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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Vitalenergiespeicher wieder aufgefüllt hätte, wurde ihnen von Takegath vorenthalten. Beinahe täglich starb ein weiterer Kopfjäger einen elenden Tod.
    Der Kommandant spürte, wie ihm zugleich von Hass und Gier erfüllte Blicke folgten, als er sich in die Mitte der Zentrale begab. Er begrüßte sie innerlich als Zeichen einer seit langen Jahrhunderten eingespielten Normalität.
    Ein elliptisch geformter Mini-Panzer schwebte eine Handbreit über dem Platz des Kommandanten; Aph Kismati, der stellvertretende Kommandant der KHOME TAZ, der seit Jahrhunderten im schnellen Rhythmus AMBULANZ aufsuchte, um sich einen neuen Körper geben zu lassen, immer auf der Suche nach der perfekten Lösung. Kismati war bereits seit mehreren Monaten bei der gegenwärtigen Form geblieben, obwohl er sich mit den übrigen Besatzungsmitgliedern unentwegt über Optimierungsmöglichkeiten unterhielt. Takegath nahm es als Zeichen dafür, dass die allgemeine Anspannung auch Kismati nicht unberührt ließ.
    »Kommandant!« Der Mini-Panzer wedelte mit dem Tentakelbüschel, das aus seiner Oberseite wuchs, und gab Takegath den Weg frei. »Was ist mit deiner .« Der Kopfjäger brach ab, als er registrierte, wie sich die Pupillen seines Gegenübers verengten.
    »Status?«, erkundigte sich Takegath knapp. Er schob die verletzte Hand zurück in die Tasche. Kismati mochte zu den Attentätern zählen - alles andere hätte Takegath verwundert -, doch er würde sich später um ihn kümmern. Noch brauchte er ihn.
    »Stand der Besatzung ist auf 69 gesunken«, berichtete Kismati. »Vor zwei Stunden ist Ged Be'ian gestorben. Sein Vitalenergiespeicher war erschöpft.«
    Takegath ging nicht auf den vorwurfsvollen Ton seines Stellvertreters ein. »Wurden seine Aufgaben bereits übertragen?«
    »Ja. Todan hat sie übernommen. Aber wenn das Sterben in diesem Tempo weiter geht, können wir die Lücken bald nicht mehr schließen. Wir .«
    »Nicht jetzt«, unterbrach ihn Takegath. »Wie ist die allgemeine Lage?«
    »Beinahe unverändert«, zwang der flunderförmige Kopfjäger hervor. »Wir registrieren rege Schiffsbewegungen der Tefroder und Maahks um und in diesen Sektor, den die Einwohner dieser Galaxis Jessytop nennen -eine Raumkugel von etwa dreißig Lichtjahren Durchmesser, in dem sich vier Siedlungssysteme der Tefroder befinden. Der Großteil besteht aus Flüchtlingstransporten, darunter mischen sich aber immer wieder Kriegsschiffe der Tefroder. Sie sammeln sich in Jessytop.«
    »Was ist mit den Gorthazi?«
    »Scheinen hilflos. Die Grenzen des Sektors sind viel zu weitläufig, als dass sie sie abriegeln könnten, selbst wenn sie die gesamte Flotte dort konzentrierten - und im Sektor Jessytop ... nun ja ...« Kismati ließ den Satz unvollendet.
    Takegath konzentrierte den Blick auf die Ergebnisse der Orter. Er blickte auf ein Meer von leuchtenden Punkten. In einem Teil, innerhalb von Jessytop, ballten sie sich zu Klumpen. Es waren die Schiffe der Tefro-der und Maahks, die sich um die besiedelten Planeten herum sammelten. Eingehüllt waren sie von einer Kugel, die aus blauen Punkten gebildet wurde: die Schiffe der Gorthazi, die von einer unsichtbaren Wand ausgesperrt schienen.
    »Hast du die Gorthazi aufgefordert, in den Sektor vorzudringen?«
    »Wir tun seit Tagen nichts anderes!« Kismatis Metallkörper schien vor Empörung zu erbeben. »Diese tumben Echsen reagieren einfach nicht. Sie bestätigen unsere Befehle, unterbrechen die Verbindung - und nichts geschieht! Nimmt man erneut Verbindung auf, erinnern sie sich an nichts, und das Spiel geht von neuem los!«
    »Sie tun, was sie können.« Takegath ließ sich die Gelegenheit, seinen Stellvertreter zu belehren, nicht entgehen. »Sie nehmen eben nur wahr, was der Schattenspiegel des Meisters wahrnimmt - und der Sektor Jessytop gehört offenbar nicht dazu.«
    »Aber wie kann das sein?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Takegath. Er scheute sich nicht, sein Unwissen zuzugeben. Der Besatzung Allwissenheit vorzuspielen, hätte ohnehin nicht funktioniert. »Aber ich habe zumindest eine Vermutung, wer hinter diesem Phänomen stecken könnte.«
    »Schön und gut, aber was nützt uns das?«, rief der Kopfjäger. »Nur das Wie zählt - und, ob wir diesen Schutz ausschalten können! Und wie willst du das anstellen? Auf Erkundungsfahrt in den Sektor Jessytop vorstoßen? Mehrere zehntausend Tefroder- und Maahk-Raumer werden uns einen
    Empfang bereiten, den wir nicht überleben können!«
    Der Panzer schwebte nach oben und blieb

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