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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Weg ins Aufeol ...

KIRIAADE
     
    Ohne sie hätte es der Arkonide niemals geschafft.
    Nicht nur, dass er die versteinerte Seele, das untote Ich jenes ersten Zeugen namens Haudo, aus eigener Kraft kaum erreicht hätte. Er hätte vor allem die Folgen nicht überstanden. Obwohl Benjameen da Jacinta durch langjähriges Training für ein Einzelwesen erstaunlich willensstark geworden war, wäre er unter dem wahnwitzig geballten Ansturm der Erinnerungen des K'amaroa unweigerlich zerschmettert worden - hätte Kiriaade ihn nicht permanent gekräftigt, indem sie ihn teilhaben ließ am mentalen Reservoir der im Nukleus vereinigten Bewusstseine.
    Es wunderte sie, dass er trotz ihrer Unterstützung nicht zerbrach.
    Er hatte gerade einen Kampf auf Leben und Tod hinter sich. Freilich war dieser nicht real gewesen - aber das hatte Benjameen schließlich nicht gewusst. Und wirklich regenerieren können hatte er sich auf dem Weg durch die Zeitstadt nicht. Es war wohl seine Gabe des Zeroträumens, die ihn dazu befähigte, diese ungeheure Menge an Informationen in nicht mehr als 30, 40 Atemzügen aufzunehmen. Denn länger hatte Haudos Bericht nicht gedauert.
    Falls die Zeit innerhalb der Stadt K'u ansonsten synchron mit der auf Taupan ablief - und dies war zumindest der Fall gewesen, solange Kiriaade den Kontakt zur JOURNEE hatte halten können -, blieben ihnen immer noch etwa anderthalb Stunden.
    Bis die Kriegsmaschinerie der Rüstwelt wieder anlief. Der schwerelose Zug wieder fuhr. Und der Widersacher erwachte.
    Zeit war der alles entscheidende Faktor. Es war ein Wettlauf der Träumer. Auf der einen Seite die selbst für Kiriaade unvorstellbar komplexe Wesenheit, der Bezeichnungen wie »Gelber Meister« oder »K'UHGAR« nicht gerecht werden konnten. Auf der anderen sie und der junge Arkonide sowie, irgendwo in der Zeitstadt, Perry Rhodan. Qumisha, die abtrünnige Mutantin, zählte für Kiriaade nicht; wenn, dann höchstens als Klotz am Bein.
    Die Pyhrn hatten sich aus dem allgegenwärtigen Staub gemacht, oder beobachteten sie vielleicht aus sicheren Verstecken. Das war vorläufig egal. Benjameen und sie wussten, welcher Zeuge die Erzählung fortführen würde. Haudo hatte die Kyntassen erwähnt, und in seiner Erinnerung hatte sich dazu ein Bild geformt: das einer sehr großen, aufrecht gehenden Spinne, die überaus durchschlagskräftige Waffen in den Greifklauen hielt.
    Sie kannten diese Figur. Sie waren schon an ihr vorbei gekommen, hatten bereits ihren Geist berührt. Doch natürlich hatte sie sich ihnen noch nicht gänzlich offenbart.
    Koy-Korraz war ja nicht der Erste im Zyklus, sondern der Zweite ...

KAPITEL 8
     
    Der Gelbe Meister
     
    Ferne Vergangenheit: Dubensys
     
    Ich bin Koy-Korraz, der erste Krieger, der für den Meister gekämpft hat. Ich stehe stellvertretend für ein ganzes Volk, denn wir Kyntassen hielten zu unserem Meister wie ein Mann. Er hat uns das Kriegshandwerk von Grund auf gelehrt. Seine oberste Maxime war es, dass man entweder mit seinem Herzblut Krieger sein oder es ganz bleiben lassen sollte. Und wir Kyntassen waren die geborenen Krieger. Denn wir hielten uns an die natürlichsten Grundregeln des Lebens, die Normen, die die Evolution geprägt hat: dass nämlich nur der Stärkere überlebt. Die Natur hat es uns vorgemacht: So wie in der Tierwelt Kampf Überleben bedeutet, ist in der Zivilisation Krieg der Motor für den Fortschritt.
    Mit dieser Philosophie - eigentlich dem Urprinzip, auf dem das Universum beruht - stand der Meister in der Galaxis Dubensys allerdings allein da. Sein Volk, die K'amaroa, hatten alle Völker dieser Galaxis schon vor langer Zeit befriedet, so dass diese verweichlichten Spezies in ihrer Entwicklung stagnierten. Dekadenz griff um sich und lähmte die Völker von Dubensys in ihrem Fortschritt. Es gab keine neuen Strömungen mehr, weil diese schon in den Anfängen abgetötet wurden. Man hielt an den Traditionen fest, pflegte die von den K'amaroa vorgegebenen hinfälligen Rituale.
    Das alles war unendlich weit von den natürlichen Prozessen des Lebens entfernt, es war widernatürlich und synthetisch, auch wenn es unter dem Mäntelchen höchster ethischer Reife und Moral praktiziert wurde.
    Ich als erster Krieger sehe es so, dass die Natur sich gegen diese Entwicklung zur Wehr gesetzt und jemanden wie den Meister geschaffen hat. Eine Kämpfernatur in einer Galaxis der Schwächlinge, der frischen Wind in diese Sterneninsel brachte und dafür sorgte, dass die vor sich hin dämmernden

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