PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
unmittelbar bevor stand.
Er oder Dallapozza: Nur einer konnte überleben undvielleichtin die Reihen der unsterblichen Gy Enäi aufgenommen werden.
In solcher Bedrängnis spielte Aldus seine letzte und höchste Trumpfkarte aus. Er informierte ihren Herrn über den mikrominiaturisierten Peilsender, den Dallapozza verschluckt hatte, und erläuterte, was sich dieser davon erhoffte.
Der Trumpf stach.
»Komm her!«, befahl Takegath dem Funker, der erbleichte und Aldus aus ungläubigen, schwarz umrandeten Augen anstierte.
»Ja, Herr«, sagte Dallapozza, während er sich von seinem Hocker erhob und zögernd zu Takegath trat.
Der Anführer der Gy Enäi umfasste ihn brutal an der Hüfte. Sein Kopf schoss vor, viel, viel schneller als der einer zustoßenden Schlange, viel schneller sogar noch als der Stachel eines Skorpions. Mehrere Zähne aus der rechten, mechanischen Hälfte seines Gesichtes schnellten auf armlangen, millimeterdünnen, chromstählernen Tentakeln aus dem Mund und bohrten sich in Dallapozzas Bauchhöhle.
»Ich bin entzückt«, sagte Takegath. Seine Artikulation war sauber wie zuvor, völlig unbeeinträchtigt davon, dass zugleich ein Teil seiner Zahnwerkzeuge den Unterbauch des kläglich wimmernden Hilfsfunkers vivisezierte. »Du hast Recht, Aldus, da steckt er ja, der Sender. Sehr gut! Du hingegen, Lui, hast verloren, und zugleich eine neue Rolle gewonnen. Gratulation, mein Kleiner: Du darfst der Köder sein, mit dem ich Rhodan fange.«
KAPITEL 8
Bauern, Damen und andere Opfer
»Eine interessante Metapher«, diktierte Grek-665 1/2 in sein Aufzeichnungsgerät. »Das Sprachbild mit den Radieschen ist mir theoretisch bekannt, doch hätte ich nicht damit gerechnet, dass es in der Praxis tatsächlich eine Umsetzung im Wort-Sinn erfährt. Handelt es sich dabei um eine folkloristische Bestattungs-Form?«
»Ich würde das eher für ein ebenso makabres wie geschmackloses Szenario halten«, stieß Bruno Thomkin hervor.
»Ein Scherz? Oh. Nun, ich werde wohl noch einige Zeit des Studiums benötigen, um den terranischen Humor in allen Feinheiten verstehen zu können«, konstatierte der Maahk.
»Mit Humor hat das nichts mehr zu tun«, sagte Mimo Serleach, der sich wieder einigermaßen gefangen hatte. »Was geht hier vor, Perry? Wer hat dieses grauenvolle… Arrangement hinterlassen, und zu welchem Zweck?«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Mich beunruhigt darüber hinaus, dass der Syntron der TALLEYRAND gelogen hat. Der Rechner hat angegeben, dass sich hier Hundertzwanzig Besatzungsmitglieder aufhalten. Davon abgesehen, dass er hätte erwähnen müssen, dass es sich um Leichen handelt, zählt mein Pikosyn nur Hundertneunzehn. Bist du dir wirklich sicher, dass du das Schiff unter Kontrolle hast, Bruno?«
Der Techniker hantierte an seiner Kiste, die er mit einem der Steuerterminals der Anlage verbunden hatte. »Ja, eigentlich schon. Fliegen könnten wir es zu viert wohl kaum, aber beispielsweise die Schutzschirmstaffel ließe sich problemlos errichten. Soll ich?«
»Untersteh dich.« Thomkin hatte die Frage natürlich nicht ernst gemeint. Er wusste ebenso gut wie Perry, dass sie dadurch viel leichter zu orten wären, und sie wollten keinesfalls auf sich aufmerksam machen. »Mimo?«
»Ja?«
»Bist du oka y?«
»Sagen wir, ich bin psychisch und physisch im grünen Bereich.«
»Gut. Kannst du versuchen, den Standort des Peilsenders zu eruiere n?«
Mimo nickte. Gleich darauf fiel ihm ein, dass diese Geste innerhalb des Raumhelms relativ nutzlos war, doch Perry hatte sich bereits dem Maahk zugewandt.
»Wärst du so gut, ihn dabei zu unterstützen, Grek? «
»Gern.«
Eine Frauenstimme erklang in den Kopfhörern. »Perry, ich bitte dich, kehrt auf der Stelle um«, sagte Tess Qumisha eindringlich, die in der Space-Jet die Bilder der Helmkameras von Thomkin und Mimo empfangen konnte. »Verlasst dieses Geisterschiff, solange ihr noch könnt!«
»Ich verstehe deine Unruhe. Auch ich fühle mich hier keineswegs wohl«, beschwichtigte Rhodan. »Doch uns droht keine unmittelbare Gefahr, und immerhin ist die TALLEYRAND das größte terranische Schiff in ganz Andromeda. Ich darf es nicht leichtfertig aus der Hand geben. Und schon gar nicht kann ich den vermutlich schwer Verletzten mit dem Peilsender im Stich lassen.«
In diesem Augenblick sig nalisierte Mimos SERUN, dessen
Pikosyn sich mit dem Anzugrechner des Maahks synchronisiert hatte, dass sie das gesuchte Objekt lokalisiert hatten. Eine
Weitere Kostenlose Bücher