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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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auf Augenhöhe mit Takegath stehen. Die Tentakel schlugen wütend in die Luft. »Und wieso sollten wir uns überhaupt die Mühe machen? Nicht mehr lange, und der Gelbe Meister erwacht! Seiner Macht kann niemand widerstehen, der Schattenspiegel wird den letzten Winkel dieser Galaxis erfassen. Diese elenden Flüchtlinge wiegen sich in falscher Sicherheit. In ein paar Wochen, vielleicht sogar schon in Tagen, ist es um sie geschehen! Was willst du also hier, Ta-kegath? Kehren wir zurück nach Taupan und warten, bis der Meister erwacht ist. Und vor allem: Gib uns endlich Droc!«
    Takegath ließ sich mit der Antwort Zeit. Die gesamte Besatzung der Zentrale war näher gerückt, wartete darauf, wie er auf den Ausbruch seines Stellvertreters reagierte.
    »Ihr sollt Droc haben.« Ein Ächzen ging durch die Zentrale. »Aber zuerst müsst ihr beweisen, dass ihr es verdient habt. Überwacht alle Funk-und Nachrichtenkanäle, lasst die Orter und Taster nicht aus den Augen, quetscht jedes noch so unwichtig erscheinende Quäntchen Information aus den Gorthazi.« Langsam ließ er die Hand in die Brusttasche gleiten und zog eine Phiole Droc heraus. »Findet den Terraner für mich - und ihr sollt in Droc baden!«
    Takegath warf die Phiole in Richtung Hauptschott. Noch ehe sie den Boden berührte, hatte sich eine Horde Kopfjäger auf sie gestürzt. Tentakel, Hydraulikarme, metallene Beine schlugen wild aufeinander ein, um die lebensverlängernde Droge zu erbeuten. Ein Schemen flitzte an Takegath vorbei und rammte mit einem metallischen Krachen in die Meute der Unsterblichen. Aph Kismati.
    Gleich würde sich zeigen, ob der stellvertretende Kommandant wirklich die perfekte Kampfmaschine darstellte, die er sein wollte. Takegath erlaubte sich zum ersten Mal an diesem Tag ein Lächeln.
    Er würde ihn finden und auslöschen.
    Den Quell seines Zweifels.
    Perry Rhodan.

Kapitel 10
    Sie waren wunderschön.
    Masquin konnte sich nicht helfen. So oft er sich selbst sagte, dass es sich um Propaganda handelte, plumpe Versuche, ihn für die andere Seite zu gewinnen, so oft Amheret mit ihren spitzen Bemerkungen die Höhenflüge, zu denen seine Gedanken sich emporgeschwungen hatten, unsanft beendete, es nutzte nichts. Masquin hatte noch nie Bilder von solcher Schönheit gesehen.
    Seit Tagen war er in ihrem Bann, sog er sie in sich auf, als wäre er ein Primitiver, der noch nie zuvor in seinem Leben bewegte, dreidimensionale Bilder gesehen hatte.
    In gewisser Weise traf das auch zu. Masquin war das Kind einer HighTech-Gesellschaft, in der bewegte Bilder längst das Geschriebene verdrängt hatten. Er war gegen ihre Reize abgehärtet, er konnte sich kaum entsinnen, dass sie jemals in ihm emotionale Reaktionen ausgelöst hätten. Doch diese Bilder - sie sprachen zu ihm.
    Die Worte, die sie begleiteten, waren nur ein schaler Abklatsch. »Tefroder, habt keine Furcht, vor euch liegt ein goldenes Zeitalter!«, versprachen sie. »Eine Ära der wahren Gerechtigkeit erwartet euch, eine Gesellschaft, in der die Besten belohnt werden!«
    In Masquins Ohren klangen die Parolen hohl. Sie erinnerten ihn an die Losungen, die vor den Wahlen zum Virth auf Tefrod kursierten - sinnentleerte Phrasen, die niemand zuverlässig dem einen oder anderen Kandidaten zuordnen konnte. Es schien, als bedienten sie sich ausnahmslos desselben Reservoirs schaler Versatzstücke, die vielleicht vor langer Zeit einmal einen Sinn gehabt hatten. Masquin hatte sich nie die Mühe gemacht, ihnen zu folgen. Sein Instinkt hatte ihm gesagt, dass sich für ihn und seinesgleichen nichts ändern würde, egal, wer sich Virth nannte. Alles, was Masquin besaß, hatte er sich selbst erkämpft. Von denen da oben hatte er nichts zu erwarten, außer, dass man ihm das Wenige, das er sein eigen nannte, im Namen des Staats abnahm. So war es immer gewesen, und so würde es immer sein.
    Aber die Bilder .
    Bei den Wahlkämpfen erzählten sie immer von Harmonie. Von vielköpfigen Blüten, die in übermenschlichem Glück in den großzügigen Gärten ihrer Villen saßen und im warmen Licht Tefas badeten. Die Sonne schien nur für sie zu scheinen. In den Mienen der Menschen spiegelte sich selbstgerechte Zufriedenheit. Masquin hätte ihnen, wären sie greifbar gewesen, am liebsten die Köpfe gegen die Wand geschlagen, bis sie begriffen, was das Leben in Wirklichkeit ausmachte.
    Jetzt war alles anders. Masquin konnte sich kaum entscheiden, welcher der Clips, die überall in Vircho - über das wiedererwachte planetare

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