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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ausgesucht worden, und sie hatten ihn mit voller Absicht in die Zelle neben Aldus platziert, als lebendige Botschaft: Wenn du verweigerst, Chamberlain, schadest du nur dir selbstdenn Lui Dallapozza wird nicht verweigern. Und woher willst du wissen, dass in den anderen Zellen nicht noch mehr von seinem Schlag stecken?
    Ich verfluche euch, dachte Aldus. Ich verfluche euch dafür, dass ihr mir nicht, wie dem armen Xeder da Norian, das Rückgrat brecht, sondern statt dessen meinen Stolz; dass ihr mir nicht, wie dem Gros meiner Untergebenen, das Leben nehmt, sondern die Selbstachtung; dass ihr mich nicht bloß demütigt, sondern entehrtindem ihr mich zwingt, zum Verräter zu werden, um noch folgenschwereren Verrat zu verhindern. Dafür verfluche ich euch, dachte Aldus, in Gottes und des leibhaftigen Teufels Namen verfluche ich euch. Und ich schwöre bei allem, was mir je lieb und teuer war, dass ich Rache nehmen werde, sobald sich auch nur die geringste Chance bietet.
    Dann begann er zu tippen.

 
    Perry Rhodan: Geboren am 8.6.1936 alter Zeitrechnung in Manchester, Connecticut, damals Vereinigte Staaten von Amerika, Planet Terra. 1,85 groß, schlank, dunkelblondes Haar, graublaue Augen, kleine Narbe auf dem rechten Nasenflügel. Ausgebildeter Risikopilot und Atomphysiker. 1971 Kommandant der ersten bemannten Rakete zum Erdmond, wo er ein notgelandetes Schiff der Arkoniden findet. Nur fünf Jahre später verleiht ihm die Superintelligenz ES die biologische Unsterblichkeit: Obwohl er weiterhin ebenso leicht verletzlich bleibt wie alle anderen Menschen auch, altert sein Körper ab da nicht mehr. Ansonsten keine besonderen Fähigkeitenaußer der Erfahrung von inzwischen mehr als drei Jahrtausenden, und einer nachgerade sprichwörtlich raschen Auffassungsgabe.
    Rhodan, der »Sofortumschalter«, reagierte auch diesmal als Erster. Er zwang die SPIRIT in ein mehr als riskantes Ausweichmanöver und raste haarscharf an der TALLEYRAND vorbei, während Tess und die anderen noch perplex auf ihre Bildschirme und Anzeigen starrten.
    Denn unmittelbar, nachdem Rhodans Jet die Entfernung von tausend Metern zur TALLEYRAND unterschritten hatte, war der Kugelraumer zu gespenstischem Leben erwacht. Ein Leuchtfeuer von Impulsen ging plötzlich von ihm aus, auf sämtlichen in der LFT-Flotte gängigen Frequenzen. Sie alle übermittelten dasselbe: Musik. Alte Musik. Archaische Rockmusik, gesungen in einer Sprache, die Tess erst nach mehreren Sekunden als Englisch identifizierte, ein postmodern-terranisches Idiom, das längst nur mehr einige wenige Sprachhistoriker vollständig beherrschten.
    Und natürlich Perry Rhodan.
    »Was ist das, Perry?«, fragte Tess, nachdem sie die primitiven und doch erstaunlich mitreißenden Klänge in den Hintergrund geregelt hatte. »Vor allem: Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung«, kam die lakonische Antwort. »Ich glaube, ich kenne das Lied, zumindest habe ich es schon einmal gehört. Doch das ist mehr als nur ein paar Jährchen her. Der Text ist wegen der schlechten Aufnahme und des Akzents auch für mich schwer verständlich. Ich kann gerade einmal den Refrain ausmachen: >Hast du gehört…<«
    »Ha? Wie ist das gemeint? Eine Nachricht? Vielleicht eine Warnung?«
    »Ich weiß es nicht, Tess. Sie wurde jedenfalls durch unsere Annäherung ausgelöst.«
    Mittlerweile hatten die beiden Raumjäger die TALLEYRAND umrundet. Wieder sahen sie die Öffnung zur Ladebucht, aus der nun pulsierender Lichtschein drang. Das Lied war zu Ende; nach einer kurzen Pause begann ein neues.
    »>Himmel, Hölle oder Houston<«, übersetzte Rhodan. »In Houston befand sich damals das nach den Nevada Fields und der kalifornischen Raumfahrtakademie CASF wichtigste Kontrollzentrum der US-Space Force. Das kann kein Zufall sein.«
    Mimo Serieach hatte, wie Tess an einem Insert ablas, währenddessen Kontakt mit Bruno Thomkin in der anderen Space-Jet aufgenommen. Zusammen überprüften sie zuerst die umliegenden Raumsektoren, doch alles war so ruhig wie zuvor. Auch der Hyperraumspürer der SPIRIT konnte innerhalb seines Ortungsradius von 380 Lichtjahren keinerlei fremde Schiffsbewegungen anmessen. Danach bauten sie eine Konferenzschaltung mit der JOURNEE auf, die über die besseren Orterfilter verfügte.
    »Cita?«
    »Ja, Mimo?«
    »Hat sich außer dem Inhalt des Signals und dem Licht in der Ladebucht sonst noch etwas in der TALLEYRAND verändert?«
    »Nein. Nach wie vor sind alle Systeme tot. Der Bewegungsmelder und die Beleuchtung der

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