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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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fühlte er sich vollkommen sicher. Es gab nur eine schwache Entität, die er als völlig ungefährlich einstufte. Doch war es gerade dieser »Nukleus«, der den an sich harmlosen Widerstand in dieser Galaxis entscheidend stärkte, indem er Hilfe von außerhalb nach Andromeda holte.
    Aus der Perspektive von K'u wirkte das alles zuerst kaum bedrohlich, denn der Gelbe Meister schien die Sterneninsel fest im Griff zu haben. Die Horden der Gorthazi, in besonders sensiblen Situationen angeführt und koordiniert von seiner Elitetruppe, den Gy Enäi unter ihrem Kapitän Takegath, brachten Tod und Verderben über Andromeda. Und mittels des Schattenspiegels konnte der Gelbe Meister alle Vorgänge in der Galaxis kontrollieren.
    Doch der Nukleus schaffte es, »blinde Flecken« im Schattenspiegel zu schaffen, so dass alle in seinem Schutz Stehenden unbeobachtet agieren konnten. Und der Besatzung des vergleichsweise winzigen Kugelraumschiffs, das als letztes die Temporale Barriere noch hatte durchdringen können, gelang das Unmögliche: Nämlich Takegath und seine Kopfjäger, K'ughars einzige Diener, die unabhängig vom Schattenspiegel handlungsfähig waren, nicht nur mehrfach zurückzuschlagen, sondern letztlich sogar auszuschalten und mitsamt ihrem Schiff KHOME TAZ zu vernichten. Das gab den Ausschlag. Denn es ermöglichte, dass die so schwächlich wirkenden Gegner des Gelben Meisters in seine unmittelbare Nähe gelangen konnten. In dieser Phase des Erwachens war der Gelbe Meister in seiner eigenen Domäne noch verwundbar. Er konnte eine ganze Galaxis beherrschen, aber auf Taupan, in seiner Zeitstadt, war er verletzlich. Sein eigener uralter, verbrauchter Körper, von dem er sich nie hatte trennen können, war sein wunder Punkt.
    Und so wurde das Urteil der Kosmokraten doch noch vollstreckt, wenn auch durch die Hand eines Körperlichen, eines unbedarften Außenstehenden namens Perry Rhodan ...

KAPITEL 15
     
    Befreiung
     
    JOURNEE, relative Bordzeit
    3. Mai 1312 NGZ
     
    »Ich war bewusstlos«, berichtete Perry. »Wie lange, weiß ich nicht. Aber Zeit hat ohnehin keine Rolle mehr gespielt. Jedenfalls habe ich nach Kiriaades Opferschlag, in den sie all ihre mentale Energie gelegt hatte, die Besinnung verloren. Als ich wieder zu mir kam, war sie verschwunden.«
    Er räusperte sich, stockte kurz, fasste sich jedoch schnell wieder. Erstaunlich schnell, wenn man bedachte, was er durchgemacht hatte.
    »Der Schrein wirkte unverändert. Schon fürchtete ich, dass alles vergeblich gewesen wäre, da entdeckte ich die feinen Haarrisse in Ugars Körper. Sie waren vorher noch nicht dagewesen! Seine Struktur hatte sich als Folge von Kiriaades mentalem Schlag verwandelt. Er bestand weiterhin aus einer Art Porzellan, war jedoch nicht mehr unzerstörbar, sondern im Gegenteil spröde.«
    Perry holte tief Luft. »Dann ... drehte ich durch. Ich habe mich selbst nicht wiedererkannt. Wie ein Berserker habe ich auf den Insektenleib eingedroschen. Mit bloßen Händen.«
    Unwillkürlich blickte Vorua Zaruk auf Rhodans bandagierte Arme. Die dicken Verbände, die Raye Corona dem Aktivatorträger angelegt hatte, erstreckten sich vom Schulteransatz bis zu den Fingerspitzen.
    Eigentlich völlig unmöglich, dass die Porzellansplitter den Galornenanzug durchdringen konnten, dachte Vorua. Da war eindeutig mehr im Spiel als bloße Körperkraft und Wut. Aber gut, an einem Ort jenseits von Zeit und Raum ...
    »Bis ich ihn in Stücke geschlagen hatte«, fuhr Perry fort. »Ich habe erst aufgehört, als ich bemerkte, dass die Trüm mer zu Staub zerfielen und auch der Schrein sich aufzulösen begann.« Er blickte Rat suchend in die Runde. »Ich weiß nicht, ob der Gelbe Meister schon vorher von Kiriaade tödlich getroffen worden war oder ich ihm den Todesstoß versetzt habe.«
    »Für irgendwelche Gewissensbisse besteht jedenfalls kein Grund«, sagte Benjameen da Jacinta. »So, wie du es geschildert hast, handelte es sich keineswegs um Mord, sondern eher um Sterbehilfe. Ihr habt den konservierten Körper des Letztgeborenen der K'amaroa aus einer nahezu unendlich lang andauernden Qual erlöst.«
    »Ugar.« Vorua verzog das Gesicht. »Ein viel zu schöner Name für ein derartiges Scheusal.«
    »Der Gelbe Meister bestand also, stark vereinfacht ausgedrückt, aus drei Ebenen«, erläuterte Tess Qumisha. »Die erste, innerste Ebene - auf dem Grundstock der Bewusstseine der K'amaroa - waren die Krieger des Heldenfriedhofs mit ihrer >Königin< im Mittelpunkt. Wobei die in

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