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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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der Zeitstadt lebenden Pyhrn eine Sonderrolle einnahmen, da sie teilweise ähnlich autark handelten wie Takegath und seine Kopfjägerbande. Die zweite Ebene bildeten die Gorthazi, die Faii und alle anderen Diener, in denen sich der Gelbe Meister manifestieren konnte. Die also auf dem Weg einer permanenten Rückkopplung zu Teilen der Wesenheit wurden.«
    »Darum erkannte der Gelbe Meister«, ergänzte Benjameen, »anhand unserer kümmerlichen Versuche, die Prozession der Faii aufzuhalten, dass sich Eindringlinge auf Taupan befanden.«
    »Weshalb er sofort zur Jagd auf uns geblasen hat«, warf Bruno Thomkin ein. Er blinzelte Coa Sebastian zu. »Das war höllisch knapp! Entschuldige, Tess, ich wollte dich nicht unterbrechen.« Die Hyperphysikerin winkte ab. »Keine Ursache, Bruno. Die dritte Ebene schließlich stellte der Schattenspiegel dar, der ganz Andromeda umspannte und langfristig die Galaxis und ihre Bewohner in die Entität Kuhgar eingliedern sollte. Obwohl man das natürlich nur als Analogie sehen darf, wie mir Bi Natham sicher bestätigen wird.«
    Sariocc stimmte zu, hatte aber auch noch einiges anzumerken. Es folgte ein mit Fachausdrücken gespickter Diskurs der beiden Wissenschaftler. Vorua hörte nur mit halbem Ohr hin. Für sie zählte bloß, dass sie es überstanden hatten. Die JOURNEE befand sich auf dem Rückflug nach Attorua, und das Wichtigste: Alle außer Kiriaade waren wieder heil an Bord.
    Coa hatte die Zentralecrew von der Zweierschicht ablösen lassen und dienstfrei gestellt, sich selbst eingeschlossen. Doch obwohl sie hundemüde und erschöpft waren, hatte sich niemand in seinen Privatbereich zurückgezogen, auch die Pärchen nicht. Stattdessen hatten sie sich alle wie auf ein geheimes Kommando in der Cafeteria neben dem Konferenzraum versammelt. Jeremiah Hutkin versorgte sie mit Imbissen und Getränken. Das brauchten sie jetzt einfach, nach all den Strapazen. Sie mussten das Geschehene gemeinsam aufarbeiten, von Angesicht zu Angesicht. Zwar hatte Bi Natham Sariocc mit dem Syntron bereits alles, was von den Logbüchern des Hauptrechners und der SERUNS aufgezeichnet worden war, in einem offiziellen Bericht zusammengefasst. Aber das war ihnen herzlich egal. Das war nicht dasselbe. Sie alle hatten dem Tod ins Auge geblickt, und zwar verdammt tief.
    »In Realzeit sind zwischen dem Moment, als der Gelbe Meister aufmerksam wurde, und seiner Zerstörung durch Kiriaade und dich, Perry, nur wenige Minuten vergangen«, sagte Zim, nachdem die Wissenschaftler ihren Exkurs beendet hatten. Der Emotionaut lümmelte quer auf einem Sessel, die Beine auf einen zweiten gelegt, den Kopf auf den Knien der neben ihm sitzenden Raye Corona. Die zierliche Tefroderin kraulte lächelnd seinen Nacken.
    »Ich hätte mir unter der SERT-Haube fast ein paar Mal in die Hosen gemacht«, gestand Zim. »So nah dran war ich noch nie. Als die elf Kastuns auf uns herab gestoßen sind ... Mir war schon klar, dass sie ihre gefährlichsten Waffen nicht einsetzen konnten - oder durften -, um nicht die Fabrikanlagen um uns herum zu gefährden. Aber wir hätten trotzdem keine Chance gehabt. Gleichzeitig kamen von allen Seiten kleinere Einheiten auf uns zu. Da war an ein Entkommen nicht zu denken.« Er nahm einen Schluck vom jankarischen Putschtee, den mer zu Staub zerfielen und auch der Schrein sich aufzulösen begann.« Er blickte Rat suchend in die Runde. »Ich weiß nicht, ob der Gelbe Meister schon vorher von Kiriaade tödlich getroffen worden war oder ich ihm den Todesstoß versetzt habe.«
    »Für irgendwelche Gewissensbisse besteht jedenfalls kein Grund«, sagte Benjameen da Jacinta. »So, wie du es geschildert hast, handelte es sich keineswegs um Mord, sondern eher um Sterbehilfe. Ihr habt den konservierten Körper des Letztgeborenen der K'amaroa aus einer nahezu unendlich lang andauernden Qual erlöst.«
    »Ugar.« Vorua verzog das Gesicht. »Ein viel zu schöner Name für ein derartiges Scheusal.«
    »Der Gelbe Meister bestand also, stark vereinfacht ausgedrückt, aus drei Ebenen«, erläuterte Tess Qumisha. »Die erste, innerste Ebene - auf dem Grundstock der Bewusstseine der K'amaroa - waren die Krieger des Heldenfriedhofs mit ihrer >Königin< im Mittelpunkt. Wobei die in der Zeitstadt lebenden
    Pyhrn eine Sonderrolle einnahmen, da sie teilweise ähnlich autark handelten wie Takegath und seine Kopfjägerbande. Die zweite Ebene bildeten die Gorthazi, die Faii und alle anderen Diener, in denen sich der Gelbe Meister manifestieren

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