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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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scheuerten bei der geringsten Regung, als zerbräche sie demnächst in Stücke. Auf allen vieren krabbelte sie zu Bordon. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass sein Puls gleichmäßig schlug, verpasste sie ihrem Mann ebenfalls ein Traumapflaster. Was sie verkraftete, sollte auch ihn nicht umbringen.
    Perry Rhodan und Julian Tifflor hatten oberflächliche Blessuren erlitten, wahrscheinlich durch herumfliegende Gegenstände. Schwerere Verletzungen entdeckte Netraud auf Anhieb nicht. Sie richtete sich auf. Da nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Sie schnellte herum, oder versuchte es zumindest, wobei sie ihren Strahler hob und entsicherte.
    Ein schlanker, schwarzer Schatten sprang sie an. Netraud schoss, verfehlte den Angreifer jedoch, der unglaublich schnell war, viel zu schnell für sie. Die Waffe wurde ihr aus der Hand gekickt. Weitere Tritte und Schläge trafen ausgesucht empfindliche Stellen. Ihre überlegene Größe, Reichweite und Muskelmasse nutzten der Ertruserin nichts. Sie steckte Treffer um Treffer ein. Hinter ihr hörte sie Bordon stöhnen. Kurz schöpfte Netraud Hoffnung. Falls sie den Kampf so lange verzögern konnte, bis er zu sich kam...
    Ihr vermummtes Gegenüber hielt plötzlich etwas in der Hand, das wie ein roh aus Schrott verfertigter Säbel aussah. Und machte kurzen Prozess. Drosch und stach in ungezügelter Raserei auf Netraud ein, die der scharfen, wirbelnden Klinge nicht auszuweichen vermochte. Jeder Stoß, jeder Hieb saß, schlug klaffende Wunden, durchtrennte Sehnen und Adern. Wegen des Anti-Schock-Mittels spürte Netraud jede einzelne Verletzung sogleich und äußerst intensiv. Sie brüllte wie ein Tier, während der Angreifer, der Schlächter nicht den leisesten Ton von sich gab und leichthändig, klinisch genau, nachgerade elegant Schläge, Stiche und Schnitte setzte.
    Vivisektion, dachte Netraud Ylander unwillkürlich: Operation am lebendigen Leib.
    Am noch lebendigen...
    Todesangst erfasste sie. Aber schon bald überlagerten die Schmerzen, die grauenhaften Schmerzen jegliche andere Empfindung, löschten alle Gedanken aus. Schmerz umfing und umschloss sie, hüllte sie ganz und gar ein, fast schon wieder tröstlich; Schmerz, der sich schließlich wandelte zu vollkommener, grenzenloser, unendlicher Schwärze.
    Netraud fiel.
    Euwen durchfuhr es wie ein Stromschlag, als er erkannte, wen er da aus dem abgestürzten Gleiter zu bergen half. »Das ... Das si-sind ... «
    »Schweig und tu, was ich dir sage!«
    Er gehorchte. Ein anderer, in einen Schmollwinkel seines Bewusstseins verbannter Euwen Potoska wollte aufheulen und sich weigern, zum Komplizen eines derart abscheulichen Verbrechens zu werden. Aber die Hypno-Droge ließ ihm keine Wahl. Sie hatte ihn fest im Griff, und brav und getreulich führte er alle Anordnungen aus.
    Sie betteten die schlaffen, aus zahlreichen Verletzungen blutenden Körper des Terranischen Residenten Perry Rhodan und des LFT-Außenministers Julian Tifflor auf die Transportplattformen, wo die Besinnungslosen mit einer glänzenden Folie bedeckt und festgezurrt wurden. Das seltsame Puppenpärchen bekam Rhodans und Tifflors ID-Chips angeheftet und stakste in verschiedene Richtungen davon. Euwen eilte, strikt seine Befehle befolgend, vor den Plattformen her, durch die subplanetaren Servicegänge, bis zu einem der Versuchslabors.
    »Ist das Gerät in Bereitschaft?«
    Euwen nickte. »Wie befohlen.«
    »Du hast das Passwort.« Keine Frage, sondern eine Drohung.
    »Ja.« Es war keineswegs einfach gewesen, sich Zugang zu verschaffen und den Überrangkode anzueignen. Angewandte Hyperphysik mochte auf Tahun nicht der maßgeblichste aller Forschungszweige sein, aber deshalb standen die Experimentalwerkstätten noch lange nicht jedem beliebigen wissenschaftlichen Mitarbeiter offen. Die Apparaturen, an deren Optimierung hier gearbeitet wurde, waren überdies durch Chiffren geschützt. Euwen Potoska hatte viel Zeit, List und Tücke darauf verwendet; wenngleich er die entscheidenden Tipps zusammen mit seinen Instruktionen erhalten hatte.
    »Gib den Kode ein!«
    Er empfand es als Schmach, als entsetzlich demütigend, dass er sich nicht gegen die Beeinflussung wehren und das Sakrileg nicht verhindern konnte. »Mit welchen Koordinaten?«
    Das schwarze, gesichtslose, unter der Pelerine verborgene Phantom drehte sich weg und nestelte im Bereich seiner Hüfte herum; falls die undefinierbare Gestalt überhaupt Hüften besaß. Ein leichtes
    Zittern, ein kaum hörbares Ächzen -

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