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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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sie schwerelos durch den Nebel. In Rhodan verfestigte sich die Überzeugung, dass die Gesamtheit der Grabsteine den Gelben Meister ergab, so wie sie vor der Devolution mit der Superintelligenz K'UHGAR identisch ge- wesen war.
    Aber Perry konnte auch riesige Lücken in dem schier unendlichen Gräberfeld ausmachen.
    Dort hat er in der Wartezeit Substanz eingebüßt, und zwar ganz gewaltig. Diese Lücken, und nur sie, machen den Unterschied zwischen K'UHGAR und dem Gelben Meister aus!
    Nun war mit einem Mal alles ganz einfach, und auf eine Furcht erregende Weise logisch.
    Deshalb zuerst die grauenvollen, jeder vernünftigen Strategie Hohn spottenden Feldzüge, und danach die blutrünstigen Gladiatorenkämpfe auf den von den brennenden Schiffen eroberten Planeten. Der Gelbe Meister will auf diese Weise seine Verluste ausgleichen - und mit dem Tod neuer Helden zu alter Größe heranwachsen.
    »Du hast vom zweiten Kreis gesprochen«, sagte er leise zu Kiriaade. »Kannst du erspüren, wo sich der erste, der innerste befindet?«
    »Wahrscheinlich. Es ist jedoch sehr gefährlich.« »Warum?«
    »Wenn ich meinen Geist nach ihm ausstrecke, nach ihm taste, ihn erfühle - ich fürchte, dann bemerkt er zugleich auch mich.«
    »Haben wir eine Wahl?«
    Kiriaade hob die rechte Augenbraue. Es hätte entzückend ausgesehen, wäre nicht der fatalistische Ausdruck in ihren Augen gewesen, und das todtraurige Lächeln um ihren Mund.
    Plötzlich wusste Perry, wie alles enden würde. Er hatte es immer schon gewusst, die ganze Zeit über. Und dennoch zerriss es ihm das Herz.
     
     
    »Die letzte Chance«, sagte Tess, während sie vor dem gespenstischen Zug der Faii herliefen, »ist der Tempel, das Vivarium. Um den Seelenfressern, wie sie dieser Gorthazi-Kommandant genannt hat, den Zugang zu gestatten, muss sich das Gebäude entfalten.«
    »Du meinst ... «
    »Vielleicht gelingt es uns dann, den Tempel zu beschädigen. Vielleicht können wir die Wendeltreppe unpassierbar machen, eventuell sogar zerstören.«
    »Und wie sollen Perry und Kiriaade jemals wieder herunter kommen?«
    Der Vorsprung auf die Faii war groß genug, dass Tess stehen bleiben, die Fäuste in die Hüften stemmen und ihren Lebensgefährten anfauchen konnte: »Hat der Herr vielleicht eine bessere Idee?«
    Nein, hatte er nicht.
    Also legten sie sich vor dem Tempel der niederen Lebensformen auf die Lauer. »Was machen wir, wenn sich uns die Pyhrn in den Weg stellen?«, fragte Benjameen.
    »Denen«, stieß Tess grimmig hervor, »brenne ich eins aufs Gebüsch. Aber mit Freuden, mein Lieber! «
    Als hätten sie das gehört, blieben die Strauchwesen im Hintergrund. Gerade einmal drei, vier rollten vors Vivarium, als die Prozession um die Ecke bog. Dann klappte die Fassade des Tempels auseinander, und die Flügeltüren öffneten sich.
    »Rein! «
    Sie stürmten los, durch die Doppeltür, mit gezückten Strahlern auf die Wendeltreppe zu. Im selben Moment löste sich der Boden unter ihren Füßen auf. Sie stürzten ins Leere, schlugen auf lehmigem Untergrund auf. Über ihnen schloss sich die Falltür wieder, und es wurde stockdunkel.
    Ein fernes, leises Lachen ertönte. Es hätte aber auch ein anderes Geräusch sein können, zum Beispiel Geraschel von Blättern im Wind.
     
     
    Ihre Stimme klang flach und entsetzlich müde.
    »Perry. Liebster. Oh Mann. Hast du dir eigentlich irgendwann auf dem Weg hierher die Frage gestellt, was du tun willst, wenn wir K'UHGAR gegenüber stehen?«
    »Ja, Kiriaade. Mehr als einmal, das darfst du mir glauben.«
    »Und? Worauf bist du gekommen? Gut zureden? Höflich anfragen, ob es ihm etwas ausmachen würde, sich aus Andromeda wieder zu verziehen - und wenn er doch bitte so nett wäre, nicht vor Ablauf der nächsten achtzehn Millionen Jahre zurückzukehren?«
    »Natürlich nicht.« Ihr Tonfall hatte etwas Schneidendes, ja Verletzendes. Und je mehr sie ihn damit zurückstieß, umso mehr liebte er sie. Es war verrückt. Er war verrückt.
    Nach ihr.
    »Träum nicht, Perry Rhodan! Die Zeit der Träume geht dem Ende zu. Also, was willst du tun?«
    »Ich werde versuchen, ihn zu töten.« Jetzt war es heraus.
    »Na gut. Das Problem ist nur, kleiner Terraner: Du wirst das nicht schaffen. Dem hier« - sie umfasste mit einer zornigen Handbewegung das gigantische Gräberfeld - »bist du nicht einmal im Traum gewachsen. Den zu attackieren, kann nur jemand wagen, der zumindest annähernd auf seiner Stufe steht.«
    »Soll heißen: Du.«
    Eine eiserne Klammer schien

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