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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Annahme, es habe nur einen Sender gegeben, erscheint mir unlogisch. Ich sehe vielmehr Grund zu der Vermutung, dass die vernichtenden Schlachten von Jyyros, Papis und I'Fannio in einem ursächlichen Zusammenhang miteinander stehen.«
    »Wir werden nie erfahren, ob auch auf jenen Welten Peilsender aktiv waren.«
    »Die Theorie eines hochgestellten Verräters erklärt alle verlorenen Schlachten.«
    Grek-3 vollführte eine ablehnende Bewegung. »Das erscheint nahe liegend und logisch«, antwortete er. »Dennoch glaube ich nicht daran. Ich war vor Ort, ich habe die Angriffe der Kastun-Kriegsschiffe miterlebt …«
    »… und du hast überlebt«, unterbrach Grek-0. »BanN-56 hätte ohne die Entdeckung der Terraner nicht evakuiert werden können. Der Verlust unserer besten Wissenschaftler wäre für uns nur sehr schwer zu verkraften.
    Ich frage mich, wer davon wissen konnte. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, das herauszufinden. Ich werde Anweisung erteilen, jeden zu erfassen, der mit den vernichteten Welten und mit Hideaway-Station in Verbindung stand.«
    »Eine Auswertung wird unmöglich sein, weil Flottenkontingente über ganz Hathorjan verstreut operieren. Verstärkter Funkverkehr bedeutet zugleich erhöhte Entdeckungsgefahr.«
    »Wir benötigen die Daten von außerhalb nicht«, widersprach Grek-0. »Ich bin überzeugt davon, dass sich der Verräter in der Materiewolke aufhält.«
    »Nach der Vernichtung des Peilsenders wird er Hideaway-Station umgehend verlassen haben«, vermutete Grek-3.
    »Das ist nicht auszuschließen.« Der Kriegsherr wandte sich den Holoschirmen zu. »Jedes Raumschiff, das in der momentanen Phase ohne meine ausdrückliche Genehmigung in die Wolke ausfliegt, wird vernichtet.«
    »Die Frage ist, ob wir den Verräter rechtzeitig aufspüren – falls er wirklich …«
    »Er ist hier«, versicherte Grek-0.
    »Du hast einen konkreten Verdacht?«
    »Nein«, antwortete der Oberste Kriegsherr ohne das geringste Zögern. »Ein Verdacht würde sich auf viele unbewiesene Annahmen stützen und die Wahrheit nur verzerrt wiedergeben. Ein Suchraster hingegen filtert beweisbare Tatsachen, deren Häufung die Wahrscheinlichkeit erhöht.«
    »Ich spreche dennoch meinen Verdacht aus«, sagte Grek-3. »Wer sich dazu bekennt, anders sein zu wollen, und das auch noch dokumentiert, indem er eines dieser degenerierten Kleidungsstücke trägt, ist für mich suspekt. Vergleiche die Geschichte, Grek-0, zwischen unserem Volk und den Sauerstoffatmern. Wer von Gefühlen den Verstand beeinträchtigen lässt, neigt statistisch häufig zu Fehleinschätzungen und krassem Fehlverhalten.«
    »Grek-665½ ist harmlos«, widersprach der Oberste Kriegsherr. »Er ist einer der Forscher, die zu allen Zeiten Neuland suchten. Ob er wirklich finden wird, was er sich erhofft, und die Ergebnisse seinen Erwartungen entsprechen werden, weiß heute niemand zu sagen. Und Gefühle allein, Grek- 3, sind kein Motiv für einen Verrat.« Sein Blick wurde durchdringend und bekam etwas Zwingendes. »Dahinter verbirgt sich mehr, als wir momentan erkennen können.«
     
     
    Sie wirkten wie Geschöpfe aus einer längst vergangenen Zeit. Düstere, massige Schemen, langsam in ihren Bewegungen, als müssten sie sich jeden Schritt mühsam erkämpfen, drangen sie in die Gluthölle vor.
    Die Bilder zeigten eines von mehreren Katastrophenschutzkommandos in den Randbereichen der Werftsektion.
    Nahezu eine Stunde war seit den vernichtenden Explosionen vergangen, in deren Folge das Inferno tobte. Aus einigen Tausend Kilometern Entfernung zeigte sich ein wabernder Einschnitt in der Plattform, ein rot-oranges Glühen ohne Details. Erst in der Nähe wurden die um sich greifenden atomaren Gluten offenbar.
    Die eindringenden Kommandos hatten vermutlich die Aufgabe, Beweismaterial zu sichern, sofern überhaupt verwertbare Spuren existierten. Zerstäubte Löschflüssigkeiten schufen den Maahks erste Schneisen in die Glut und offenbarten ein Chaos aus zerfetzten und ausgeglühten Aggregaten und skelettierten Versorgungsgerüsten. Die im Kern der Explosionen freigesetzten Temperaturen hatten meterdicke Decken flüssig abtropfen lassen. Eine bizarre, in Agonie erstarrte Welt eröffnete sich den Beobachtern auf den Schirmen, eine surreale Phantasie hätte die Szenen kaum beklemmender darstellen können.
    Der eigentliche Werftbereich war wie der Blick in das Innere eines gigantischen Ungeheuers. Aus einem Kilometer Höhe war die Deckenkonstruktion herabgebrochen, ein

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