PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner
...«
Er schüttelte müde den Kopf. »Keine Zeit. Zu schwach, noch lang nicht über den Berg«, hauchte er. »Im Gegenteil. Du musst mich schleunigst versorgen, sonst...«
Sie brachte ihr Gesicht nahe an seines. »Ich werde mich bemühen. Aber zuerst sag mir, wer du bist. Ich sollte dich kennen, nicht wahr?«
Er sah ihr in die Augen, schien kurz zu überlegen. »Mein Name ist...«
Julian Tifflor bemerkte, dass ein Zittern die junge Ara erfasste, nachdem er sich zu erkennen gegeben hatte.
Sie fuhr mit der Hand unter ihre Kleidung, nestelte an der Hüfte herum und brachte die geschlossene Faust wieder zum Vorschein. Abermals schwankte sie. Ihr Blick verschwamm, klärte sich wenige Lidschläge später. Rau sagte sie: »Ich verstehe:«
Tiff drohten die Sinne zu schwinden. »Beeile dich«, drängte er. »Mein Leben hängt an einem seidenen Faden.« Das war nicht übertrieben. Er hatte sich zu viel zugemutet. Die Selbstreanimation war gelungen. Aber jetzt besaß er kaum noch ein Fünkchen Kraft; jedenfalls nicht annähernd genug, als dass er die Konzentration für eine Upanishad-Technik hätte aufbringen können. Der Zellaktivatorchip in seiner Schulter pochte so wild wie nie zuvor, doch mit dem immensen Schock wurde er nicht fertig.
Durch einen rötlichen, immer dichter werdenden Schleier nahm Tiff wahr, dass ihn Filgris in eine ungenutzte Medo-Station brachte und deren Geräte einschaltete. »Ich bin keine Chirurgin«, sagte sie gepresst. »Die Notfallpositronik wird mich dabei unterstützen, die Blutung zu stillen, deine Wunde zu säubern und zu vernähen. Aber garantieren kann ich für nichts.«
»Schon klar. Danke.« Er dämmerte dahin, verlor immer wieder für einige Zeit das Bewusstsein. Soweit er das beurteilen konnte, arbeitete die Ara flink und konzentriert. Dabei erklärte sie. dass sie Lokalanästhesie einsetzen musste, da Tiffs überaus bedenkliche Werte in Verbindung mit dem Zellaktivator eine Narkose ausschlossen.
»Es sieht nicht gut aus«, teilte sie ihm hinterher mit. »Dein Aktivator gibt sein Bestes, doch die Vitalfunktionen erholen sich nicht, sie verschlechtern sich eher weiter. Kannst du mich noch hören?«
Er spürte es selbst, wie hinfällig er war. Zu nicken kostete ihn ungeheure Anstrengung.
»Die Krisis wird einige Stunden dauern. Falls du die überstehst... Ich bleibe so lange bei dir.« Sie setzte sich neben ihn und räusperte sich. »Wahrscheinlich wirst du nicht viel davon mitbekommen. Aber egal. Ich will dir diese Geschichte erzählen, jetzt sofort. Will sie mir von der Seele reden, bevor ich daran ersticke ...«
Punkte, Pünktchen, PUNKTUELLE PÜNKTLICHKEITEN
Sie hielten Kriegsrat.
Die Stimmung war angespannt. Schließlich hatte Zhanauta Filgris zugegeben, Perry und Tiff entführt, dabei eigenhändig deren Leibwächterin Netraud Ylander lebensgefährlich verletzt und einen artoquisischen Wissenschaftler zum Selbstmord gezwungen zu haben. Auch andere Passagen ihrer Geschichte verleiteten nicht unbedingt dazu, sie als idealen Bündnispartner einzustufen.
Umgekehrt behauptete sie, seit Einnahme der Substanz aus ihrer fünften Phiole dem Befehl der Aktivatorträger unterstellt zu sein. »Die Nennung von Außenminister Tifflors Name war diesmal der Triggerimpuls. Mit Resident Rhodan hätte es genauso funktioniert. Meine neuen Anweisungen lauten, dass ich eure Flucht von diesem Planeten arrangieren und euch auch sonst nach besten Kräften zur Hand gehen soll. Sofern ihr dies wünscht, natürlich.«
Perry betrachtete die junge Ara-Frau. Sie strahlte beinahe schmerzhafte Selbstbeherrschung aus, und eine professionelle Kühle, dass ihn innerlich fröstelte. Zhana, wie sie kurz genannt werden wollte, war keine angenehme Zeitgenossin, selbst wenn man aus pragmatischen Gründen über die von ihr eingestandenen Taten hinwegsah.
Aber blieb ihnen denn eine andere Wahl, als trotz aller Vorbehalte mit der Assassinin zu kooperieren? »Du wirst verstehen, dass wir uns deiner Loyalität nie sicher sein können. Niemand weiß, wann jenes Ereignis eintritt, das dich dazu bringt, die nächste Phiole zu öffnen -und ob sich danach deine Position uns gegenüber nicht wieder um hundertachtzig Grad dreht.«
»So ist es.« Sie zuckte mit keiner Wimper. Ich bin eine lebende Bombe, ergänzte Perry in Gedanken. Findet euch damit ab und seid froh, dass ich derzeit auf eurer Seite stehe.
»Hast du beim letzten Erinnerungsschub mehr über deine Auftraggeber erfahren?«
»Nein. Nichts, was ich
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