PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
versuchen?«
Rhodan nickte. Cita verschwand. Kaum war der tefrodische Logistik-Offizier zu sehen, bellte er auch schon los. »Resident!
Einer deiner Männer hat sich der Befragung durch die PlanetarAnwaltschaft entzogen! Mit deiner Hilfe! Das stellt eine grobe Missachtung der staatlichen Organe dar! Eine nicht zu duldende Geringschätzung von Personen höherer Ehre! Ich werde - aber da ist er ja! Doktor Serleach, ich fordere dich ausdrücklich auf, dich sofort zum Gerichtshof zu begeben und der PlanetarAnwaltschaft bei ihren Ermittlungen zu helfen!«
Mimo sah Bi Natham gehetzt an. Bi Natham nickte und blinzelte ihm zu: Immer mit der Ruhe, wird schon werden .
»Doktor Serleach«, sagte Perry Rhodan fest, »befindet sich, wie du gerade selbst festgestellt hast, an Bord des Schiffes des Terranischen Residenten. Dieses Schiff ist mangels anderweitiger biplanetarer Vereinbarungen vorläufig als diplomatische Vertretung und damit als extraterritoriales Gebiet zu betrachten.«
Der tefrodische Logistik-Offizier starrte ihn an. Sein Hals drohte den obersten Knopf des Uniformhemdes abzusprengen.
»Des weiteren«, sagte Rhodan, »bedarf es noch einer Zuständigkeitsklärung. Nach den hier vorliegenden Informationen ist deine Abteilung durch Weisung des Virths von Tefrod Farue Markings lediglich dazu abgestellt, den Atto bei der logistischen Bewältigung der Flüchtlingskrise unterstützend beizustehen. Darüber hinaus gehende Exekutivbefugnisse müssten erst noch nachgewiesen werden.«
»Resident«, sagte der Offizier, »Planetar-Anwalt Strawl hat mir persönlich aufgetragen ...«
»Wenn du dir vom Mitarbeiter einer Behörde Befehle erteilen lässt, die zu erteilen dieser nicht befugt ist, kannst du das gern tun«, fuhr Rhodan ihm schneidend dazwischen. »Doktor Mimo Serleach ist terranischer Bürger auf terranischem Hoheitsgebiet. Sollte hier ein Auslieferungsantrag eingehen, wird dieser zu gegebener Zeit geprüft werden. Ein solcher Antrag müsste jedoch nach allgemeiner Rechtsauffassung von einer attorischen Regierungsbehörde gestellt werden.«
Offizier Moriun Knishek öffnete den Mund. Er schien etwas sagen zu wollen, hieb dann aber auf eine Taste außerhalb des Kamerabereichs. Das Holo wurde blau.
Bruno Thomkin klatschte leise in die Hände. »Attorische Regierungsbehörde. Alle Achtung. Wenn's hoch kommt, wissen die Atto, dass eine Regierungsbehörde nichts zu essen ist.«
Rhodan grinste, dann trank er ein halbes Glas Wasser. »Puh«, sagte er. »Fusseln im Mund ist gar kein Ausdruck dafür.«
Das Bild baute sich wieder auf. Moriun Knishek sah nicht mehr ganz so nach Herzinfarkt aus. Er hatte sich den obersten Hemdknopf aufgeknöpft. »Resident«, sagte er. »Wenn wir vielleicht unter vier Augen weiterreden könnten?«
Bi Natham wollte schon aufstehen, als Rhodan sagte: »Ich wüsste nicht, warum das nötig sein sollte.«
Knishek nickte. »Flache Hierarchien. Schöne Sache, wenn man genug Zeit zu vertrödeln hat. Hab ich aber nicht. Von der Arbeit meiner Abteilung hängt das Überleben Zehntausender Flüchtlinge ab. Hunderttausender vielleicht.«
Er holte tief Luft. »Du machst dir kein Bild von den Verhältnissen, Resident. Die Nachricht von ShouKis Tod geht herum wie eine Epidemie. Er war so etwas wie ein Held. Ein umstrittener Held noch dazu. Die Atto drehen durch. Jetzt verfällt alles endgültig in Anarchie und Chaos. Überall sind Nackte unterwegs, bis oben hin voll mit Drogen. Etliche Straßen sind unpassierbar, weil die Atto buchstäblich alles haben stehen und liegen lassen, einschließlich Kleidung, wie gesagt. Eben kam ein Bericht über die Plünderung einer Dosenfabrik herein. Das Spital, in dem diese Ärztin arbeitet, die uns diesen Organspende-Kram eingebrockt hat, wird von einer aufrührerischen Meute belagert, die irgendwelche Tabubrüche wieder gutgemacht haben will. Ich brauche deinen Doktor Serleach, Resident. Auf offiziellem oder inoffiziellem Wege, das ist mir offen gesagt völlig egal.«
»Perry«, sagte Mimo neben Bi Natham. Bi Natham versuchte ihn zurückzuhalten, aber der Bordarzt stand auf. »Ich ... Vielleicht haben sie ja Recht, die Atto. Ich hätte nie ... Wer weiß, ob ShouKi nicht noch am Leben wäre, wenn ich nicht ...« Er fuhr über seine Stirnglatze. »Ich gehe da hin.«
»Mimo«, sagte Bi Natham. »He, Mimo.« Er fasste ihn beim Arm.
Mimo schlug seine Hand weg. »Lass mich. Ich gehe da hin.«
Der tefrodische Logistik-Offizier im Holofeld nickte Mimo zu.
»Wenn du
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