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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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entstanden Beulen, die blubbernd zerplatzten. Aldus wurde sehr müde…
    Und wachte auf, brüllend vor Schmerz. Heißer Dampf hüllte ihn ein, verbrühte seine Haut. Er war kurz davor, erneut das Bewusstsein zu verlieren, da trafen ihn von allen Seiten Wasserstrahlen, eiskalt und hart, wie Knüppelschläge. Dann kam ein warmer Wind. Aldus’ Beine versagten. Er rollte sich auf dem glatten, nassen Boden zusammen, weinte sich in den Schlaf, träumte von Xeder und dessen Mörderinnen.
    Wie viel Zeit vergangen war, als er wieder zu sich kam, vermochte er nicht abzuschätzen. Er war so steif, und so erschöpft, dass er sich kaum bewegen konnte. Dennoch kroch er auf allen Vieren durch den völlig dunklen Raum, bis er an eine Wand stieß, an der er sich entlang tastete. Sehr bald hatte er auf diese Weise festgestellt, dass seine Zelledenn worum sonst sollte es sich handeln? - etwa drei mal drei Meter maß und keinerlei Einrichtungsgegenstände enthielt. Wände und Boden waren kühl und fugenlos, die Decke nicht erreichbar, auch nicht im Sprung. Das Klatschen seiner nackten Füße bei der Landung erschien ihm fast unerträglich schallend, ein Zeichen dafür, dass er wohl schon längere Zeit keine anderen Geräusche gehört hatte. Sein Atem ging unregelmäßig. In den Ohren pochte das Blut.
    Er holte tief Luft. »Da hast du uns ja wieder etwas Schönes eingebrockt«, sagte er laut, um sich Mut zu machen, doch das funktionierte nicht; stattdessen wurde er mit jeder Silbe leiser, und das letzte Wort erstarb in ängstlichem Gemurmel.
    Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, ließ sich daran zu Boden gleiten, nahm eine sitzende Stellung ein, die Beine lang ausgestreckt. Ihm war kalt, er hatte Hunger und starken Durst. Die Schwerkraft mochte etwas höher sein als gewohnt. Die Luft schmeckte nicht gut, metallisch und zugleich irgendwie verbrannt; doch handelte es sich zweifellos um ein für ihn atembares Sauerstoffgemisch, sonst wäre er längst erstickt. Logisch: Schließlich hatten sich ja Diwva und Bahpi im selben Raum mit Xeder aufgehalten.
    Xeder. Oh mein Gott…
    Aldus’ verzweifeltes Bemü hen, sich nicht an die grässliche Szene zu erinnern, schlug fehl. Die langen spitzen Fingernägel, scharf wie Skalpelle…
    Er hämmerte den Kopf gegen die Wand, immer und immer wieder, bis er spürte, dass die Haut aufplatzte und warmes Blut über sein Gesicht rann. Dann ließ er sich zur Seite sinken und versuchte zu sterben.
    Vergeblich. Todesangst schnürte seine Brust ein. Er hatte das Gefühl, als sei die Haut zu klein für den Leib, so sehr spannte sie sich. Einzelne Muskeln zuckten. Der Schädel dröhnte. Das Herz raste, doch es versagte nicht. Sein Mund war trocken, und er musste sehr oft schlucken, wobei er jedes Mal glaubte, sich dabei selbst zu strangulieren.
    Irgendwann viel, viel später wurde er ruhiger und dämmerte dahin, unsicher, ob er den Wachzustand mehr fürchtete als den Schlaf und die Albträume, die dieser mit sich brachte. In manchen dieser Träume wurde er von groben Händen ergriffen und weggeschleppt und in ein Gestell eingepasst, so dass er sich nicht mehr rü hren konnte. Etwas stach ihn in den Arm. Danach fühlte er sich besser.

 
    Mit klarerem Kopf betrachtet, war seine Lage gar nicht mal so übel. Ganz offensichtlich kümmerte man sich um ihn, reinigte ihn und seine Zelle in regelmäßigen Abständen und ernährt e ihn intravenös. Von Mal zu Mal schien die Zusammensetzung der Infusionen optimiert zu werden, denn die anfangs häufig auftretenden Krämpfe und juckenden Ausschläge ließen nach und hörten schließlich ganz auf.
    Sie wollen etwas von mir, sonst würden sie mich nicht am Leben erhalten, tröstete er sich. Ich stelle einen Wert für sie dar.
    Ein Hoffnungsschimmer, immerhin. Ein grell roter Lichtpunkt. Er beargwöhnte ihn lange, weil er ihn anfangs für eine Halluzination hielt. Schließlich robbte er darauf zu. Ein Gefäß, mit einem winzigen Lä mpchen im Deckel. Als er diesen abgehoben hatte, kam ein aus sich selbst heraus gelblich leuchtender, etwa zehn mal fünf mal drei Zentimeter großer Ziegel zum Vorschein, der in einer violett flimmernden, dicken Soße schwamm. Aldus tauchte einen Finger hinein und schleckte ihn ab. Scharf. Sehr scharf. Sein Gaumen und seine Zunge brannten, doch er verschlang den Inhalt der Box, als hätte er nie etwas Wohlschmeckenderes gegessen. Danach legte er sic h in eine Ecke und rülpste herzhaft. Er betrachtete seine Zehen, fuhr mit den Händen vor

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