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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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sein können, dass es auch eine Schallschranke gibt. Der Nächste, bitte!« Tess überwand sich, atmete tief durch und nahm den Abstieg in Angriff.
    Es war halb so schwierig, wie es vorhin bei Ben ausgesehen hatte; nur unangenehm und sehr irritierend, als sich plötzlich einen Moment lang gar nicht mehr nachvollziehen lieg, in welche Richtung der Schwerkraftvektor zeigte. Und es kostete Tess Überwindung, mit dem Kopf voran in eine Richtung weiter zu klettern, die sie gerade noch als »unten« empfunden hatte. Dann hob es ihr kurz den Magen - und nach einem weiteren Schritt blickte sie zu Ben empor, der ihr hilfreich eine Hand entgegen streckte.
    »Macht doch Spaß, oder?«
    Sie hörte Perry leise stöhnen, doch auch er überwand die unsichtbare Gravo-Schleuse problemlos. Erstaunlicherweise schien gerade Kiriaade deutlich mehr Schwierigkeiten damit zu haben, doch Rhodan zog sie schließlich hoch.
    Aufwärts war die Treppe vergleichsweise ein Kinderspiel. Sie mündete in eine Galerie, die derjenigen, von der sie gekommen waren, aufs Haar glich. Auch der Gang dahinter kam ihnen verdächtig bekannt vor, desgleichen die Nische mit dem Reinigungsroboter.
    Und der Lift.
    In dem keinerlei Bedienungselemente erkennbar waren. Logisch: Roboter hielten sich gewöhnlich nicht damit auf, Knöpfe zu drücken.
    »Soll ich versuchen, über Funk die Liftsteuerung mit dem Pikosyn zu manipulieren?«, fragte Tess.
    »Hm.« Perry wiegte nachdenklich den Kopf. »Das könnte eventuell als nicht autorisierter Eingriff registriert werden. Versuchen wir es zuerst eine Befehls-Hierarchie-Ebene tiefer.« Er trat zu der Nische, in der die desaktivierte Putzmaschine stand. Nach wenigen Sekunden hatte er eine Einschalttaste gefunden. Tess errichtete rasch wieder den Deflektor-Verbund, dann betätigte Perry die Taste.
    Der kleine Roboter blinkte ein paar Mal mit den Statuslämpchen. Dann setzte er sich in Bewegung.
    Schnurstracks zum Lift. Tess, Ben, Rhodan und Kiriaade hasteten hinterher. Fast hätten sie es nicht mehr rechtzeitig in den Aufzug geschafft, der sofort losfuhr.
    Als sie oben aus der Öffnung traten, war es wie ein Schritt in eine völlig andere Welt.

NUNDRUIT
     
    Ich, Nundruit, eine Al'uinda unter vielen, wie ich meine, weiß nur über einen kurzen Abschnitt der Superintelligenz K'UHGAR zu berichten. Aber immerhin bedeutete er die Wende, denn er läutete die Zeit der großen Kriege im Raumsektor Ushar ein. Dieser gewaltige Cluster aus Hunderten von Galaxien wurde nach der mächtigsten Superintelligenz dieses Sektors benannt.
    Wir A1'uinda waren noch ziemlich unbedeutend im Gefolge der K'UHGAR, bessere Wasserträger für die Shroenen-Krieger. Aber wir hatten außergewöhnliche Anlagen und wussten, dass unsere Zeit noch kommen würde. Denn welche von K'UHGARS Kriegern hatten schon gestaltwandlerische Fähigkeiten! Für den Kampf im Untergrund konnte unsere Gabe überaus nützlich sein, etwa, wenn es galt, sich in der Gestalt des Feindes in dessen Reihen einzuschleichen und ihn auszukundschaften.
    Unser Nachteil war es, dass wir Al'uinda weiblichen Geschlechts waren, denn K'UHGARS Reich war patriarchalisch orientiert. In unserem Volk gaben jedoch wir Frauen den Ton an, unsere Männchen taugten nichts, sie waren nur Sexobjekte, fast ausschließlich für die Arterhaltung zu gebrauchen und für niedere Tätigkeiten im Alltag.
    Mein Spielgefährte Fingoran konnte die köstlichsten Gerichte zubereiten, weswegen ich ihn auch nie ausgetauscht hätte, aber einmal hätte er sich fast den Schädel weggepustet, als er meinen Strahler reinigen sollte. Seitdem musste er einen Sicherheitsabstand zu meinen Waffen halten.

KAPITEL 5
     
    Innen und außen
     
    JOURNEE, relative Bordzeit
    2. Mai 1312 NGZ
     
    Eigentlich hätten sie froh sein sollen, als der Singsang, der von Greks Hemd ausging, leiser wurde. Aber Bruno Thomkin reagierte darauf ebenso alarmiert wie der Rest der Zentralecrew.
    »Das bedeutet wohl, dass die Verbindung zu Kiriaade erneut schwächer geworden ist«, konstatierte er argwöhnisch. »Ob das auch für die mentale Blase gilt, die uns vor der Entdeckung durch die Gorthazi schützen soll?«
    »Das glaube ich nicht.« Vorua Zaruk wischte sich einen Schweißtropfen von ihrem kahlen, würfelförmigen Schädel. »Entweder, die Sphäre blendet uns komplett aus der Wahrnehmung der Echsen aus, oder überhaupt nicht. War ja auch beim letzten Mal so.«
    Grek- 6651/2 winkte mit dem langen, biegsamen Arm. Ob wohl Bruno den Maahk nun schon

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