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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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hatte er sie verloren, beim letzten Mal. Stand ihm dasselbe wieder bevor? Würde er es verkraften können, die Frau, die er so sehr liebte, ein zweites Mal sterben zu sehen? Konnte das Schicksal so grausam sein?
    Benjameen war zum Ende gekommen. »Wieder hat der Zeuge nicht direkt darauf hingewiesen, mit welcher Statue es weitergeht«, sagte er. »Aber er hat das Museum der Zukunft geschildert, im Zentrum der Stadt. Und davor steht, wie wir gerade eben im Vorbeigehen gesehen haben, ein versteinerter Vertreter eines uns bereits bekannten Volkes, das aber bisher im Zyklus der Ewigen nur am Rand Erwähnung gefunden hat: ein Faii.«

KAPITEL 13
     
    Devolution und Neubeginn
     
    Vergangenheit: Taupan
     
    Ich bin Vra Finus, ein Faii, nicht bedeutender als andere auch. Ich habe mir keine besonderen Verdienste erworben, abgesehen davon, dass ich den Gelben Meister vermutlich vor Schaden bewahrt habe, und sehe mich nur als Stellvertreter meines Volkes. Denn in unserer Gesamtheit haben wir zum Wohle unseres Meisters sehr viel geleistet.
    Man nennt uns Faii auch »Seelenesser«, was zeigt, wie unverstanden wir sind. Und aus diesem Unverständnis heraus ist die Furcht vor uns gewachsen. Wir sind anderen Wesen unheimlich, weil sie sich davor fürchten, dass wir ihre Seelen verschlingen könnten. Aber das tun wir nicht. Wir nehmen nur die von Auserwählten in uns auf. Von Sterbenden, deren Vitalkraft andernfalls nutzlos verpuffen würde. Nie haben wir mit unserer Gabe ein lebendes Wesen getötet. Und wir verwenden die aufgenommene Lebensenergie nicht für uns selbst, sondern transportieren sie für KUHGAR und fügen sie ihrem Mentaldepot zu. Und in letzter Zeit tun wir dies für den Gelben Meister.
    Ich weiß, meine Aussagen klingen nicht nach Chronologie, denn der Gelbe Meister war zuerst, und aus ihm ist die Superintelligenz KUHGAR geworden. Doch es stimmt schon, wie ich es formuliere. Denn K'UHGAR hat sich inzwischen wieder zum Gelben Meister zurückentwickelt.
    Das haben die Kosmokraten so gewollt. Das ist ihre Strafe dafür, dass K'UHGAR ihre Wünsche nicht befolgt hat.
    Was für eine Tragik, denn K'UHGAR wollte nichts anderes, als im Sinne der Ordnungsmächte kosmische Politik schreiben. Doch leider tat sie es offenbar mit untauglichen Mitteln. Die Hohen Ordnungsmächte sehen es nicht gern, wenn eine Superintelligenz die eigene Machtentfaltung auf Kosten anderer Superintelligenzen betreibt.
    KUHGAR hat eingesehen, dass sie zu weit gegangen ist, die Geduld der Kosmokraten auf eine zu harte Probe gestellt hat. Doch diese Einsicht kommt zu spät, die rückläufige Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten.
    In der ersten Phase begannen sich all jene Bewusstseinsinhalte aufzulösen, die K'UHGAR aus dem INSHARAM in sich aufgenommen hatte. Jene gewaltige Menge an Mentalenergie, die bewirkt hatte, dass sie zur Superintelligenz werden konnte, entströmten nun allmählich den Ewigen Totenstädten von K'u, so dass K'UHGAR immer schwächer, immer weniger wurde.
    Dieser Prozess war nicht aufzuhalten. K'UHGAR musste hilflos über sich ergehen lassen, dass ihr systematisch Substanz entzogen wurde, bis sie sich schließlich wieder nur noch als der Gelbe Meister identifizieren konnte.
    Doch auch im Gelben Meister war der Funke, der die Entität dazu trieb, mehr sein zu wollen. Sie war noch immer die Kampfnatur, als der sie einst den Kosmos gestürmt hatte. Und sie war entschlossen, um ihre Existenz zu kämpfen.
    Ihr oberstes Anliegen war, wenigstens die Stammgalaxis als Machtbereich für sich zu bewahren, wenn die Mächtigkeitsballung schon von ihren Gegnern sukzessive dezimiert wurde.
    Aber wie es aussah, war nicht einmal das dem Gelben Meister gegönnt.
    Es ergaben sich unzählige Schwierigkeiten, manchmal lediglich Kleinigkeiten, die in ihrer Gesamtheit jedoch dazu angetan waren, den Gelben Meister zu entkräften, seine Position zu schwächen und seinen Einflussbereicht zu verringern.
    Ein typisches Beispiel für die inneren Probleme war der Aufstand der Mundänen. Dieses Kriegervolk war seit langem K'UHGARS Stütze gewesen und hatte bei der Eroberung von Segafrendo eine entscheidende Rolle gespielt. Doch die Mundänen waren durch eine genetische Waffe der Kosmokraten degeneriert, hatten ihren Aggressionstrieb und ihre Fruchtbarkeit verloren. Daraufhin waren sie zu Milliarden und Abermilliarden auf Gettowelten isoliert worden. Jetzt, wo sie ihi Ende nahen fühlten, begehrten sie noch einmal auf. Sie, die einst so großartige Siege für

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