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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sich desorientiert, wie berauscht von einer bewusstseinsverändernden Droge. »Aber ich war von klein auf ein guter Schüler, und ich werde auch mit meinen neuen Fähigkeiten schnell umzugehen lernen, das schwöre ich dir.«
    Die Cyberklinik antwortete nicht.
    Supermensch hat sie mich gespottet, dachte Aldus. Ich werde ihr beweisen, dass ich diese Bezeichnung verdiene!
    Ihm wurde bewusst, dass sich mit seinen Augen auch seine Weltsicht gewandelt hatte. Er sah sich nun endgültig nicht mehr als Mensch, als Homo sapiens sapiens. Menschen waren zu feige dazu, mehr aus sich zu machen, sich zu verbessern, zu vervollkommnen; und das, obwohl sie die technischen Mittel dazu hatten, wenn auch nicht in so ausgereifter Form wie die Kopfjäger des Gelben Meisters.
    Er aber, Aldus Chamberlain, hatte es gewagt. Er war auf dem Weg zum Homo sapiens superior, zum Übermenschen, und weiter noch: zum Gy Enäi.
    Er straffte sich. »Hat sich etwas getan, während ich… modifiziert wurde?«
    »Allerdings«, antwortete AMBULANZ. »Wir stehen vor Jessytop.«

 
    Eine große Streitmacht hat außerhalb unseres Sektors Position bezogen. Wir spüren die Präsenz des Gegners in seinen Schergen. Es müssen Hunderttausende sein.
    Resignation lag in der telepathischen Stimme des Nukleus.
    Perry fragte per Funk in der JOURNEE nach. Benja meen da Jacinta bestätigte, dass sich eine Flotte von tausend brennenden Schiffen an einem unbewohnten Sonnensystem fünfzig Lichtjahre von Jessytop entfernt gesammelt hatte.
    »Genau genommen sind es tausendundeines«, präzisierte der Arkonide. »Auch die uns bereits bestens bekannte Einheit mit den charakteristischen Aufbauten ist wieder dabei.«
    Perry bedankte sich bei seinem Stellvertreter und wandte sich erneut dem Lichtwesen zu. »Heißt das, dass ein Angriff unmittelbar bevor steht?«
    Nein. Nicht in den nächsten Tagen. Noch können wir Jessytop vor dem Gegner und seinen Dienern verbergen. Aber ihre Nähe schwächt uns. Wir vermögen nicht mehr lange durchzuhalten, Perry Rhodan. Der Feind sitzt am längeren Hebel. Er hat alle Zeit dieser Galaxis, im wahrsten Sinn des Wortes, während unsere Kräfte stündlich schwinden.
    Perry lehnte sich an die Mauer des Amphitheaters. Die orangenen Strahlen der Sonne Attori hatten ihn in den violetten Schatten der Bühnenrückwand getrieben. Er nahm einen tiefen Atemzug.
    »Wir dürfen den Mut nicht sinken lassen«, sagte er nachdrücklich. »Auch wenn die ungefähre Lage des Verstecks offensichtlich verraten wurde. Denn es kann kein Zufall sein, dass eine derart große Kastun-Flotte unweit von hier aufmarschiert. Egalwir müssen endlich den Spieß umdrehen. Die Initiative ergreifen, von uns aus agieren, nicht immer nur den Aktionen der anderen hinterher hecheln!«
    Du hast dich wahrlich nicht verändert, Perry Rhodan. Der Nukleus klang traurig und amüsiert zugleich. Genau so habe ich dich in Erinnerung: »Wir haben keine Chance, aber wir nutzen sie.«
    Perry schmunzelte. »Gewiss nicht das schlechteste Motto, das mir ihm Lauf meines langen Lebens untergekommen ist. Ich muss zugeben, ich bin ein wenig überrascht, dass du mich so gut kennst. Einige deiner… Komponenten waren mir damals ja nicht unbedingt freundlich gesinnt. Doch das ist Jahre her. Du hast Recht, ich war und bin hoffnungsloser Optimist.«
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und überlegte konzentriert, im vollen Bewusstsein, dass das Lichtwesen seine Gedanken genauso deutlich mitverfolgen konnte, als würde er sie laut aussprechen.
    Noch immer wussten sie nicht, mit wem sie es zu tun hatten. Wer hinter dem Überfall auf Andromeda steckte, vermochten die Monochrom-Mutanten nicht zu sagen, nicht einmal, wo die fremde Macht ihren Sitz hatte. Wenn es so etwas wie ein Hauptquartier des Feindes überhaupt gab, konnte es der Nukleus jedenfalls von hier aus nicht lokalisieren.
    Genau aus diesem Grund hatte er ja, unter Inkaufnahme eines hohen Risikos und mit großem Aufwand an Mentalenergie, Perry Rhodan zu Hilfe gerufen, indem er Kiriaade über die gewaltige Distanz in die Milchstraße sandte. Die projizierte Lichtgestalt hatte deshalb nur über rudimentäre Kommunikationsfähigkeiten verfügt. Sie war nicht im Stande gewesen, den komplexen Sachverhalt einer Invasion an Perry zu übermitteln, sondern bloß einen wenig konkreten, von Gefühlen getragenen Hilferuf.
    Bei den weiteren Kontakten innerhalb Andromedas war das Problem dasselbe geblieben. Kiriaade mit der für eine echte Kommunikation

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