fühlen und dementsprechend aufzutreten.
    »Wir sollten feststellen, wohin die Peilsignale gesandt wurden«, sagte Grek-3. »Gibt es Anhaltspunkte?«
    »Grek-0 plant einen Angriff?«, fragte Rhodan.
    »Das hängt von den Gegebenheiten ab.«
    »Also sucht er nach dem Verräter?«, wandte Grek-665½ ein. »Oder wurde der Sender auf andere Weise eingeschleust?«
    »Wir wissen es nicht. Auch die Beweggründe bleiben im Dunkeln, falls ein Maahk verantwortlich ist. Deshalb bin ich gekommen. Ich erwarte deine neuerliche Unterstützung, Perry Rhodan.«
    Grek-665½ hatte schweigend zugehört; nun räusperte er sich vernehmlich. Seine Reaktion wirkte so menschlich, dass er alle Blicke auf sich zog. »Der Kriegsherr weiß nichts von deinem Hiersein?«, stieß er hervor. »Du handelst eigenmächtig?«
    »Ich glaube, dass die Terraner schneller die Wahrheit herausfinden können als die Spurensucher in der Werft. Gut vierzig Prozent der Reparaturkapazität von Hideaway-Station wurden vernichtet; in den Ruinen einen Sender zu finden, von dem niemand weiß, wie er beschaffen war, halte ich für kurzfristig undurchführbar.«
    »Unsere Physiker kommen ebenso wenig weiter«, gab Rhodan unumwunden zu. »Es hat den Anschein, als ließe sich die Ausbreitung der Peilsignale nicht verfolgen.«
    Das war eine Aussage, die Grek-3 nicht akzeptieren wollte. »Deine Untergebenen haben schon bewiesen, dass sie in kurzer Zeit scheinbar Unmögliches vollbringen«, sagte er. »Ich glaube, dass sie annähernd bestimmen können, wo das Peilsignal empfangen werden sollte.«
    »Angenommen, wir haben die Koordinaten …«
    »Dann werden mehr als siebzigtausend Schlachtschiffe zuschlagen. Die gegnerischen Schutzschirme sind für uns kein unüberwindbares Hindernis mehr.«
    Die Bildübertragung aus der zerstörten Werft brach übergangslos ab. Sekundenbruchteile

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