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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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waren eben verschieden, und das war gut so.
    »Dass sich eine Art Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt hatte«, sagte die Orterchefin, »war nicht nur an den Totalausfällen der Frachter und der Fabriken abzulesen. Auch die Waggons des nun nicht mehr schwerelosen Zuges fielen herunter. Und die Nebelwände um die Zeitstadt hörten zu rotieren auf.«
    »Zerflossen und verwehten«, setzte Coa Sebastian fort. »Und zum Vorschein kam ein offensichtlich uraltes Raumschiff.«
    Perry legte Messer und Gabel zur Seite. Jeremiah Hutkin hatte ihm ein eher unappetitlich aussehendes Etwas namens Haggis hingestellt, eine Spezialität aus einer terranischen Region, zu der anscheinend sowohl der Chefkoch und Logistiker als auch der Expeditionsleiter eine gewisse Bezie- hung hatten.
    »Original mit Neeps und Tattis, wie auf den Hebriden! «, hatte Jeremiah dabei stolz ausgerufen.
    »Lass es dir schmecken, Resident. Diesmal musst du den König der Würste ja hoffentlich nicht wieder wegen eines Notfalls stehen lassen.« Aber Perry hatte gedankenverloren auf seinem Teller herum gestochert und nur dann einen Bissen in seinen Mund geschoben, wenn Hutkin hinter der Theke hervor lugte.
    »Die Energie, die den Gelben Meister ausgemacht hatte«, sagte Rhodan, nachdem er mit der Serviette über seine Lippen gefahren war, »ist schlagartig durch sämtliche Fixpunkte des Schattenspiegels entwichen. Nicht nur auf Taupan, wie wir inzwischen wissen. Aber davon bekam ich zu diesem Zeitpunkt nichts mit. Der Schrein löste sich auf. Myriaden von Motten schwirrten um mich herum, zerstreuten sich dann aber rasch im Nebel. Auch die Grabmale der Helden zerfielen.«
    »Und unten, in der Stadt, die Bauwerke der Pyhrn. Und deren Architekten mit ihnen.« Tess machte auf Vorua nicht den Eindruck, als würde sie den Strauchwesen eine Träne nachweinen. »Das Vivarium ist buchstäblich über uns zerbröckelt, wie auch der Rest der Zeitstadt. Wir fanden uns am Tiefpunkt eines riesigen, hochkant stehenden Ellipsoids wieder. Genau, wie du vermutet hattest, Perry. Ein neun Kilometer hoher, sechs Kilometer breiter Hohlraum, eingeschrieben in des Wrack des kegelförmigen, an der Basis zehn Kilometer durchmessenden Gigant-Raumschiffs.«
    »In der Mitte des Ellipsoids«, sagte Benjameen, »tobte ein Gewitter, wie ich noch keines gesehen habe. Ihr könnt euch meine Überraschung vorstellen, als eine winzige Gestalt aus all diesen fürchterlich rasenden Wolken fiel. Und das war niemand sonst als unser Perry. Im nächsten Moment brach die JOURNEE durch die Wand und fischte uns auf. «
    »Dies erscheint mir der richtige Zeitpunkt«, rief Bruno Thomkin, Bierschaum im Schnauzbart, »die Becher zu erheben. Auf Perry! «
    Dem war das sichtlich nicht sehr angenehm. Aber er machte mit. Hob sein kleines, schlankes Glas, das zwei Finger hoch mit einer goldgelben Flüssigkeit gefüllt war.
    »Auf uns«, sagte er leise. »Auf Andromeda. Und auf Kiriaade, wo immer sie sein mag.«
    Er fiel wie ein Stein in sein Bett.
    Wie ein Held, dachte er selbstironisch. Ein Held, der fast in den Ewigen Totenstädten von K'u gestorben wäre. Oder aber um ein Haar einen Evolutionssprung mitvollzogen hätte.
    Hatte er sich richtig entschieden? Bereute er seinen Entschluss nicht schon jetzt?
    Der Zellaktivatorchip in seiner Schulter pochte, arbeitete auf Hochtouren. War aber überfordert, genau wie Perry Rhodan selbst. Er spürte seine Verletzungen. Viel mehr aber schmerzte die Wunde, die Kiriaade hinterlassen hatte. Sie würde nicht so schnell verheilen wie die anderen, körperlichen.
    Vernarben? Vielleicht. Irgendwann.
    Er schloss die Augen, fand aber keinen Schlaf.
    Dabei hatten sie Attorua unangefochten erreicht. Die SZentranten und Flotten der Gorthazi, die den Planeten abgeriegelt hatten, waren explodiert. Im selben Moment, da der letzte Rest Ugars - und der schrecklichen KUHGAR - endgültig und für alle Zeiten vergangen war. Ihre Selbstvernich- tungsanlagen, nach dem Ende des Gelben Meisters automatisch aktiviert, hatten kein einziges Raumschiff übrig gelassen. Genauso war es den Statuen ergangen, die auf einigen tausend Planeten der Galaxis errichtet worden waren, und sämtlichen Gorthazi-Stützpunkten.
    Andromeda war wieder frei. Hatte mit den vereinten Kräften der galaktischen Völkergemeinschaft das Joch des Aggressors abgeschüttelt. Und unter nicht ganz unwesentlicher Mithilfe eines verhältnismäßig kleinen Kugelraumers aus der Milchstraße und seiner bunt zusammen

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